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"heute-show" attackiert Ex-CSU-Minister: "Mal mit der Heimleitung sprechen"

Tiefer geht's nimmer? Für die Union wohl doch, befindet Oliver Welke.
Tiefer geht's nimmer? Für die Union wohl doch, befindet Oliver Welke.Bild: zdf
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"heute-show" attackiert Ex-CSU-Minister: "Mal mit der Heimleitung sprechen"

Wahl verloren, tschüss Regierung, "Revolution in Bayern" - die Union hat's nicht leicht. Aber die "heute-show" (ZDF) gab freimütig Nachhilfe in Sachen Oppositionsarbeit für Markus Söder (CSU). Und auch dessen Parteikollege, Ex-Verkehrsminister Peter Ramsauer, bot Oliver Welke seine Hilfe an ...
16.10.2021, 10:08
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Aufbruchstimmung in Deutschland! "Habemus Ampel!", konnte Oliver Welke in der "heute-show" (ZDF) verkünden, nachdem in Berlin rot-gelb-grüner Rauch aufgestiegen sei zum Zeichen, dass die Sondierungsgespräche von SPD, FDP und Grünen nun zu echten Koalitionsgesprächen würden.

Die ersten Meldungen nach außen seien auch vielversprechend. "Jetzt gibt's Butter bei die Fische statt Phrasen", meinte Welke. Obwohl, so ganz konnten es die "Erneuerer" nicht lassen, phrasentechnisch. "Es wurde viel von Aufbruch und Modernisierung gesprochen", meinte Welke. "Aber wer ist schon gegen Modernisierung? Den Satz 'Lasst das deutsche Internet mal genau so, wie es ist', wird man eher selten hören."

Klar sei: Auf den/die Finanzminister/in warten Herausforderungen. "Viele Ideen werden am Geld scheitern", meinte Welke. Denn: "Mit Schuldenbremse und mit Investitionen, aber ohne Steuererhöhungen - um zu glauben, dass das funktioniert muss man aber viel legalisiertes Cannabis rauchen!" Angesichts diverser Ideen, wie etwa den "absurd teuren" FDP-Steuerplänen, müsste man als Bürger "beten, dass sich die Parteien nicht durchsetzen", so Welke weiter.

JU-Revolution gegen Söder in Bayern!

Beten könnten sie auch bei der Union - um bessere Zeiten. Nichts geht mehr. In Umfragen sanken CDU/CSU auf das Rekordtief von 19 Prozent. Da rumort es sogar an Orten, an denen Aufbegehren jahrelang ein Fremdwort war - zum Beispiel an der Nachwuchsbasis in Bayern.

"Da hat es eine Revolution gegeben", berichtete Welke. Beim Parteitag der bayerischen Jungen Union in Deggendorf stellten sich "durchgedrehte CSU-Kinder", wie sie Außenreporter Albrecht Humboldt (Alexander Schubert) bezeichnete, in einem Antrag gegen Parteichef Markus Söder. Tenor: "Wir sind keine Ein-Mann-Partei mehr." Welke war angetan ("subtile Kritik an Söders Ego-Trip."), Humboldt entgeistert: "Die Rotzblagen müssten mal ordentlich verwemst werden!"

Fabian Köster nutzte den JU-Parteitag zum Oppositionscoaching mit den Jung-Politikern und auch mit Partei-Boss Söder. Für diesen definierte er das Wort Opposition: "Man muss gegen die politische Führung sticheln und sich für den Besseren halten", erklärte Köster und resümierte freundlich: "Für Sie ändert sich also nichts."

"Mein Geld wird immer weniger!"

Ansonsten ändert sich viel. Zum Beispiel explodieren die Preise. Für Benzin um 25 Prozent, für Heizöl um 21 Prozent. "Mein Geld wird weniger!", jammerte Welke stellvertretend für den deutschen Bürger. Und manche, die von Strom- und Gassperren bedroht würden, hätten da ohnehin nicht so viel von. Angesichts der galoppierenden Lebensmittelpreise verwies Welke auf den Hartz-Tagessatz von 5,09 Euro für Lebensmittel. Zum Glück steige der nächstes Jahr um 0,76 Prozent. "Allerdings liegt die Inflationsrate bald bei fünf Prozent - finde den Fehler", so Welke zynisch.

Humor ist, wenn Oliver Welke angesichts der "absurd teuren" Steuerpläne der FDP trotzdem lacht.
Humor ist, wenn Oliver Welke angesichts der "absurd teuren" Steuerpläne der FDP trotzdem lacht.Bild: zdf

Während in Deutschland (mal wieder) nur diskutiert werde, handelten andere Länder. Frankreich deckele den Strompreis, berichtete Welke. Italien unterstütze bestimmte Haushalte mit insgesamt 3 Milliarden Euro. Aber "von einem verdammten Schuldenstaat wie Italien lernen?", das kommt für Peter Ramsauer, den ehemaligen Bundesverkehrsminister (CSU), nicht infrage. Welke kopfschüttelnd: "Also bei Ramsauer muss man langsam mal mit der Heimleitung sprechen."

Weihnachten 2021 wird nicht so schön wie letztes Jahr!

Vielleicht muss man das auch im Falle von Olaf Schubert, dem "Verbraucherschutzexperten" der "heute-show". Der diskutierte mit Oliver Welke im erstmals wieder mit Zuschauern besetzten Studio über den um 34 Prozent gestiegenen Preis von Kopfsalat ("Ja, das ist hart. Wenn wir kein Geld mehr für Kopfsalat haben, müssen wir das Dressing so saufen") und die Abhängigkeit vom Import ("Das einzige deutsche Gemüse, das ich beim Händler fand, war Chinakohl") und riet zu neuen, drastischen Ideen sowie der Enttabuisierung bestimmter Themen. Zum Beispiel dem Kannibalismus. "Der hat zwar ein leicht schmuddeliges Image", räumte Schubert ein, aber der könne gleich zwei Probleme lösen: "Den Hunger und die Überbevölkerung."

Die Erlösung? Die Ampel wird kommen, meinte Oliver Welke in der "heute-show" (ZDF) - aber mit ihr auch neue Probleme.
Die Erlösung? Die Ampel wird kommen, meinte Oliver Welke in der "heute-show" (ZDF) - aber mit ihr auch neue Probleme.Bild: zdf

Welke stellte sich und Schubert die Frage "Bringt 2021 das traurigste Weihnachten aller Zeiten?", und Schubert konnte nicht uneingeschränkt positiv antworten. Vielleicht werde es nicht das traurigste Fest, aber: "Ganz ehrlich. So schön wie letztes Jahr, als durch den segnenden Schutz des Virus die Verwandtschaft nicht kommen konnte, wird's nie mehr."

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