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Trump vor leeren Sitzen – Tiktok-Teens: Wir haben ihn ausgetrickst

Vice President Mike Pence speaks at a campaign rally for President Donald Trump at the Bank of Oklahoma Center in Tulsa, Oklahoma on Saturday, June 20, 2020. President Donald Trump's campaign ral ...
Bei Trumps Wahlkampfveranstaltung in Tulsa blieben viele Sitze frei.Bild: newscom / KYLE RIVAS
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Leere Ränge bei Auftritt – Tiktok-Teens: Wir haben Trump ausgetrickst

22.06.2020, 06:4322.06.2020, 10:51
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Die erste Massenkundgebung seit der Corona-Krise war für Donald Trump ein Flop – zumindest, was die Zuschauerzahl angeht.

Für die Veranstaltung in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma seien über eine Million Tickets reserviert worden, wie Trumps Wahlkampfberater Brad Parscale diese Woche stolz verkündet hatte. Erschienen sind letztlich deutlich weniger Menschen.

Das BOK-Center in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma, das über 19.000 Plätze verfügt, war nicht einmal komplett gefüllt. Eine Videoübertragung außerhalb der Arena wurde abgesagt, weil nicht die erhofften Menschenmassen gekommen waren.

Doch woran lag der geringe Zustrom? Warum wurden im Vorfeld so viele Tickets reserviert, die dann nicht eingelöst wurden? Wie die "New York Times" berichtet, könnten jugendliche Tiktok-Nutzer und K-Pop-Fans mit einem Prank für die leeren Ränge gesorgt haben.

Ältere Tiktok-Nutzerin startet Aufruf – die Teens folgen

K-Pop-Fans (oder auch K-Pop-Stans) sind Fans von koreanischen Popbands und dafür bekannt, sich zuletzt mit kollektiven Aktionen gegen Rassismus eingesetzt zu haben. Die Szene ist Social-Media-affin und gut vernetzt. Und sie weiß, wie Online-Kampagnen funktionieren.

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Nicht ausverkauft: Die Zuschauerzahl in Tulsa war für Donald Trump eine Enttäuschung.Bild: www.imago-images.de / KYLE RIVAS

Tiktok-Nutzer und K-Pop-Fans behaupten nun, im Vorfeld von Trumps Wahlkampfveranstaltung hunderttausende Tickets für die Kundgebung reserviert zu haben, um sie dann verfallen zu lassen.

Mary Jo Laupp, eine 51-Jährige Tiktok-Nutzerin, die auch den demokratischen Politiker Pete Buttigieg im Vorwahlkampf unterstützt hatte, war eine der ersten, die in einem Video zu der Aktion aufrief. Der Protest schwappte daraufhin auf andere Social-Media-Plattformen wie Instagram und Snapchat über.

"Ich empfehle allen von uns, die dieses Auditorium mit 19.000 Sitzplätzen kaum gefüllt oder völlig leer sehen möchten, jetzt Tickets zu reservieren und ihn alleine auf der Bühne stehenzulassen", so Laupp in dem Video.

Wie die "New York Times" berichtet, tauschten sich Tiktok-Nutzer außerdem darüber aus, wie man mit Google Voice neue Handynummern generierten kann, um mehr Tickets bestellen zu können. Viele der viralen Videos, die zum Boykott der Veranstaltung aufriefen, seien nach 24 oder 48 Stunden wieder gelöscht worden, um keine große Aufmerksamkeit im Mainstream-Web zu erzeugen, berichtet die US-Zeitung weiter.

Auch der 26-jährige Youtuber und Komiker Elijah Daniel beteiligte sich an der Aktion. "K-Pop-Twitter und Alt-Tiktok (eine alternative Tiktok-Szene, Anm.) haben eine gute Allianz, in der sie Informationen untereinander sehr schnell austauschen. Sie alle kennen die Algorithmen und wissen, wie sie Videos verbessern können, um das zu schaffen, was sie wollen", berichtete Daniel der "NYT".

"Ihr wurdet von Jugendlichen vorgeführt"

Das Wahlkampfteam von Donald Trump rechtfertigte das Fernbleiben der Menschenmassen mit Gegendemonstranten am Eingang, die verhindert hätten, dass Zuschauer in die Arena kämen.

Die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, antwortete daraufhin, Trump sei von Teenagern auf Tiktok mit falschen Ticketreservierungen vorgeführt worden.

Laupp, die als eine der ersten ein Video zu dem Trump-Auftritt gepostet hatte, berichtete der "New York Times", ihr Video habe 700.000 Likes und mehr als zwei Millionen Aufrufe erzielt. Aus den Kommentaren unter dem Video schließt sie, dass rund 17.000 reservierter Tickets auf das Konto ihrer Zuschauer gingen. Manche Nutzer würden ihr aber auch schreiben, es seien zehntausende Tickets reserviert worden.

Ob die Jugendlichen wirklich für die eher mau gefüllte Arena verantwortlich waren, ist noch nicht abschließend geklärt. Auf Twitter wurde die Online-Community gefeiert für den Streich.

(lau)

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