Deutschland
Amazon

Verdi ruft Beschäftigte an sieben deutschen Amazon-Standorten zu Streiks auf

27.10.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Neubrandenburg: Vor dem neuen Verteilzentrum des US-Versandh
Die Gewerkschaft Verdi ruft Amazon-Mitarbeitende in Deutschland zu Streiks am Montag und in der Nacht zum Dienstag auf.Bild: dpa / Stefan Sauer
Deutschland

Streiks bei Amazon: Verdi ruft Beschäftigte an sieben Standorten zu Arbeitsniederlegung auf

01.11.2021, 09:02
Mehr «Deutschland»

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Online-Handelskonzerns Amazon an sieben Standorten zu Streiks aufgerufen. Verdi fordere Amazon auf, die Entgelterhöhungen der in den letzten Wochen erzielten Tarifabschlüsse im Einzelhandel "umgehend" an die Amazon-Beschäftigten weiterzugeben, erklärte die Gewerkschaft am Montag. Verdi fordert seit mehr als acht Jahren von Amazon, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen und einen Tarifvertrag abzuschließen.

"Es kann nicht angehen, dass sich ein milliardenschwerer multinationaler Konzern dumm und dusselig verdient und sich dennoch weigert, den Beschäftigten die Lohnsteigerungen zukommen zu lassen, die andere Unternehmen der Branche den Kolleginnen und Kollegen zahlen", kritisierte Orhan Akman, Verdi-Bundesfachgruppenleiter für den Einzel- und Versandhandel.

Streiks am Montag und Dienstag

Die Gewerkschaft rief für Montag die Beschäftigten in Leipzig sowie an zwei Standorten im hessischen Bad Hersfeld zu Arbeitsniederlegungen auf. Sie sollen laut Gewerkschaft an Allerheiligen Aufgaben von Standorten übernehmen, an denen wegen des Feiertags in einigen Bundesländern und in Nachbarländern nicht gearbeitet wird. Mit Beginn der ersten Arbeitsschicht in der Nacht zum Dienstag seien dann auch Beschäftigte an den Standorten in Werne, Rheinberg, Koblenz und Graben zu Streiks aufgerufen, teilte Verdi weiter mit.

Der US-Konzern erwartet keine Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden. Er hat 17 Logistikzentren in Deutschland.

Verdi: Amazon zahlt vergleichsweise weniger

Ein Amazon-Sprecher erklärte, dass der Konzern "eine exzellente Bezahlung, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen" biete. Die Einstiegslöhne für alle Logistikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter betragen demnach seit Sommer mindestens zwölf Euro brutto pro Stunde "plus Extras". Nach 24 Monaten verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schnitt 2750 Euro brutto im Monat.

Verdi erklärte am Montag, Amazon habe unter dem Druck der Streiks die Löhne in den vergangenen Jahren mehrfach erhöht. Trotzdem zahle der Konzern weniger als vergleichbare tarifgebundene Unternehmen.

(lc/afp)

Demokratische Parteien dürften Tiktok-Fehler nicht wiederholen
In ihrem Gastbeitrag stellt Anna Moors eine klare Forderung an die demokratischen Parteien: Es darf nie wieder laufen, wie bei Tiktok.

In den vergangenen Wochen wurde so viel über politische Inhalte auf Tiktok berichtet wie noch nie. Der Anlass: Millionen Menschen sehen die Videos von Rechten, Hetzern und Verschwörungsideologen. So erreicht Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Aufrufzahlen im Millionenbereich. Gleichzeitig nimmt die Debatte rund um eine Sperre von Tiktok in den USA an Fahrt auf. Und Kanzler Scholz? Auch den können die Bürger:innen jetzt im Kurzvideoformat verfolgen.

Zur Story