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Corona-Wundermittel Avigan? Deutschland importiert Medikament millionenfach

Die antivirale Tablette Avigan gilt als vielversprechend im Kampf gegen Covid-19.
Die antivirale Tablette Avigan gilt als vielversprechend im Kampf gegen Covid-19.Bild: picture alliance/Ho/Fujifilm Corp./dpa
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Nach vielversprechenden Studien: Deutschland bestellt Anti-Grippe-Tabletten in Japan

02.04.2020, 14:47
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Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus dauert noch an. Doch auch nach Medikamenten zur Behandlung von Covid-19 wird unter Hochdruck geforscht. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit beim Kampf gegen Corona auf eine Tablette, die es schon gibt: Avigan.

Avigan ist eine antivirale Pille, die in Japan bereits gegen die Grippe eingesetzt werden darf. In Deutschland ist das Medikament noch nicht zugelassen. Doch nachdem die chinesische Regierung vielversprechende klinische Tests mit Avigan aus der am stärksten betroffenen Stadt Wuhan meldete, bestellt die Bundesregierung nun vorsorglich Millionen von Packungen des Arzneimittels. Das berichtet die "FAZ" unter Berufung auf Behördenkreise.

Demnach bestätigte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, dass die Tablette bei der Behandlung von Covid-19-Patienten mit schwerwiegendem Krankheitsverlauf zum Einsatz kommen solle. Das gelte auch für weitere Medikamente: Kaletra, Foipan und chloroquin- und hydroxychloroquinhaltige Arzneimittel.

Große Erwartungen – Drosten: "Vielversprechend"

Die Hoffnungen, dass Avigan auch bei der Corona-Bekämpfung erfolgreich eingesetzt werden kann, sind groß. Deutschlands wohl bekanntester Virologe, Christian Drosten von der Charité Berlin, nannte den darin enthaltenen Wirkstoff "vielversprechend". Es gebe eine "Anfangsevidenz für eine Wirkung".

Und nicht nur Deutschland ist interessiert an dem angeblichen neuen Wundermittel. In Italien wird Avigan bereits getestet. Tschechien und Indonesien wollen ebenfalls große Mengen der antiviralen Tablette in Japan bestellen.

Allerdings dämpft ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn gegenüber der "FAZ" die Euphorie etwas. Zu keinem der genannten Medikamente ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt Aussagen über ihre Wirksamkeit gegen Covid-19 treffen. Man müsse die Ergebnisse bereits laufender Prüfungen abwarten.

(om)

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