Deutschland
Politik

Andrea Nahles will Klärung der Causa Maaßen am Montag

Politik

Diese SPD-Absprache könnte den Maaßen-Fall noch richtig brisant machen 

20.09.2018, 14:3620.09.2018, 15:20
Mehr «Deutschland»

Groko ist, wenn zwei Frauen, die über wichtige Themen wie Wohnen und Kita reden wollen, über Seehofer reden müssen. So am Donnerstag in Bayern.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles und der Chefin der Bayern SPD Natascha Kohnen interessierten sich die anwesenden Journalisten vor allem für den Fall Maaßen.

  • Nahles steht in der Kritik, weil sie zwar am Dienstag bei einem Treffen mit Merkel und Seehofer, Maaßens Ablösung als Verfassungsschutzpräsident erreichte.
  • Zugleich nickte sie aber zum Erschrecken vieler SPD-Mitglieder ab, dass Innenminister Seehofer Maaßen im Gegenzug zum Staatssekretär befördert und dafür den für Wohnen und Bauen zuständigen SPD-Staatssekretär Gunther Adler geopfert hat.

Nahles rechtfertigte nun ihre Entscheidung damit, dass sie diesem Kompromiss zugestimmt habe, weil sie die Koalition nicht aufs Spiel setzen wollte. Denn Horst Seehofer habe die Zukunft der Koalition an die Person Maaßen geknüpft. "Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das richtig finde, wie sich Herr Seehofer verhalten hat", sagte Nahles.

Heißt für den Koalitionsstreit: Die Party geht weiter.

Denn: Nahles hat zwar der Quasi-Beförderung zugestimmt, der SPD-Parteivorstand wird darüber allerdings noch einmal Ergebnis offen diskutieren.

Und zwar am Montag. 

Dann werde Nahles "alle Debatten auch zulassen". Dennoch sei sie "sehr zuversichtlich", dass der Vorstand mit einer gemeinsamen Linie aus dieser Sitzung gehen werde.

Auch Natascha Kohnen, die im Vorfeld des Treffens mit Nahles gefordert hatte, dass die SPD-Mitglieder im Kabinett gegen die Berufung Maaßens zum Staatssekretär stimmen sollen, will (noch) nicht die Grundsatzfrage stellen: "Es geht nicht um die Groko-Frage am Montag, sondern um die Causa Maaßen."

Sollte Horst Seehofer zurücktreten?

Mit Blick auf Seehofer sagte Kohnen: "Für mich ist dieser Mann außer Rand und Band." Er bringe das Land nah an die Staatskrise.

Fest steht: Die SPD wird am Montag diskutieren. Dass es dabei neben Maaßen vor allem um Seehofer und um die Zukunft der Groko gehen dürfte, sollte dann niemanden mehr überraschen.

(ts/dpa)

Besser als Groko: Politiker, die aus Tassen trinken

1 / 10
Politiker, die aus Tassen trinken
Die Symboldichte in diesem Bild ist so hoch, wir müssen sie unkommentiert lassen. Gesagt sei lediglich: Das ist Wladimir Putin.
quelle: epa / epa/alexey druzhinyn
Auf Facebook teilenAuf X teilen
BSW, Linke und FDP: Ist die Fünf-Prozent-Hürde noch zeitgemäß?

Die deutsche Parteienlandschaft wächst. Bereits bei der Bundestagswahl 2021 waren insgesamt 53 Parteien zur Wahl zugelassen. Darunter die etablierten Parteien SPD, Grüne, FDP, Union sowie Linke und AfD, aber auch Klein- und Kleinstparteien, wie die Urbane, Volt oder die Piraten. Bereits 2021 war zu beobachten: Das Parteienspektrum wächst gerade im Bereich der Grünen-Parteien und dem rechten Lager.

Zur Story