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Corona-News: Maas für baldige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen +++ RKI registriert 440 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 4,9

Bundesaussenminister Heiko Maas, SPD, nimmt am vierten Ministertreffen der Stockholm-Initiative fuer nukleare Abruestung teil. Hier bei einem ueber den Plaza Mayor in Madrid. Madrid, 06.07.2021 Madrid ...
Bundesaußenminister Heiko Maas forderte ein baldiges Ende aller Corona-Einschränkungen.Bild: www.imago-images.de / Thomas Imo/photothek.net
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Corona-News: Maas für baldige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen +++ RKI registriert 440 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 4,9

06.07.2021, 08:2206.07.2021, 12:23
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Die Inzidenz ist niedrig, die Lockerungen groß – aber es wächst die Sorge vor der gefährlicheren Delta-Variante. Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland ist derweil bereits mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie sich die Corona-Lage entwickelt, liest du in unserem News-Ticker.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.731.564 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.630.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.062.

Neuere Beiträge findet ihr hier.

6. Juli

08.07 Uhr: Maas für baldige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. "Damit ist im Laufe des August zu rechnen", sagte Maas der Deutschen Presse-Agentur und der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung."

Ähnlich hatte sich zuvor bereits der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, geäußert. "Spätestens im September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will - Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat versprochen, dass bis zum 21. September alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot erhalten sollen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht inzwischen aber davon aus, dass das schon Ende Juli der Fall sein kann.

07.17 Uhr: RKI registriert 440 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 4,9

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 440 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.37 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 404 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI nun mit bundesweit 4,9 an (Vortag: 5,0; Vorwoche: 5,4).

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz während der dritten Corona-Welle hatte es am 26. April 2021 mit 169,3 gegeben. Danach sank der Wert - von wenigen Ausreißern abgesehen - ziemlich stetig. Zuletzt deutete sich aber eine mögliche Trendwende an, vor der Pandemie-Experten wegen der zunehmenden Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante schon seit längerem warnen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 31 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 57 Tote gewesen.

5. Juli

17.39 Uhr: Lauterbach plädiert für Impfungen vor Bars und Klubs

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vorgeschlagen, künftig auch in Ausgehmeilen gegen das Coronavirus zu impfen. Es solle an an Freitag- und Samstagabenden "mobile Impfstationen an belebten Plätzen geben, wo sich viele Leute treffen, auch vor Bars und Klubs", sagte Lauterbach am Montag dem Portal "Business Insider".

Man solle "mit den Impfungen dorthin gehen, wo die Menschen sind"."Die Hürden zur Impfung müssen so weit wie möglich abgesenkt werden", betonte Lauterbach. In Israel und den USA seien mit ähnlichen Angeboten große Erfolg erzielt worden. In Deutschland wird bislang vor allem in Impfzentren und Arztpraxen geimpft.

Zum Vorschlag von Kassenärztepräsident Andreas Gassen, dass alle Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte im September wegfallen sollten, äußerte sich Lauterbach kritisch. "Das ist noch Monate hin – bis dahin wissen wir nicht, wie die Situation hinsichtlich Virusmutationen, Fallzahlen, Impfquoten und der Situation an den Schulen sein wird."

Bereits jetzt ein solches Versprechen zu machen, schaffe Erwartungen, "die man am Ende womöglich nicht halten kann", sagte Lauterbach. Er schlug vor, auf Sicht zu fahren und kurzfristig zu entscheiden.

Besorgt äußerte er sich in diesem Zusammenhang über die Situation in Großbritannien. "Es ist riskant, jetzt wo die Fallzahlen steigen, das Ende der Maskenpflicht am 19. Juli zu versprechen." Besonders der Plan, auch Theater und Klubs zu öffnen, werde zu mehr Ansteckungen führen.

17.00 Uhr: Luxemburgs Premier nach Covid-19 Infektion weiter im Krankenhaus – positiv getestet nach EU-Gipfel

Der an Covid-19 erkrankte Luxemburger Premierminister Xavier Bettel muss wegen anhaltender Krankheitssymptome länger im Krankenhaus bleiben. Wie die Regierung am Montag mitteilte, steht der 48-Jährige unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Bei ihm sei am Wochenende eine unzureichende Sauerstoffsättigung festgestellt worden. Sein Zustand gelte als ernst, aber stabil. Er müsse schätzungsweise noch zwei bis vier Tage im Krankenhaus bleiben.

Bettel war am Wochenende wegen verstärkter Symptome ins Krankenhaus gebracht worden, vorsichtshalber und für 24 Stunden, wie es anfangs hieß. Der Premierminister war am Sonntag vor einer Woche nach dem EU-Gipfel in Brüssel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte nach Angaben seines Sprechers zunächst nur Fieber und Kopfschmerzen. Beim Gipfel hatte Bettel Kontakt mit vielen anderen europäischen Staats- und Regierungschefs, auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach eigenen Angaben wurde er bislang einmal gegen das Coronavirus geimpft.

10.00 Uhr: Trotz steigender Infektionszahlen – Johnson will Corona-Maßnahmen aufheben

Abstandsregeln, Maskenpflicht, Homeoffice: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Maßnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen. In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24.000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Großbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht.

Gleichzeitig verblieb die Zahl der Todesfälle mit 122 Covid-Toten innerhalb einer Woche (bis zum 29. Juni) derzeit noch auf relativ niedrigem Niveau. Auch die Krankenhauseinweisungen steigen bislang nicht im selben Maße wie die Ansteckungen. Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Inzwischen sind 86 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent der über 18-Jährigen haben bereits beide Impfungen.

Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. "Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch Covid-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen", sagte Johnson der Mitteilung zufolge.

08.21 Uhr: Kassenärzte-Chef für baldiges Ende der Corona-Maßnahmen für Geimpfte

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte gefordert. "Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will - Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein."Der Wegfall der Maßnahmen sei auch wichtig, um die Impfm oral der Bundesbürger hochzuhalten. "Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern."

07.48 Uhr: RKI registriert 212 Neuinfektionen

Das RKI registriert binnen eines Tages 212 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,0 an und damit unverändert zum Vortag. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz während der dritten Corona-Welle hatte es am 26. April 2021 mit 169,3 gegeben. Danach sank der Wert - von wenigen Ausreißern abgesehen - ziemlich stetig. Zuletzt deutete sich aber eine mögliche Trendwende an, vor der Pandemie-Experten wegen der zunehmenden Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante schon seit längerem warnen. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein Todesfall verzeichnet.

4. Juli

09.50 Uhr: Zypern und Katalonien ab Sonntag Risikogebiete

Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien stehen von diesem Sonntag an zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitgeteilt hatte. Der Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät.

09.16 Uhr: Corona-Infektionen seit Wochen erstmals gestiegen

Erstmals seit Wochen ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag gestiegen. Sie lag bei 5,0 Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner und damit um 0,1 höher als tags zuvor, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen hervorgeht. Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Institut binnen eines Tages 559 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 538 Ansteckungen gelegen.

Zuletzt war die Inzidenz am 1. und 2. Juni vorübergehend gestiegen. Durch die Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante in Deutschland war bereits erwartet worden, dass der Rückgang bei den Neuinfektionen in dieser Form nicht anhalten wird.

3. Juli

14.00 Uhr: Ärzte warnen vor Lockerungen der Corona-Maßnahmen in England

Wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante haben Mediziner vor einer baldigen Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England gewarnt. "Da die Fallzahlen wegen der hohen Ansteckungsrate der Delta-Variante weiterhin alarmierend ansteigen und mehr Menschen sich treffen, macht es keinen Sinn, die Beschränkungen in etwas mehr als zwei Wochen vollständig aufzuheben", sagte Chaand Nagpaul von der British Medical Association dem Sender BBC am Samstag.

Die britische Regierung will nach derzeitigem Stand am 19. Juli die meisten verbleibenden Corona-Maßnahmen in England aufheben. So könnten dann Nachtclubs wieder öffnen und Menschen sich in unbegrenzt großen Gruppen treffen und feiern. Sogar die Aufhebung der Maskenpflicht steht zur Debatte. Der Medizinerverband fordert, Masken in Innenräumen wie Geschäften oder Bahnen und Bussen weiterhin verpflichtend zu machen. Außerdem solle bessere Lüftungstechnik eingesetzt werden.

In der vergangenen Woche ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien um fast 75 Prozent gestiegen, wie aus offiziellen Zahlen hervorgeht. Die Inzidenz lag zuletzt bei 181. Die Zahl der Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle steigt dank der weit fortgeschrittenen Impfkampagne nicht im gleichen Maße an wie in vorherigen Corona-Wellen. In der vergangenen Woche war trotzdem in England ein deutlicher Anstieg bei den Corona-Fällen in Krankenhäusern zu sehen.

9.00 Uhr: Niedrigste Inzidenz seit einem Jahr – aber mehr Neuinfektionen

Erstmals seit rund elf Monaten ist die Corona-Inzidenz unter 5 gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert am Samstagmorgen mit 4,9 an (Vortag 5,0; Vorwoche 5,9). Zuletzt hatte der Wert am 30. Juli 2020 mit 4,8 unter der 5er-Schwelle gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten zudem binnen eines Tages 671 Corona-Neuinfektionen, wie aus Zahlen vom Morgen hervorgeht. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren mit 592 Ansteckungen weniger neue Fälle registriert worden.

Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 16 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68 Tote gewesen.

2. Juli

12.40: Spahn über neue Impfempfehlung: "Macht Astrazeneca attraktiver"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in Berlin über die aktualisierte Impfkampagne informiert, wonach Menschen, die mit Astrazeneca erstgeimpft wurden, ihre zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bekommen sollen, also Biontech oder Moderna. Grund sei eine erwiesenermaßen erhöhte Wirksamkeit bei dieser Art von Kreuzimpfung, so der Minister. Die Bundesregierung stimmte sich am Morgen mit den Ländern dahingehend ab, der neuen Empfehlung der Stiko zu folgen. Hierzu sprach Spahn von "zwei guten Nachrichten". Zum einen gebe es nun genug mRNA-Impfstoff, um auf diesen neuen Kurs umzuschwenken. Zweitens mache diese Empfehlung den Impfstoff attraktiver.

Viele Impfwille könnten nun kurzfristig mit einer Erstimpfung mit Astrazeneca versorgen, es seien auch in Arztpraxen genug Dosen vorrätig. Zudem bestehe die Möglichkeit, sich bereits nach vier Wochen die zweite Impfdosis und damit den vollen Impfschutz geben zu lassen. Das bedeute für den Alltag und den Urlaub zusätzliche Sicherheit.

Ein weiteres wichtiges Argument für die neue Empfehlung sei, dass die Kombination Astrazeneca/Biontech mindestens so gut schütze wie die Biontech/Biontech. So habe man ein Impfschema, dass einen sehr, sehr guten Impfschutz mit sich bringe, sagte Spahn.

Der Minister betonte noch einmal im Zusammenhang mit der neuen Delta-Variante: "Doppelt geimpft schützt vor Delta – und nur doppelt geimpft."

An die Menschen gerichtet, die bereits zweimal Astrazenca bekommen haben, sagte er: "Natürlich ist die Impfung gut – die Kombination mit Biontech ist nur noch einmal besser." Der Gesundheitsminister rief noch einmal dazu auf, sich impfen zu lassen. "Das ist der Schlüssel, um gemeinsam diese Pandemie unter Kontrolle zu bekommen." Je mehr Menschen sich im Sommer impfen ließen, umso besser werde der Herbst.

11.20 Uhr: Stiko aktualisiert Astrazeneca-Empfehlung

Angesichts der schnellen Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante in Deutschland passt die Stiko ihre Corona-Impfempfehlung an. So sollen Menschen, die eine erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten, schreibt das Gremium am Donnerstag in einer Mitteilung mit Verweis auf einen Beschlussentwurf. Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen. Auch bei den Impfintervallen der mRNA-Impfstoffe heißt die Stiko nun kürzere Abstände als bisher gut. Die Empfehlung gelte "vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren", teilte die Stiko mit. Daran seien Bundesländern und Fachkreise beteiligt. Grund für die Entscheidung seien Studien, die eine erhöhte Wirksamkeit der Impfung auf diese Weise gezeigt hätten.

8.00 Uhr: Inzidenz bei 5,0 – nur leicht gesunken

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen eines Tages 649 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren 774 Ansteckungen registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,0 an (Vortag: 5,1; Vorwoche: 6,2). Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 69 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Tote.

1. Juli

13.40 Uhr: Afrikanische Union kritisiert Union wegen Impfstoffen

Im Kampf gegen das Coronavirus muss die Europäische Union aus afrikanischer Sicht mehr tun, um globale Ungerechtigkeiten bei der Impfstoffverteilung aufzuheben. "Keine einzige Dosis hat die Produktionsstätten in der EU verlassen, die nach Afrika ging – wir wurden an Indien verwiesen", erklärte am Donnerstag der Corona-Sonderbeauftragte der Afrikanischen Union (AU), Strive Masiyiwa. In der EU seien nun aber so viele Menschen geimpft, dass sie ohne Masken Fußballspiele schauen könnten. Masiyiwa forderte: "Jetzt ist es an der Zeit für Europa, die Produktionsstätten zu öffnen."

Afrika brauche dringend Covid-19-Impfstoffe – von den für dieses Jahr geplanten 700 Millionen Dosen seien erst 65 Millionen auf dem Kontinent. Hoffnung gebe die anlaufende eigene Produktion. Ab August wird ein Pharmakonzern in Südafrika ein Jahr lang insgesamt 400 Millionen Dosen des Impfstoffs Johnson & Johnson herstellen und auf dem Kontinent sowie an Karibik-Staaten ausliefern. "Wir haben unsere Lektion gelernt, zur Gewährleistung der Impfstoffsicherheit auf dem Kontinent können wir uns nicht auf andere verlassen", sagte John Nkengasong von der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC.

Insgesamt wurden bisher in Afrika rund 5,5 Millionen Infektionen dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen höher liegen. Die Gesamtzahl ist aber gering im Vergleich zu anderen Weltregionen: Afrika macht 3 Prozent aller weltweiten Infektionsfälle aus und hat bisher 52 Millionen Tests sowie knapp 50 Millionen Impfungen durchgeführt. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren.

11.00 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen weltweit steigt wieder

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen weltweit ist vergangene Woche erstmals seit Mitte April wieder leicht gestiegen. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf. Gleichzeitig wurden weltweit so wenig Todesfälle durch eine Corona-Infektion gemeldet wie seit November 2020 nicht mehr. Die Zahlen beziehen sich auf die sieben Tagen bis zum 27. Juni.

Die WHO ruft Behörden auf, besonders bei religiösen und sportlichen Großveranstaltungen strikt auf die Einhaltung von Hygiene-Maßnahmen zu achten. "Ungenaue Planung oder Einschätzung von Ansteckungsrisiken erlauben es dem Virus, sich auszubreiten", warnt die WHO.

Besorgniserregend seien die Zahlen aus Afrika. Dort stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen im Vergleich zur Vorwoche um 33 Prozent, die Zahl der gemeldeten Todesfälle um 42 Prozent. In der WHO-Europa-Region stieg die Zahl der gemeldeten Fälle um zehn Prozent. Zu der Region gehören 53 Länder von Albanien bis Usbekistan.

Weltweit wurden vergangene Woche 2,6 Millionen Infektionen gemeldet, zwei Prozent mehr als in der Vorwoche, und 57.000 Todesfälle, zehn Prozent weniger als in der Vorwoche. Seit Beginn der Pandemie haben sich nach der WHO-Statistik mindestens 180 Millionen Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert, fast vier Millionen sind ums Leben gekommen. Bei beiden Fällen dürfte es nach Expertenmeinung hohe Dunkelziffern geben, weil nicht in allen Ländern gleich viel getestet wird und nicht alle Infektionen und Todesfälle registriert werden.

In absoluten Zahlen gab es vergangene Woche die meisten Neuinfektionen in Brasilien, gefolgt von Indien, Kolumbien und Russland. Berechnet auf 100.000 Einwohner war der Anstieg besonders groß auf den Seychellen, in Namibia und der Mongolei. Bis zum 29. Juni haben 96 Länder das Auftauchen der Virusvariante Delta gemeldet. Weil in vielen Ländern aber Kapazitäten zur Bestimmung der Varianten fehlt, geht die WHO davon aus, dass sie viel weiter verbreitet ist. Weil sie ansteckender ist als andere Varianten werde sie sich in den kommenden Monaten zur dominanten Variante entwickeln, so die WHO.

10.19 Uhr: Spahn mit düsterer Prognose

Jens Spahn gibt außerdem eine düstere Prognose ab: Schon im Juli soll die Delta-Variante auch die vorherrschende in Deutschland werden. Er rechnet damit, dass bei 70 bis 80 Prozent der Corona-Neuinfektionen die sogenannte Delta-Variante nachgewiesen werden wird. "Delta ist ansteckender, als die bisher bekannten Varianten. Sie wird auch in bald in Deutschland die dominierende Variante sein", erklärt Spahn.

10.15 Uhr: Spahn gibt keine Lockerungen für Reisen in Virusvarianten-Gebiete bekannt

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Innenminister Horst Seehofer informieren in der wöchentlichen Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage: Großes Thema ist das Reisen in sogenannte Virusvarianten-Gebiete. Vor allem die Reiseregelungen nach Portugal sorgten für Aufsehen. Denn dort hat sich die Delta-Variante ausgebreitet und somit wurde das Land zum Risikogebiet erklärt. Alle Reisenden, die aus so einem Gebiet wieder nach Deutschland zurückkehren, müssen 14 Tage in Quarantäne – ohne Hoffnung auf Freitestung.

Jens Spahn betont noch einmal diesen Beschluss und erklärt, dass es in dieser Hinsicht auch weiterhin keine Lockerungen geben wird: Wer aus einem Virusvarianten-Gebiet einreist, muss sich anschließend 14 Tage in Quarantäne begeben – auch die Menschen, die bereits gegen das Coronavirus vollständig geimpft sind.

7.30 Uhr: Lauterbach hält Auffrischungsimpfung bei starker Delta-Ausbreitung für nötig

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält im Falle einer starken Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus Auffrischungsimpfungen für nötig. "Sobald Fälle beobachtet werden, bei denen es trotz zweifacher Impfung zu einer Ansteckung zum Beispiel mit der gefährlichen Delta-Variante und auch zu schweren Krankheitsverläufen kommt, wird man zur Booster-Impfung aufrufen", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Derzeit sei allerdings noch nicht sicher, ob sich die Delta-Variante "gegen die Impfungen durchsetzen" werde. "Deswegen kann man derzeit noch nicht zu den Auffrischungsimpfungen aufrufen. Dafür fehlt noch das Wissen", sagte der SPD-Politiker.

Nach Lauterbachs Darstellung könnte es durchaus sein, dass in sechs Monaten erste Auffrischungsimpfungen für diejenigen notwendig werden, die bereits zu Beginn dieses Jahres immunisiert wurden. "Deren Impfung liegt dann ja schon ein Jahr zurück. Und es betrifft vor allem die Älteren oder Vorerkrankten, also die Gruppe mit den höchsten Risiken", sagte der Gesundheitspolitiker.

Die dafür notwendigen Impfstoffkapazitäten seien verfügbar, fügte Lauterbach hinzu. "Die Impfstoffmenge sollte für die Auffrischungen in diesem Jahr auf jeden Fall ausreichen. Denn es sind allenfalls die Risikopatienten, deren Impfung schon lange zurückliegt, die noch in diesem Jahr eine Auffrischung brauchen. Zudem wird nur eine weitere Impfung notwendig sein", erläuterte Lauterbach.

7.00 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt nur noch leicht

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,1. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 892 Neuinfektionen sowie 63 weitere Todesfälle registriert. Am Vortag hatte die Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angibt, bei 5,2 gelegen, vor einer Woche bei 7,0. Vor einer Woche waren laut RKI zudem 1008 Neuansteckungen sowie 93 Todesfälle verzeichnet worden.

30. Juni

14.39 Uhr: Lauterbach klagt an: "UEFA für Tod von vielen Menschen verantwortlich"

Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat seine Kritik an der EM verschärft und schwerste Vorwürfe gegen die Europäische Fußball-Union (UEFA) erhoben. Das Achtelfinale zwischen der deutschen Nationalmannschaft und England am Dienstagabend in London habe "nochmal gezeigt, wie eng die Fans stehen, wie oft sie sich umarmen und anschreien", schrieb Lauterbach am Mittwoch bei Twitter.

Sein Schluss: "Es haben sich sicherlich Hunderte infiziert und diese infizieren jetzt wiederum Tausende. Die UEFA ist für den Tod von vielen Menschen verantwortlich." Im Wembley-Stadion feierten 45.000 Zuschauer den 2:0-Sieg ihrer Three Lions über den Erzrivalen. Lauterbach hatte die Zulassung von Fans für die Spiele auf der Insel wegen der dort grassierenden Delta-Variante des Coronavirus' bereits im Vorfeld als "unvertretbar" bezeichnet. Er sprach von einer "Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas".

12.05 Uhr: Russland meldet Höchststand an Corona-Todesfällen

Russland hat am Mittwoch einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten verzeichnet. Nach dem Rekord vom Dienstag mit 652 Todesfällen meldeten die Behörden nun 669 Corona-Tote binnen eines Tages. Zudem wurden 21.042 Neuinfektionen registriert. Damit stieg die Gesamtzahl der offiziell registrierten Ansteckungen auf mehr als 5,5 Millionen. Das Land kämpft derzeit mit einem Anstieg der Corona-Infektionen, der auf die Ausbreitung der deutlich ansteckenderen Delta-Variante und die schleppende Impfkampagne in Russland zurückgeführt wird. Mit 135.214 Corona-Toten hat Russland die meisten Pandemie-Opfer in ganz Europa.

Den russischen Behörden wird allerdings vorgeworfen, die Zahl der Toten zu niedrig anzugeben, da nur eine Feststellung des Coronavirus als primäre Todesursache in einer Autopsie zu einer Zählung führt. Aktuell gelten vor allem Moskau und St. Petersburg als Infektionsherde. In St. Petersburg wird am Freitag dennoch das Viertelfinal-Spiel der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen. Moskau ordnete bereits als erste russische Stadt eine Impfpflicht an.

8.00 Uhr: UN: Impfstoff-Knappheit verhindert schnelle Tourismuserholung

Die schleppenden Corona-Impfkampagnen in vielen Ländern machen eine schnelle Erholung vieler Tourismusregionen zunichte. Betroffen sind vor allem ärmere Länder, wie die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) und die UN-Tourismusorganisation (UNWTO) am Mittwoch in Genf berichteten. Im vergangenen Jahr haben demnach direkte und indirekte Folgen des Tourismuseinbruchs das Bruttoinlandsprodukt – die Produktion von Waren und Dienstleistungen nach Abzug aller Vorleistungen – weltweit um schätzungsweise 2,4 Billionen Dollar (etwa zwei Mrd Euro) geschmälert. Nach UNWTO-Angaben waren international etwa eine Milliarden weniger Touristen unterwegs als im Jahr davor, ein Einbruch von 73 Prozent.

Auch in diesem Jahr sei im Vergleich zu 2019 ein Minus von 1,7 bis 2,4 Billionen Dollar zu befürchten – vor allem, wenn das Impftempo in Ländern mit niedrigen Einkommen nicht rasch anziehe. Entsprechend litten diese Länder am meisten, während die Erholung in reichen Ländern mit hohen Impfraten – etwa Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Großbritannien und die USA – schneller komme. Allerdings dürften frühestens 2023 wieder so viele Touristen international unterwegs sein wie vor der Pandemie, so die Organisationen. Viele Länder haben ihre Reisebeschränkungen noch nicht aufgehoben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von Impfnationalismus in reichen Ländern und moralischem Versagen. Einige Regierungen hätten einen Großteil des knappen Impfstoffs aufgekauft statt sich einer solidarischen Verteilung in aller Welt anzuschließen. Während mancherorts bereits junge gesunde Menschen geimpft würden, setzten Pflegekräfte in anderen Ländern ihr Leben bei der Versorgung von Corona-Kranken täglich aufs Spiel, ohne selbst geimpft zu sein.

7.30 Uhr: Inzidenz bei 5,2

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 808 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.12 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1016 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,2 an (Vortag: 5,4; Vorwoche: 7,2).

Deutschlandweit wurden nach diesen Angaben binnen 24 Stunden 56 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 51 Tote. Der Sieben-Tage-R-Wert lag nach RKI-Angaben am Dienstagabend bei 0,79 (Vortag: 0,79).

29. Juni

7.45 Uhr: Kinderärzte widersprechen Lauterbach in Debatte um Kinder-Impfung

Kinder- und Jugendärzte haben sich in der Debatte um Risiken durch die Delta-Variante für Kinder hinter die Beurteilung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gestellt. "Diese hat prinzipiell  die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren nur bei bestimmten Vorerkrankungen empfohlen", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der "Rheinischen Post". "Daran ändert nach aktuellem Wissensstand  auch die Delta-Variante nichts", sagte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln der Zeitung.

Es bestehe allerdings jederzeit die Möglichkeit für die Familien, gemeinsam mit ihrem Kinderarzt individuell  zu einer Entscheidung für oder gegen die Impfung zu kommen, sagte Dötsch. "Ich schätze die Gesundheitsrisiken durch eine Corona-Infektion für Kinder und Jugendliche derzeit  als so gering ein, dass auch Abwarten auf neue Erkenntnisse zur Impfung  eine Option für zögerliche Menschen sein kann", sagte er. Die Sterblichkeitsrate und Erkrankungsschwere  von Kindern und Jugendlichen nach einer Corona-Infektion seien ähnlich  niedrig wie bei  der saisonalen Grippe. Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass die Delta-Variante das ändere.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte zuvor die Stiko angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante in vielen Ländern aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. Der Epidemiologe warnte, dass die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante zu riskant sei. Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen.

7.30 Uhr: Inzidenz bei 5,4

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 404 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 455 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,4 an (Vortag: 5,6; Vorwoche: 8,0).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 57 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 77 Tote. Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Montagnachmittag bei 0,79 (Vortag: 0,82).

28. Juni

12.40 Uhr: Jeder zehnte Landkreis mit Inzidenz von 0,0

Rund jeder zehnte Landkreis in Deutschland hat nach RKI-Angaben in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts von Montag hervor. Demnach lag die 7-Tage-Inzidenz in 40 von 412 erfassten Kreisen und kreisfreien Städten bei 0. In weiteren 45 Kreisen gab es jeweils nur einen Fall. Zu bedenken ist, dass es zu Nachmeldungen kommen kann.

In knapp 50 Kreisen lag die Inzidenz noch höher als 10, Schlusslicht ist der Landkreis Lichtenfels in Bayern mit 46,4. Bei den Bundesländern ist die Inzidenz in Sachsen-Anhalt an niedrigsten (1,9), in Hamburg an höchsten (10,0). Die bundesweite Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche – gab das RKI am Montag mit 5,6 an.

07.47 Uhr: Wegen Delta-Variante: In Moskau treten verschärfte Pandemie-Bestimmungen in Kraft

Angesichts des dramatischen Anstiegs der Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus treten in der russischen Hauptstadt Moskau am Montag verschärfte Pandemie-Bestimmungen in Kraft. Unternehmen müssen die Anzahl ihrer Mitarbeiter im Büro um 30 Prozent reduzieren. Geimpfte Mitarbeiter sind davon ausgenommen. Zudem müssen alle Arbeitnehmer über 65 Jahre sowie diejenigen mit Vorerkrankungen von zu Hause aus arbeiten.

Die Stadt führt ab Montag auch einen "Anti-Covid-Pass" für das Ausgehen ein. Dieser erlaubt nur Bewohnern den Zutritt zu Restaurants, die geimpft wurden, in den vergangenen sechs Monaten krank waren oder einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen können. In Moskau werden nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin derzeit täglich fast 2000 Infizierte in die Krankenhäuser eingeliefert. Am Sonntag vermeldeten die Behörden 144 Todesopfer innerhalb von 24 Stunden - das ist die höchste Zahl in einer russischen Stadt seit Beginn der Pandemie.

07.32 Uhr: Lauterbach: Stiko soll Empfehlung für Kinder-Impfung überdenken

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. "In Großbritannien sind bereits viele Kinder mit Covid in der Klinik. Die Ständige Impfkommission argumentiert, dass Covid für Kinder harmlos sei. Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Montag).

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung vor knapp drei Wochen unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

"Die Angaben der Stiko beziehen sich immer auf alte Varianten", kritisierte Lauterbach. "Die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante ist zu riskant. Und Wechselunterricht ist keine Lösung." Zugleich regte er an, mehr zu tun, um Impfskeptiker zu gewinnen. "In Israel steigt die Inzidenz trotz hoher Impfquote und Topwetter wieder an. Es zeigt sich: Echte Normalität wird nur mit einer sehr hohen Impfquote kommen." Er gehe davon aus, dass eine Impfquote von mehr als 80 Prozent nötig sei.

07.14 Uhr: RKI registriert 219 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,6

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,6. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 5,7 gelegen, vor einer Woche bei 8,6.

Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 219 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie acht weitere Todesfälle registriert. Vor einer Woche waren 346 Neuansteckungen sowie zehn Todesfälle verzeichnet worden.

Die in den vergangenen Wochen stark gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb dieses Zeitraums an. Die Zahl der Neuinfektionen liegt in der Regel am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

27. Juni

09.12 Uhr: Deutsche werden aus Portugal zurückgeholt

Wegen der von Dienstag an geltenden Einstufung Portugals als Corona-Virusvariantengebiet will der deutsche Reiseanbieter Olimar mehrere Hundert Bundesbürger schnell zurückholen. Das Unternehmen aus Köln, das auf Portugal spezialisiert ist, habe seinen Gästen gleich nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine rechtzeitige Rückkehr bis Montagabend angeboten, sagte Pascal Zahn von Olimar am Samstag. "Etwa zehn Prozent unserer Gäste wollen ihren Urlaub jedoch eventuell verlängern", sagte Zahn. Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1000 Deutsche in Portugal Urlaub.

Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt - zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

Mit 1604 neuen Corona-Ansteckungen binnen 24 Stunden wurde in Portugal am Freitag nach Angaben des Gesundheitsministeriums der höchste Wert seit Februar registriert. Die Zahl der Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner in 14 Tagen (14-Tage-Inzidenz) stieg auf 137,5. Am Vortag hatte sie 128,6 betragen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist das der höchste Wert aller 30 erfassten Länder.

09 Uhr: RKI registriert 538 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,7

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 538 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 842 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,7 an. Am Vortag betrug diese 5,9, vor einer Woche 8,8. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 16 Tote.

26. Juni

09.56 Uhr: Lauterbach für Reiseverbot bei Briten

Wegen der angespannten Corona-Lage in Großbritannien hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ein Reiseverbot für Briten in der Europäischen Union gefordert. "Es ist komplett unverständlich, warum es keine harten EU-weiten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien gibt", sagte Lauterbach der "Bild"-Zeitung. "Angesichts der dramatischen Corona-Entwicklung im Vereinten Königreich mitten in der Hauptreisesaison wäre ein Reise-Embargo aus dem Vereinigten Königreich nach Europa ratsam." Der SPD-Politiker plädierte zumindest aber für eine "zehntägige Quarantäne mit erstem Test nach fünf Tagen für Briten in allen EU-Ländern". Es könne nicht sein, dass "in der letzten Phase vor der Impfung noch ganz Europa im Urlaub der Delta-Variante aus England ausgesetzt wird".

In Großbritannien grassiert trotz einer erfolgreich voranschreitenden Impfkampagne die besonders ansteckende Delta-Variante. Die erstmals in Indien nachgewiesene Variante wird als 40 bis 60 Prozent ansteckender eingeschätzt als die zuerst in Großbritannien identifizierte Alpha-Variante.

08.23 Uhr: Inzidenz sinkt auf 5,9

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut zurückgegangen und liegt nun bei 5,9. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 6,2 gelegen, vor einer Woche bei 9,3. Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 592 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 68 Todesfälle registriert. Am Samstag vor einer Woche waren 1108 Neuansteckungen sowie 99 Todesfälle verzeichnet worden.

25. Juni

15.00 Uhr: Island hebt Corona-Beschränkungen auf

Angesichts niedriger Corona-Zahlen und Fortschritten beim Impfen verabschiedet sich Island von seinen Beschränkungen. Nach 15 Monaten Abstand halten, Maske tragen und weiteren Maßnahmen würden alle Einschränkungen innerhalb des Landes zum Samstag aufgehoben, teilte Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir am Freitag in Reykjavik mit. Seit mehr als einer Woche wurde auf der Nordatlantik-Insel kein neuer Corona-Fall mehr gemeldet. Fast 90 Prozent aller Isländer über 16 Jahren sind mindestens einmal geimpft.

Im europäischen Vergleich zählt die Inselnation mit 360.000 Einwohnern seit langem zu den Staaten mit der geringsten 14-Tage-Inzidenz. Bei den Erstimpfungen ist Island nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC so weit wie kein anderes Land im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).

11.00 Uhr – Spahn gegenüber watson: "Wenn man seine Großeltern schützt, will man doch dafür nicht noch was haben"

watson-Redakteur Sebastian Heinrich fragt Gesundheisminister Jens Spahn, was er zu einer neuen Umfrage sage, derzufolge 84 Prozent der Menschen unter 26 den Eindruck haben, die Regierung missachte in der Corona-Zeit ihre Interessen. Spahn antwortet: "Dass ich immer wieder das Gespräch suche. Ich finde es einfach wichtig, miteinander zu reden.

Die Wahrnehmung, die Interessen würden nicht gesehen, entsteht ja einfach aus einer Situation heraus. Warum wird Was entscheiden – warum ist der Fokus besonders auf dem Schutz der Älteren, und woher kommt die Wahrnehmung, die jungen Menschen wären nicht im Blick der Regierung“: Da müsse man miteinander reden, um sich gegenseitig zu verstehen, so Spahn.

Der Minister betont, man habe natürlich die jungen Menschen von Anfang an bei der Pandemie mit im Blick gehabt. „Und trotzdem beschäftigt auch mich die Frage, wie es dann zu einem solchen Eindruck kommen kann, und was wir tun können, um auch ein Angebot zu machen, wo klar ist, wir haben das natürlich im Blick", sagt er. Als Beispiel führt der Minister an, dass nun auch Impfangebote an Universitäten niedrigeschwellig gemacht würden, um junge Menschen zu schützen – das sei ein Fokus. Ein anderer sei die finanziellen Unterstützung, die der Staat in der Corona-Zeit gebe.

Auf die absichtlich überspitzt formulierte Nachfrage, was denn nun aber konkret getan werden könne, wenn der Eindruck so gravierend sei, dass die Jüngeren die Älteren geschützt hätten und nun nichts dafür bekämen, reagierte Spahn überrascht: „Die Frage ist ja: Was heißt, sie bekommen nichts dafür? Ich erlebe Familien in Deutschland so, dass, wenn man seine Großeltern schützt, dass man dafür nicht noch was haben will. Es ist doch irgendwie das Aufeinander aufpassen. Mein Eindruck ist, dass Bereitschaft und Wille auf Eltern- und Großelterngeneration besonders achtzugeben, vorhanden ist.“ Es könne ja auch einmal ein Virus kommen, vor dem besonders junge Menschen geschützt werden müssten.

In der Pandemie sei es ein tägliches Ringen um Balance, ein Abwägen unterschiedlicher Aspekte, so Spahn. „Ich finde", betonte er abschließend erneut, "das Allerwichtigste ist, miteinander im Gespräch zu sein. Und das will ich jetzt auch wieder stärker tun.“ Damit meint er persönliche Begegnungen, die nun wieder stärker möglich seien als in der schwersten Corona-Phase.

10.55 Uhr: Fallzahlen in Israel nicht beunruhigend, sondern lehrreich

In Israel steigen die Fallzahlen, trotz einer hohen Impfquote. "Das ist nicht beunruhigend, sondern eher lehrreich", sagt der Experte Leif Erik Sander. Spahn weist auch darauf hin, dass die Bevölkerung in Israel ziemlich jung sein, im Gegensatz zu der deutschen Bevölkerung. Umfragen würden zeigen, dass die Impfbereitschaft mit dem Alter steigt.

10.51 Uhr: Spahn und Wieler verteidigen deutsche Impfstrategie

Gesundheitsminister Spahn betont: "Wir haben von Anfang an eine Impfstrategie gehabt, die vorgesehen hat, die Zweitimpfung innerhalb des vorgesehenen Intervalls vorzunehmen." In Großbritannien, wo die Delta-Variante sich rasant ausbreitet, habe man sich anders entschieden. Deshalb sieht RKI-Chef Wieler sich in der deutschen Strategie aufgrund der Ereignisse in den vergangenen Wochen rund um die Delta-Variante bestätigt: "Ein Grund, warum die Stiko sich in Deutschland explizit nicht dafür ausgesprochen hatte, Impfintervalle zu verlängern, war genau die Sorge, die jetzt eingetreten ist. Nämlich, dass es Varianten geben wird, die gewisse Fluchtmutationen haben", sagt Wieler. Man werde sich auch weiter auf die Stiko verlassen.

10.42 Uhr: Wieler zur Delta-Variante: "Es ist nur eine Frage der Zeit, wann diese Variante die Hoheit übernehmen wird"

RKI-Chef Lothar Wieler informiert über die neusten Corona-Entwicklungen. Demnach lag der Anteil der Delta-Variante in der zweiten Juni-Woche bei 15 Prozent. "Es ist nur eine Frage der Zeit, wann diese Variante die Hoheit übernehmen wird von den Viren in unserem Land." Besonders bei unter 60-jährigen seien die Ansteckungen der Delta-Variante hoch. "Die Gefahr von diesem Virus ist noch nicht gebannt", warnt Wieler. "Je niedriger die Inzidenz ist, je weniger Fälle kursieren, desto besser sind auch die geschützt, die nicht geimpft sind oder nicht geimpft werden können", fügt Wieler hinzu.

10.00 Uhr: Gesundheitsminister Spahn appelliert: "Impfung oder Infektion, das ist die Wahl jedes Einzelnen."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn informiert am Freitag bei der Pressekonferenz mit dem RKI .

Steht uns ein schwieriger Herbst und Winter bevor aufgrund der Delta-Variante? "Es liegt an uns. Wir dürfen zuversichtlich in diesem Sommer gehen, wir können den Sommer genießen, aber mit Vorsicht. Aus einem zu sorglosen Sommer darf kein "Sorgenherbst werden."

Stand jetzt gibt es 70,5 Millionen Impfungen in Deutschland. 44 Millionen Menschen haben eine erste Impfung erhalten, 28,3 Millionen haben vollen Impfschutz. Also mehr als jeder Zweite ist mindestens einmal geimpft.

Besonders die zweite Impfung ist wichtig mit Blick auf die Delta-Variante. "Wir haben genug Impfstoff, um allen Erwachsenen ein Angebot für eine Erstimpfung bis Ende Juli machen zu können." Bis Ende August kann man wohl auch allen 12-18-Jährigen ein Angebot unterbreiten.

Zum Schluss nutzt Spahn die Zeit für einen Apell: "Nutzen Sie die Chance, lassen sie sich impfen. Impfung oder Infektion, das ist die Wahl jedes Einzelnen." Die Delta-Variante wird im Sommer die Oberhand gewinnen und es ist eher eine Frage von Wochen, als von Monaten. Spahn weiter: "Die Ausgangslage ist gut, lassen sie uns dafür sorgen, dass es so bleibt.

7.00 Uhr: RKI-Chef Wieler empfiehlt Tests und Masken an Schulen bis Frühjahr 2022

RKI-Chef Wieler empfiehlt Tests und Maskenpflicht an Schulen bis Frühjahr 2022Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat sich für die Beibehaltung von Schutzmaßnahmen an Schulen bis zum Frühjahr 2022 ausgesprochen. "Wir empfehlen, dass in Schulen weiter getestet und Mund-Nasen-Schutz getragen wird. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das sollte bis zum nächsten Frühjahr so sein", sagte Wieler der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Für diese Empfehlung nannte er zwei zentrale Gründe: "Zum einen wollen wir ja das Infektionsgeschehen niedrig halten, weil auch Kinder schwer erkranken können. Und zum anderen haben wir natürlich das Ziel, dass die Schulen offen bleiben."

Zugleich rechnet der RKI-Präsident nach eigener Aussage mit einem steigenden Infektionsgeschehen an Schulen. "Es werden vermehrt Fälle bei Kindern auftreten, schon jetzt sehen wir größere Ausbrüche der Delta-Variante in Schulen", sagte Wieler. Mit Blick auf die Impfungen bei Kindern und Jugendlichen sagte er, die Ständige Impfkommission (Stiko) habe die Impfungen grundsätzlich für alle Kinder freigestellt, aber explizit empfohlen worden sei sie nur für Kinder mit Vorerkrankung. "Das erhöht natürlich die Impfbereitschaft nicht." Die Impfungen bei Kindern seien "sehr emotional", doch gerade hier müssten Sicherheitsaspekte "gesondert" betrachtet werden.

6.45 Uhr: 62 neue Todesfälle, Inzidenz sinkt auf 6,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Fälle ist weiter gesunken. Das Robert-Koch-Institut gab den Inzidenzwert am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit 6,2 an. Am Donnerstag hatte er 6,6 betragen. Am Freitag vergangener Woche hatte der Wert bei 10,3 gelegen. Laut RKI wurden am Freitag zudem 774 Corona-Neuinfektionen registriert. Am Donnerstag waren es 1008 Fälle und am Freitag vergangener Woche 1076 Neuinfektionen gewesen. Am Freitag kamen zudem 62 Corona-Tote hinzu.

24. Juni

16.24 Uhr: Merkel setzt sich für EU-Strategie gegen Virusvarianten ein

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich beim EU-Gipfel in Brüssel für ein koordiniertes Vorgehen gegen die Verbreitung gefährlicher Corona-Varianten einsetzen. "Die Delta-Variante macht uns natürlich Sorgen", sagte sie am Donnerstag zum Auftakt des Gipfels in Brüssel. "Ich werde dafür werben, dass wir noch koordinierter vorgehen, auch gerade bei der Einreise aus Virusvariantengebieten."

Trotz aller Bemühungen um einheitliche Corona-Reisebeschränkungen in der EU gehen die Mitgliedstaaten unterschiedlich vor. Deutschland hat 14 Länder als Gebiete mit besonders gefährlichen Corona-Varianten eingestuft. Einziges europäisches Land ist Großbritannien, die anderen liegen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Für diese Gebiete gelten sehr strikte Einreisebeschränkungen. Ausländer ohne Wohnsitz in Deutschland dürfen von dort gar nicht nach Deutschland befördert werden. Alle anderen müssen für 14 Tage in Quarantäne und haben keine Möglichkeit, sie zu verkürzen.

Die Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante sorgt für immer größere Beunruhigung in der Bundesregierung. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte Reisende am Donnerstag zur Vorsicht. Auf die Frage, ob die Menschen trotz der Delta-Variante sorglos ihren Urlaub buchen könnten, sagte er dem "Handelsblatt": "Grundsätzlich ja. Bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus."

16.20 Uhr: Kinderkommission rügt Corona-Politik in Deutschland

Die Kinderkommission des Bundestages hat den Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie kritisiert und mehr Rücksichtnahme auf ihre Interessen gefordert. Kinder und Jugendliche seien in der öffentlichen Debatte vor allem zu Beginn der Pandemie "leider des Öfteren als "Virenschleudern" einerseits und "Coronaparty-Feiernde" andererseits" dargestellt worden, heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums. "Die entwicklungsspezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen traten dahingehend weitgehend in den Hintergrund", kritisiert die Kommission. Sie seien zunächst auch nicht beteiligt worden.

Die Kinderkommission ist ein Unterausschuss des Familienausschusses im Bundestag und versteht sich als Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche. Für ihre Stellungnahme hatte sie über mehrere Monate Experten aus Gewerkschaften und Verbänden und Vertreter jugendlicher Mitbestimmungsstrukturen angehört.

Verwiesen wird in der Stellungnahme auf mangelnden Kontakt zu Gleichaltrigen, wenig Platz und Bewegung, fehlende Tagesstruktur und fehlende technische Ausstattung. "Uneinheitliche und kurzfristige Öffnungen bzw. Schließungen von Kitas und Schulen haben Kindern und Eltern viel abverlangt und Unsicherheit geschaffen", heißt es außerdem. Sachverständige hätten der Kommission von erhöhten Fallzahlen der Kinder- und Jugendpsychiatrie berichtet.

Die Kommission fordert für die Zukunft die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und die Berücksichtigung ihrer Interessen bei Corona-Eindämmungsverordnungen und lokalen Pandemieplänen. Empfohlen wird dafür die Schaffung von Expertengremien unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und Jugendverbänden zur Beratung von Bundes- und Landesregierungen. "Die Rechte von Kindern, insbesondere auf Bildung, Beteiligung und Freizeit müssen in zukünftigen Pandemieplänen eine zentrale Rolle spielen", sagte der Linken-Abgeordnete Norbert Müller, unter dessen Vorsitz die Stellungnahme entstand.

7.15 Uhr: Kommunen fordern mehr Geld für Schutz der Schüler

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante fordern die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung, um die Schulen auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. "Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine weitere Ertüchtigung der Schulen, um einen möglichen weiteren Schul-Lockdown im Herbst zu vermeiden", sagte der Städtebund-Geschäftsführer Gerd Landsberg der "Augsburger Allgemeinen".

Da diese Kosten durch die Corona-Pandemie bedingt seien, erwarteten die Kommunen als Schulträger eine finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern. Der Deutsche Städtetag warnte jedoch vor übertriebenen Erwartungen an die Ausrüstung der Schulen mit Luftfiltern. "Die Idee, umfangreiche Luftfilteranlagen während der Sommerferien einzubauen, ist eine Illusion", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der "Augsburger Allgemeinen". Solche Bauvorhaben dauerten lange. Luftfilteranlagen seien auch kein Patentrezept gegen die Ausbreitung des Coronavirus, so Dedy. "Die Luftfilteranlagen können das regelmäßige Lüften von Klassenzimmern, die Abstandsregeln und das Tragen von Schutzmasken nicht ersetzen", sagte er.

7.00 Uhr: Inzidenz bei 6,6

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1008 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1330 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 6,6 an (Vortag: 7,2; Vorwoche: 11,6). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 93 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 105 Tote.

Den 7-Tage-R-Wert gab das RKI am Mittwochabend mit 0,72 (Vortag: 0,68) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 72 weitere Menschen anstecken.

23. Juni

19.20 Uhr: RKI: Anteil von Delta-Variante auf 15 Prozent fast verdoppelt

Trotz weiter rückläufiger Sieben-Tage-Inzidenz wächst in Deutschland der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Delta-Variante deutlich. Er verdoppelte sich in einer Stichprobe im Vergleich zur Vorwoche fast auf nun 15,1 Prozent, wie aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend hervorgeht. Die Angabe bezieht sich auf die Woche vom 7. bis 13. Juni. Die Werte für die Woche zuvor wurden wegen Nachmeldungen rückwirkend von etwa sechs auf acht Prozent korrigiert. In den Daten ist damit nun in der dritten Woche in Folge eine ungefähre Verdopplung des Delta-Anteils abzulesen: von 4 auf 8 auf 15 Prozent. Dieses Tempo hatten Fachleute befürchtet.

Das RKI schreibt: "Diese starke Zunahme der Anteile geht mit einer leichten Zunahme der Delta-Fallzahlen im Vergleich zur Vorwoche bei weiterhin abnehmender Inzidenz einher." Die aktuelle Verbreitung der Varianten in Deutschland zeige, dass damit zu rechnen sei, dass Delta sich gegenüber den anderen Varianten durchsetzen werde. Noch dominiert die in Großbritannien entdeckte Variante Alpha (B.1.1.7) das Infektionsgeschehen, der Anteil an den positiven Fällen in der Stichprobe ist nun jedoch nach Wochen mit Werten von um 90 Prozent auf 74 Prozent geschrumpft.

19.00 Uhr: Spahn warnt vor "Sorgenherbst" wegen Virusmutationen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in der Corona-Pandemie vor einem "Sorgenherbst" nach der Urlaubszeit im Sommer gewarnt. Zwar gehe er davon aus, dass Menschen grundsätzlich unbesorgt in den Urlaub fahren könnten, "bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus", sagte Spahn dem Düsseldorfer "Handelsblatt".

Hier sei das Risiko deutlich höher, sich anzustecken und die Variante dann aus dem Urlaub wieder nach Hause zu bringen. "Ich appelliere an alle Reisende, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen", mahnte der Minister. Es gelte, einen "Sorgenherbst" zu vermeiden. Es sei aber durchaus möglich, dass die Infektionszahlen durch die Delta-Variante des Virus spätestens im Herbst wieder ansteigen würde.

Spahn rief auch erneut zu Impfungen von Jugendlichen und älteren Kindern ab zwölf Jahren auf. "Ich werbe dafür, dass möglichst viele dieses Angebot wahrnehmen", sagte er dem "Handelsblatt". Zwar sei es sein Ziel, "so normal wie möglich nach den Ferien in das Schuljahr zu starten", also "natürlich" auch mit Präsenzunterricht.

Bislang seien aber nur rund zwei Prozent der Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 18 Jahren geimpft, sagte Spahn weiter. Es sei daher auch wichtig, "mit regelmäßigen Tests für die ganze Familie nach der Rückkehr aus dem Urlaub" zu vermeiden, dass Infektionen in die Schulen getragen würden.

13.50 Uhr: Fast jeder Dritte in Deutschland vollständig geimpft

Fast jeder dritte Mensch in Deutschland ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10.37 Uhr). Demnach wurden am Dienstag 1.003.690 Impfdosen verabreicht. Rund 43 Millionen Menschen (51,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 26,9 Millionen (32,4 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 58,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Zehn weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,8 Prozent. Das Saarland zählt mit 39 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 30 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

7.00 Uhr: SPD-Gesundheitsexpertin mahnt zu Corona-Wachsamkeit in den Ferien

Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar hat Urlauber zu besonderer Corona-Wachsamkeit in den Sommerferien aufgerufen. Es müsse unbedingt verhindert werden, "dass das Infektionsgeschehen auch bei uns erneut aufflammt", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dittmar bezog sich auf den Wiederanstieg der Corona-Inzidenz in Großbritannien durch die Delta-Variante. Dieser zeige, wie fragil die Lage sei.

"Gerade mit Blick auf die Sommerferien ist es extrem wichtig, darauf zu achten, dass durch Reiserückkehrende keine Infektionen eingetragen werden", sagte Dittmar. "Wir alle haben uns einen Urlaub verdient, allerdings rate ich davon ab, in Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete zu reisen." Wer dennoch dorthin reise, müsse sich der Risiken für sich und andere bewusst sein. "Schließlich können wir es nur gemeinsam verhindern, dass im Herbst eine neue Infektionswelle auf uns zu rollt." Einreisende aus Risiko-, Hochinzidenz- und Virusvariantengebieten im Ausland müssten sich deshalb weiterhin in der Digitalen Einreiseanmeldung (DEA) anmelden, betonte Dittmar. Zudem gälten die Test- und Quarantäneauflagen.

"Allein mit Blick auf die Anzahl der infizierten Menschen könnte man meinen, wir hätten die epidemische Lage in Deutschland überwunden", so die Politikerin. "Dies ist aber mitnichten der Fall, denn die Zahl der Infektionen mit der Delta-Variante wächst kontinuierlich." Mit Blick auf die Mutanten müssten die Zweitimpfungen konsequent vorangetrieben werden. Nur der vollständige Impfschutz schütze gegen die bislang bekannten Varianten. "Das Virus ist nicht aus der Welt, es wartet nur darauf, wieder Boden gut machen zu können."

6.30 Uhr: Inzidenz liegt bei 7,2, 51 weitere Todesfälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen geht weiter zurück und liegt nun bei 7,2. Innerhalb eines Tages wurden 1016 Neuinfektionen gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut am Mittwoch unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Zudem wurden 51 weitere Todesfälle registriert. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 13,2. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.723.798. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.523.

22. Juni

18.40 Uhr: Merkel sieht Corona-Kampf auf gutem Weg: "Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erleichtert auf die sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen reagiert. "Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt", sagte Merkel nach AFP-Informationen in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Dienstag in Berlin. Allerdings sei die Pandemie "noch nicht vorbei", wurde sie von Teilnehmern zitiert. Viele in der Welt hätten noch keinen Impfstoff.

Eine Aussetzung der Patente für die neu entwickelten Corona-Impfstoffe lehnte Merkel erneut ab. Es gelte, Vorsorge dafür zu treffen, dass Firmen auch in Zukunft Impfstoffe entwickeln können, sagte Merkel laut Teilnehmern.

Deutschland werde bis Jahresende noch 30 Millionen Impfdosen im Rahmen der internationalen Impfinitiative Covax abgeben, sagte sie demnach. Zudem müsse die Impfstoffproduktion noch beschleunigt werden.

14.15 Uhr: Fast 32 Prozent der Menschen in Deutschland geimpft

Fast 32 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Am Montag wurden in der Bundesrepublik 582 569 Corona-Impfungen verabreicht, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag (Stand: 10.00 Uhr) hervorgeht. 42 540 863 Menschen (51,2 Prozent) sind zumindest einmal, 26 274 154 Menschen (31,6 Prozent) vollständig geimpft. Unter den Bundesländern liegt bei den Erstimpfungen weiter Bremen mit 57,9 Prozent vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein (54,9) und dem Saarland (54,4). Sechs Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke noch nicht erreicht, Schlusslicht bleibt Sachsen mit einem Anteil von 45,5 Prozent Erstgeimpfter. Bei den vollständig Geimpften ist weiter das Saarland mit einem Bevölkerungsanteil von 37,9 Prozent an der Spitze, Brandenburg bleibt mit 29,1 Prozent Schlusslicht.

14.13 Uhr: EU kauft 150 Millionen Dosen Moderna-Impfstoff

Die EU-Kommission kauft weitere 150 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vom US-Hersteller Moderna. Eine entsprechende Option aus einem Vertrag vom Februar wurde jetzt gezogen, wie ein Kommissionssprecher am Dienstag mitteilte. Die Lieferung soll im dritten Quartal beginnen und sich bis ins Jahr 2022 hineinziehen. Die Kommission hat zwei Verträge mit Moderna: einen über 160 Millionen Dosen vom vergangenen Jahr und einen zweiten vom Februar. Mit dem zweiten Kontrakt waren 150 Millionen Impfdosen fest bestellt und weitere 150 Millionen Dosen als Option vereinbart worden. Um diesen Teil der Vereinbarung geht es jetzt.

Die EU könne damit an Virusvarianten angepassten Impfstoff sowie Impfstoffe für Kinder und für Auffrischungen kaufen, sagte der Sprecher. Der Vertrag garantiere zeitnahe Lieferung und die Möglichkeit, diese an den Bedarf der EU-Staaten und an die Pandemielage anzupassen. Die Mitgliedsstaaten könnten den Impfstoff auch weiterverkaufen oder spenden, um zur Versorgung anderer Staaten weltweit beizutragen.

7.45 Uhr: Heil fürchtet Corona-Knick bei Ausbildung

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fürchtet einen Corona-Knick auf dem Ausbildungsmarkt. "Die Zahl der Ausbildungsplätze wie der Bewerber ist bereits im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die Bewährungsprobe kommt in diesem Sommer", sagte Heil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir kämpfen derzeit gegen die Uhr, da am 1. September das Ausbildungsjahr beginnt. Klar ist: Wir dürfen keinen Corona-Jahrgang in der Ausbildung zulassen.

"Viele Unternehmen zögerten derzeit, weil sie glaubten, sich Auszubildende aufgrund der wirtschaftlichen Schädigung nicht leisten zu können, sagte der Minister. Er rief Betriebe auf, die staatliche Unterstützungsangebote wie die Ausbildungsprämie stärker zu nutzen.

Laut Heil wurde die Prämie seit vergangenen Sommer für knapp 40.000 Ausbildungsplätze bewilligt. Im März wurde die Prämie zudem verdoppelt. Pandemiebetroffene Betrieben, die ihre Ausbildungsquote halten, bekommen somit seit Anfang Juni 4000 Euro pro Lehrstelle, bei neuen Azubi-Stellen sind es 6000 Euro. Das Programm hat laut Bundesarbeitsministerium ein Gesamtvolumen von 410 Millionen Euro für das laufende Jahr. Bis Mitte Juni wurden davon rund 88 Millionen Euro und somit knapp ein Fünftel ausbezahlt.

7.00 Uhr: Inzidenz auf 8,0 gesunken

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 652 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 8,0 an (Vortag: 8,6; Vorwoche: 15,5; Vormonat: 66,8).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 77 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 93 Tote gewesen.

Am Montagabend gab das RKI den 7-Tage-R-Wert mit 0,68 an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 68 weitere Menschen anstecken.

21. Juni

14.35 Uhr: Politiker warnen wegen Delta-Variante vor zu großer Sorglosigkeit im Sommer

Trotz sinkender Infektionszahlen wächst in Deutschland die Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Oppositionspolitiker von Grünen, Linken und FDP forderten am Montag konkrete Vorbereitungen, um etwa erneute Schulschließungen zu verhindern. Die Schülerinnen und Schüler dürften nach dem Sommer nicht die Leidtragenden von zu viel Sorglosigkeit sein, sagte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) schloss auch eine Rückkehr zu Kontaktbeschränkungen nicht aus.

"Die Bundesregierung darf den Sommer nicht verschlafen und muss Deutschland jetzt für den Herbst vorbereiten", sagte Dahmen der "Welt". "Wir befinden uns in einem Wettlauf zwischen Impftempo und neuen Mutationen wie der Delta-Variante." Wichtig sei daher, "einen sicheren Sommer zu schaffen", ergänze Dahmen im ARD-Morgenmagazin.

Konkret müsse etwa der Reiseverkehr in den Blick genommen werden, sagte Dahmen. "Wir müssen jetzt einfach Quarantäne-Regeln bei Reiserückkehrern und Testpflichten auch wirklich konsequent umsetzen", forderte der Bundestagsabgeordnete und Mediziner. Er riet außerdem dazu, in Innenräumen und bei größeren Menschenansammlungen im Freien weiter an Masken und Schnelltests festzuhalten.

Auch Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali forderte die Bundesregierung auf, im Sommer die Strukturen schaffen, "um einen guten Herbst und Winter zu ermöglichen". Dazu gehöre etwa, die Impfkampagne noch zu beschleunigen. Der stellvertretende FDP-Fraktionschef Michael Theurer forderte, die Sommerferien zu nutzen, um in sämtlichen Klassenzimmern Luftfilteranlagen zu installieren.

11.05 Uhr: Fast 51 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft

Mehr als 31 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10.50 Uhr). Demnach wurden am Sonntag 290 534 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,8 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,8 Millionen (31,1 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,3 Prozent. Das Saarland zählt mit 37,2 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 28,6 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger Sars-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

06.54 Uhr: Erstmals seit August weniger als 500 Neuinfektionen

Erstmals seit zehn Monaten haben die Gesundheitsämter weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Sie geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Zuletzt hatte die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 10. August mit 436 unter der Schwelle von 500 gelegen. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor einer Woche hatte der Wert bei 549 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 8,6 an (Vortag: 8,8; Vorwoche: 16,6; Vormonat: 67,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden zehn neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls zehn Tote gewesen.

20. Juni

8.40 Uhr: Zwei neue Corona-Ausbrüche in Israel – Maskenpflicht für Schüler lokal wieder eingeführt

Nach einem neuen Corona-Ausbruch an israelischen Schulen ist in zwei Ortschaften wieder Maskenpflicht für Schüler verhängt worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, im Raum Binjamina südlich von Haifa sowie in Modiin-Makkabim-Reut müssten in Innenräumen sowie Außenbereichen wieder Schutzmasken getragen werden. Die Maskenpflicht in Israel war erst vor fünf Tagen angesichts niedriger Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden.

In einer Schule in Binjamina wurden jedoch 45 Studenten positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Auch in Modiin - einer Stadt zwischen Tel Aviv und Jerusalem – gab es rund ein Dutzend neuer Fälle. Nach Medienberichten wird an beiden Schulen ein Zusammenhang mit Rückkehrern aus dem Ausland sowie der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus vermutet.

Vor zwei Wochen hatte Israel mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 22. Ende Januar hatte es noch rund 1200 schwerkranke Corona-Patienten in Israel gegeben.

8.30 Uhr: Weniger Nachfrage nach Corona-Tests: Apotheken wollen Angebot einschränken

Wegen sinkender Nachfrage nach Corona-Tests wollen Deutschlands Apotheken ihr Angebot einschränken. Weil die Zahl der vollständig Geimpften zunehme und Infektionsschutzregeln gelockert worden seien, nehme der Bedarf an Tests ab, sagte ein Sprecher des Apothekerverbandes Abda in Berlin. Zudem wies er darauf hin, dass der Bund weniger zahle als zuvor. "Für eine ganze Reihe von Apotheken ist die Durchführung der Tests damit nicht mehr wirtschaftlich." Das Testangebot werde deshalb wohl Schritt für Schritt kleiner werden. Die Apotheken gehören neben privaten Firmen und staatlichen Institutionen zu den wichtigsten Teststellen-Betreibern.

Nach Abda-Schätzung bieten etwa 20 bis 25 Prozent der Apotheken sogenannte Bürgertests an – also Schnelltests, die für die Verbraucher kostenlos sind und vom Bund bezahlt werden. Ursprünglich bekamen die Apotheken wie alle anderen Anbieter bis zu 18 Euro pro vorgenommenem Antigentest, nun zahlt der Bund nur noch bis zu 12,50 Euro. In der Corona-Pandemie waren Tests im Frühjahr ein Schlüssel dafür, dass Menschen mit einem negativen Ergebnis Restaurants oder Läden besuchen konnten. Allerdings sind die Infektionszahlen inzwischen so niedrig, dass Lockerungen greifen und der Gastronomiebesuch oder Einkauf auch ohne Testergebnis erlaubt ist. Hinzu kommt, dass vollständig Geimpfte von Testvorgaben ausgenommen sind.

Wie stark die Nachfrage sinkt, verdeutlichen Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums. Am Donnerstag (17. Juni) kam es in dem Bundesland zu 306.000 Antigen-Schnelltests über die Teststellen. Von denen waren 216 positiv – ein Anteil von 0,07 Prozent. Eine Woche zuvor waren es noch 498.000 Tests an einem Tag (positiv: 0,08 Prozent), einen Monat zuvor 594.000 (positiv: 0,23 Prozent). Die Zahl der Teststellen lag in NRW zuletzt stabil bei 9236 – zukünftig wird sie wohl sinken.

8.20 Uhr: Möglichkeit zur Einreisebeschränkung soll verlängert werden

Bundesweite Einreisebeschränkungen sollen auch nach dem Ende der nationalen Epidemie aufrechterhalten werden können. Wie die "Welt am Sonntag" aus Koalitionskreisen erfuhr, planen Union und SPD im Bundestag noch vor der Sommerpause eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes. „Wir wollen nächste Woche beschließen, dass Einreisebedingungen, die von Gesundheitsminister Jens Spahn per Verordnung festgelegt wurden, weitergelten können, auch wenn die epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht mehr besteht“, sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner. Betroffen sein könnten Beförderungsverbote aus Virusvariantengebieten und Test- und Quarantäneverpflichtungen bei Einreise.

Das Gesetz sieht bislang vor, derartige Regelungen mit der bis Ende September befristeten „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ auslaufen zu lassen. Mit den nun vorgeschlagenen Änderungen des Infektionsschutzgesetzes könnten Einreisebeschränkungen bis zu zwölf Monate weitergelten. „Der Wunsch vieler Bundesländer nach bundesweit einheitlichen Einreiseregeln und nach dem Schutz vor globalen Variantengebieten ist erst seit wenigen Wochen erfüllt und damit fortzuführen“, sagte der CDU-Gesundheitspolitiker Rudolf Henke der "Welt am Sonntag".

Rechtspolitiker Fechner erklärte, dass die Verlängerung der Veordnungsermächtigung gerechtfertigt sei. „Da es sich hier um sehr kleinteilige Verwaltungsmaßnahmen handelt, ist ein förmliches Gesetz nicht erforderlich“, sagte er. „Eine Missbrauchsgefahr sehe ich in diesem Fall nicht, da es sich bei den Einreisebestimmungen nicht um wesentliche Eingriffe in die Grundrechte handelt.“

8.15 Uhr: Kubanischer Impfstoff bis zu 62 Prozent wirksam – Studien mit mehreren Corona-Varianten

Der in Kuba entwickelte Impfstoff-Kandidat Soberana 02 ist laut Herstellerangaben nach Verabreichung von zwei der drei vorgesehenen Impfdosen zu 62 Prozent gegen Covid-19 wirksam. Das Ergebnis sei "ermutigend", da in die Auswertungen bereits verschiedene Corona-Varianten eingeflossen seien, teilte das Finlay-Institut am Samstag mit. In einigen Wochen würden endgültige Angaben zur Wirksamkeit vorliegen. Er rechne damit, dass das Ergebnis nach der dritten Impfdosis besser ausfalle, sagte Finlay-Chef Vicente Vérez.

In Kuba werden derzeit fünf Impfstoff-Kandidaten entwickelt. Zwei davon, Soberana 02 und Abdala, befinden sich in der dritten und letzten Testphase. Die Studienergebnisse werden von einem unabhängigen Expertengremium bewertet. Finlay strebt eine Notfallzulassung seines Impfstoffs in den kommenden Wochen an. Noch vor Abschluss der klinischen Test hatten die Behörden in Havanna und mehreren Provinzen Mitte Mai damit begonnen, Soberana 02 und Abdala zur Impfung gegen Corona einzusetzen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in Kuba gut 166.000 Corona-Fälle verzeichnet, fast 1150 Infizierte starben. Zuletzt verstärkte sich das Infektionsgeschehen deutlich. Bis August sollen nach Angaben der Regierung 70 Prozent der Menschen auf der Karibikinsel geimpft sein.

8.05 Uhr: Inzident bei 8,8 – 16 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 842 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1489 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 8,8 an (Vortag: 9,3; Vorwoche: 17,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 16 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 18 Tote gewesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Angaben von Samstagabend bei 0,69 (Vortag: 0,70).

19. Juni

15.00 Uhr: Söder warnt vor Delta-Variante

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vehement vor der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder am Samstag auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante.

"Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag", sagte Söder. Die Wissenschaftler hätten in früheren Wellen fast punktgenau vorhergesagt, wann es wieder zu größerem Infektionsgeschehen kommen wird. "Ich lasse nicht zu, dass wegen kleiner Interessen am Ende das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen wird", sagte der Regierungschef und verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie. Wichtig sei es jetzt, das Impftempo – vor allem bei den Zweitimpfungen – zu erhöhen. "Es kommt jetzt auf jeden Tag an."

8.00 Uhr: RKI registriert 1108 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz jetzt einstellig bei 9,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1108 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstag hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1911 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 99 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 129 Tote gewesen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.369 angegeben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 9,3 an und fällt damit erstmal seit dem 13. September 2020 wieder in den einstelligen Bereich (Vortag: 10,3; Vorwoche: 18,3). Das Institut zählte seit Beginn der Pandemie 3.721.139 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.601.200 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,70 (Vortag: 0,72). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

6.00 Uhr: Wegen Corona: SPD-Gesundheitsexperte gegen EM-Spiele in London

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen London als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden, sagte der Politiker der Mediengruppe "RTL/ntv". "Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben", sagte Lauterbach.

Allerdings sprach er sich dagegen aus, München als möglichen Ersatzort ins Spiel zu bringen. "Es wäre unglücklich, wenn man einen Vorschlag macht, der das eigene Stadion und die eigenen Fans bevorzugt. Wir wären nicht glaubwürdig, wenn wir England vorschlagen, dass die Spiele stattdessen bei uns stattfinden sollen", erklärte der Politiker.

In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe. Im Londoner Wembley-Stadion sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinale (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen.

18. Juni

14.48 Uhr: Mehr als die Hälfte der Deutschen hat mindestens eine Corona-Impfung bekommen

Greifbare Fortschritte beim Impfen, aber wachsende Sorgen vor der Delta-Variante des Coronavirus: Obwohl inzwischen die Hälfte der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft ist und die Sieben-Tage-Inzidenz weiter sinkt, warnten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Freitag vor den Gefahren durch die sehr ansteckende Delta-Variante. Wieler sagte, durch die bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie Lüften, Maske tragen und Abstandhalten könne deren Verbreitung gebremst werden.

Wie Spahn sagte, bekamen inzwischen 41,5 Millionen Menschen hierzulande eine erste Impfdosis, der Anteil an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich damit auf 50,1 Prozent. 29,6 Prozent haben nach seinen Angaben bereits den vollen Impfschutz, der zumeist nach der zweiten Impfung erreicht wird. "Diese Zahlen machen zuversichtlich", sagte Spahn.

Nach jetzigem Stand könne alleine mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna jedem Erwachsenen bis Ende Juli ein Impfangebot gemacht werden. Dazu kämen noch die Lieferungen von Astrazeneca sowie Johnson und Johnson. Der Rückschlag von Curevac bei der Entwicklung eines Impfstoffs bringe für das Tempo der Impfkampagne keine Nachteile: "Es verlangsamt sie nicht.

"Besorgt zeigten sich Spahn und Wieler über die Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien aufgetreten war. Die Zahl der Infektionen mit Variante in Deutschland bewege sich zwar noch auf niedrigem Niveau, steige aber schnell an. Die Frage sei nicht, ob, sondern wann sie zur dominierenden Variante hierzulande werde. Wegen der Delta-Variante, die derzeit einen Anteil von gut sechs Prozent an den Infektionen hat, sei auch die Zweitimpfung wichtig, die zum Schutz vor dieser Mutante erforderlich ist. "Die Delta Variante wird überhand nehmen, weil sie einen höheren R-Wert hat", sagte Wieler. Wann dies geschehe, hänge auch vom Verhalten der Menschen ab - aber spätestens werde es im Herbst so weit sein.

Wieler verwies dabei auf Großbritannien, wo trotz großer Erfolge beim Impfen die Sieben-Tage-Inzidenz wieder deutlich gestiegen sei. In Deutschland sank sie dagegen weiter auf jetzt noch 10,3. Der RKI-Präsident mahnte dazu, sich auf jeden Fall vollständig impfen zu lassen - nur dann würden die Impfungen sehr gut gegen die Delta-Variante schützen.

Mit Blick auf die beginnende Hauptreisezeit kritisierte Spahn eine fehlende einheitliche Linie in der Europäischen Union für den Umgang mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen. Einzelne Mitgliedsstaaten würden eine einheitliche Linie hier noch nicht mittragen. "Das ist ein Problem."

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hält derweil eine Überprüfung der aktuellen Lockerungen wegen der Delta-Variante nicht für nötig. "Wir sind jetzt schon umsichtig und haben jeden Öffnungsschritt sorgsam überlegt. Wir sind bei den Öffnungen bisher nicht zu weit gegangen, sodass das absolut verantwortbar ist", sagte Günther in der Sendung "Frühstart" der Fernsehsender RTL und ntv. Die Politik in Deutschland sei vorsichtig und vorbereitet.

10.48 Uhr: Spahn: Anlass zur Zuversicht für Sommer – aber mit Vorsicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat trotz der entspannteren Corona-Lage für weiter nötige Vorsicht auch in der anstehenden Hauptreisezeit geworben. "Das kann ein guter Sommer werden", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe Anlass zur Zuversicht, aber vor allem wenn alle dabei vorsichtig blieben. Spahn verwies auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus, die sich auch in Deutschland ausbreite. Dies geschehe auf niedrigem Niveau, aber eben schnell. In Großbritannien zeige sich, dass bei einer starken Ausbreitung auch vorgesehene Öffnungsschritte wieder in Frage gestellt werden könnten. Dies gelte es zu vermeiden.

Masken könnten nun bei gutem Wetter vor allem draußen wegbleiben, sagte der Minister. In Innenräumen und etwa auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sei das Masketragen aber weiterhin wichtig, um sich und andere zu schützen. Spahn rief Urlauber dazu auf, das inzwischen flächendeckend verfügbare Netz von Schnellteststellen zu nutzen, um Infektionsketten bei Reiserückkehrern zu durchbrechen.

In Großbritannien breitet sich die in Indien entdeckte Delta-Variante aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe. Bereits geplante weitere Lockerungen wurden aufgeschoben. In Deutschland ist diese Virusvariante noch wenig verbreitet, ihr Anteil steigt aber. Er lag laut jüngstem Bericht des Robert Koch-Instituts bei 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni). In der Woche davor waren es noch 3,7 Prozent.t

7.30 Uhr: Curevac verteidigt Impfstoff und rechnet weiter mit Zulassung

Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac steht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Franz-Werner Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Haas im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur."Es ist faktisch eigentlich nicht korrekt, die Zahl der vorläufigen Wirksamkeit unseres Corona-Impfstoffs und die Zahlen zur Wirksamkeit anderer Impfstoffe nebeneinander zu stellen", sagte Haas. In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Das ursprüngliche Virus, der Wildtyp, spiele kaum mehr eine Rolle. "Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte."

Curevac hatte am Mittwoch in einer Pflichtbörsenmitteilung bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoff einer Zwischenanalyse zufolge eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung "jeglichen Schweregrades" habe. Bei den anderen in der EU zugelassenen Präparaten liegt der Wert deutlich höher.

Das Tübinger Unternehmen möchte in den kommenden zwei bis drei Wochen die Analyse der Daten aus der finalen Studienphase abschließen. Dabei werde sich die Wirksamkeit des Impfstoffs nochmals verändern, zeigte sich Haas überzeugt. Sobald dies abgeschlossen sei, werde Curevac mit der EMA beraten, ob man noch weitere Daten benötige.

Das Unternehmen ist weiter überzeugt, seinen Impfstoff bis zur Zulassung zu bringen. Haas zufolge soll dem auch eine möglicherweise relativ geringe Wirksamkeit nicht im Weg stehen. "Angesichts der Pandemie kann es nur heißen: Wenn es einen wirksamen Impfstoff gibt, sollte dieser auch zum Einsatz kommen." Haas verwies dabei auch auf die zahlreichen Entwicklungsländer, in denen bislang kaum oder gar keine Corona-Impfstoffe verfügbar sind.

Curevac-Investor Dietmar Hopp glaubt auch weiter an das Unternehmen. "Ich bin zuversichtlich, dass Curevac erfolgreich sein wird", sagte er der Heidelberger "Rhein-Neckar-Zeitung". Dem Portal merkur.de sagte Hopp, er bleibe "auf alle Fälle als Investor erhalten." "Ich glaube felsenfest an das Unternehmen", fügte er hinzu.

Der Bund hält ebenfalls an seiner Beteiligung an Curevac fest, wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag erklärte. Der Bund war im vergangenen Jahr über die Aufbaubank KfW mit 300 Millionen Euro bei Curevac eingestiegen und hält laut KfW damit einen Anteil von 16 Prozent.

7.15 Uhr – Kanzleramtschef Braun: Nicht nach London zu EM-Spielen reisen

Kanzleramtschef Helge Braun rät den deutschen Fußball-Fans von einer Reise zu den entscheidenden EM-Spielen ab. "Meine große Sorge ist die sich ausbreitende Delta-Variante in Großbritannien – und London ist ein Austragungsort. Man sollte nicht in Virusvariantengebiete reisen", sagte der CDU-Politiker in einem Interview dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). In der englischen Hauptstadt finden die beiden Halbfinals und das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft statt.

Die Bundesregierung hatte Großbritannien im Mai als Virusvariantengebiet eingestuft. Braun betonte in diesem Zusammenhang: "Wer nach London fährt, muss zwei Wochen in Quarantäne, wenn er nach Deutschland kommen möchte."Zugleich kritisierte er, dass der deutsche Vorrundengegner Ungarn sein erstes EM-Gruppenspiel gegen Portugal in Budapest vor ausverkaufter Kulisse ausgetragen hatte. "Beim Spiel Deutschland gegen Frankreich in München haben wir gesehen, dass Abstandsregeln eingehalten werden können. Ein voll besetztes Stadion finde ich daneben", sagte Braun.

7.00 Uhr: Inzidenz sinkt auf 10,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1076 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.52 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2440 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 91 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 102 Tote gewesen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 10,3 an (Vortag: 11,6; Vorwoche: 18,6). Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagnachmittag bei 0,72 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 72 weitere Menschen anstecken.

17. Juni

18.55 Uhr: Geimpfte Nicht-EU-Bürger dürfen demnächst nach Deutschland einreisen

Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen.

Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt, derzeit die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen.

14.08 Uhr: Fast jeder zweite Bundesbürger mit erster Corona-Impfung

Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag eine erste Dosis. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. Minister Jens Spahn (CDU) hob hervor, dass am Mittwoch knapp 1,3 Millionen Impfungen gemacht worden seien. Das sei der bisher dritthöchste Wert für einen Tag.

Bei den Erstimpfungen haben den Angaben zufolge inzwischen 7 der 16 Bundesländer die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung erreicht oder liegen darüber: An der Spitze liegt Bremen mit 55,6 Prozent gefolgt von Schleswig-Holstein (53,1), dem Saarland (53,0), Nordrhein-Westfalen (52,1), Mecklenburg-Vorpommern (50,9), Niedersachsen (50,6) und Berlin (50,0).

Spahn sagte, bei einer wohl anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 75 Prozent der Erwachsenen seien bundesweit nun etwa vier von fünf Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Allein mit den zugesagten Impfstofflieferungen von Biontech/Pfizer und Moderna sei es Stand heute möglich, bis Ende Juli/Anfang August allen Erwachsenen, die wollen, ein Angebot für eine erste Impfungen zu machen.

12.10 Uhr: Bund: Curevac-Rückschlag hat keine Auswirkungen auf Impfkampagne

Der Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bringt die Impfkampagne in Deutschland laut Bundesregierung nicht durcheinander. "Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Donnerstag in Berlin. Die Nachrichten über vorläufige Studienergebnisse könne das Ministerium nicht kommentieren.

Curevac hatte mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Ursprünglich hatte das Tübinger Unternehmen den Impfstoff schon im Juni zugelassen spritzen wollen.

Die Bundesregierung hatte den Curevac-Impfstoff ursprünglich in der Impfkampagne eingeplant. Nach den damaligen Lieferprognosen erwartete das Gesundheitsressort im März für das gesamte Jahr 323,7 Millionen Impfdosen. Davon sollten 24,5 Millionen von Curevac kommen. Fürs zweite Quartal war mit 1,4 Millionen Curevac-Dosen gerechnet worden. Zum Vergleich: 50 Millionen Dosen sollen allein von Biontech /Pfizer in dem Zeitraum kommen. Aktuell rechnet das Ministerium ausweislich seiner im Internet veröffentlichten Listen nicht mehr mit Lieferungen durch Curevac.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte im Februar ein schnelles Prüfverfahren für den Impfstoff der Tübinger Firma gestartet. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hatte im April eine deutsche Notfallzulassung gefordert und die Prüfungen als bürokratisch kritisiert. Nach Angaben vom Mai schreibt Curevac aufgrund hoher Forschungskosten für den Corona-Impfstoff rote Zahlen. Damals hatte Curevac die Zulassung noch im Juni erwartet. Der Impfstoff sollte ab Anfang Juni in einer Studie in Großbritannien auf seine Sicherheit und Wirksamkeit als Booster-Impfung überprüft werden. Mit Booster-Impfungen soll ein Schutz einige Zeit nach einer abgeschlossenen Impfung aufgefrischt werden.

11.50 Uhr: Der Bundesrechnungshof nennt Maskenbeschaffung des Gesundheitsministeriums chaotisch

Die massenhafte Beschaffung von Schutzmasken in der Anfangsphase der Corona-Pandemie bringt dem Bundesgesundheitsministerium erneut Ärger ein. In einem Bericht für den Haushaltsausschuss moniert der Bundesrechnungshof, das Ressort habe den Bedarf auf Grundlage von "sachfremden und unrealistischen" Annahmen berechnet und letztlich viel zu viele Masken gekauft. Der ganze Prozess wird in dem Bericht als chaotisch und kaum nachvollziehbar dargestellt.

Der auf Mittwoch datierte Bericht trägt den Titel "Prüfung der zentralen Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung für das Gesundheitswesen". Das Dokument, das der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag, kam auf Bitten der Vertreter aller Bundestagsfraktionen im Haushaltsausschuss zustande. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

Den Prüfern zufolge verfügte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) "über eine sachgerechte und an der Beschlusslage der Bundesregierung orientierte Bedarfsermittlung" in Bezug auf Schutzmasken für Beschäftigte im Gesundheitssystem. Doch darüber habe sich das Ressort in seiner Beschaffungstätigkeit "offenbar bewusst" hinweggesetzt. "Die beschafften Mengen gehen weit über den Rahmen und den Zweck der von Krisenstab und Corona‐Kabinett beschlossenen ergänzenden Sicherung der Akutversorgung in Krankenhäusern und Arztpraxen hinaus", hieß es.

In einer Stellungnahme habe das Ministerium darauf verwiesen, "intern von einem vollkommen anderen Bedarf ausgegangen zu sein". Dies sei "für den Bundesrechnungshof nicht nachvollziehbar". Das Ministerium habe der Behörde "entgegen wiederholter Anforderungen zu diesem Sachverhalt keinerlei Unterlagen" übermittelt. Die vom Ressort vorgelegte Berechnung halte "auch einer Plausibilitätsprüfung nicht stand".

Bei sogenannten partikelfiltrierenden Halbmasken - also etwa FFP-Masken - habe das Ministerium eine Milliarde Stück aus dem Ausland beschafft. Das sei "das Dreizehnfache des ermittelten Mindestbedarfs" und das Achtfache Menge, die bisher an die Länder und Kassenärztlichen Vereinigungen ausgeliefert worden sei. Bei einfachen OP-Masken seien 1,6 Milliarden Stück importiert worden - "das Achtfache des Mindestbedarfs und mehr als das Vierfache der erfassten Auslieferungsmenge für die Krankenhäuser und Arztpraxen".

Insgesamt seien über alle Beschaffungswege und Maskentypen hinweg 5,8 Milliarden Schutzmasken besorgt worden. Dies übersteige "selbst einen vom BMG auf der Grundlage sachfremder Annahmen berechneten Jahresbedarf von 4,7 Milliarden Schutzmasken noch um 23 Prozent", moniert der Rechnungshof. Es seien dafür 6,3 Milliarden Euro ausgegeben worden. Hinzu kämen "Annexkosten" von bislang 320 Millionen Euro, die durch "Rechtsstreitigkeiten und Entsorgungskosten" weiter ansteigen könnten.

"Der Bundesrechnungshof hält die Maßnahmen des BMG zur Mengensteuerung für ungenügend", heißt es weiter. "Diese waren nicht an dem sachgerecht ermittelten Mindest-Beschaffungsbedarf orientiert." Das Ministerium habe auch nicht darlegen können, wie genau es Bestell‐ und Liefermengen abglich. "Die daraus resultierende Überbeschaffung und nicht zuletzt die damit verbundenen Annexkosten waren aus Sicht des Bundesrechnungshofes vermeidbar."

Der Aktenführung im Ministerium stellt die Behörde ein miserables Zeugnis aus: "Viele Entscheidungen und Einzelmaßnahmen sind im BMG unzureichend dokumentiert und lassen sich nicht nachvollziehen", heißt es in dem Bericht. "Ihr Zustandekommen bzw. ihre Hintergründe wurden teils nicht oder erst im Nachhinein und mit deutlichem zeitlichen Abstand rekonstruiert und Unterlagen zu Vorgängen zusammengefasst."

Vom Ministerium gab es bis Donnerstagmittag keine Stellungnahme zu den Vorwürfen.

06.51 Uhr: RKI registriert 1330 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1330 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 3187 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 105 neue Todesfälle verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 11,6 an. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,71. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 71 weitere Menschen anstecken.

16. Juni

17.24 Uhr: Spahn befürwortet Masken im Unterricht vorerst bis zu Sommerferien

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn befürwortet es, wenn im Schulunterricht vorerst noch eine Corona-Maskenpflicht beibehalten wird. Er habe "großes Verständnis" für die Bundesländer, die zumindest bis in die Sommerferien hinein dieses Maß an Sicherheit geben wollten, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in München nach Beratungen mit seinen Länderkollegen. Über das Vorgehen nach den Sommerferien würden die Kultusminister im Lichte der Entwicklung und der Impfungen beraten. In Schulen seien naturgemäß viele Menschen in einem geschlossenen Raum, auch wenn man Fenster öffnen könne.

Masken seien nervig, aber im Vergleich zu allem anderen eine einfach und erträglich umzusetzende Maßnahme, sagte Spahn. Wenn alle in einem Raum sie trügen, gebe dies viel Schutz und Sicherheit. Der Minister verwies auch darauf, dass es Impfungen für Kinder unter 12 Jahre nicht gebe. Ab 12 Jahre seien sie gerade erst möglich geworden und außerdem eine Abwägungsfrage.

16.53 Uhr: Impfzentren sollen in Bereitschaft bleiben

In Deutschland sollen über den Sommer hinaus Impfzentren in Bereitschaft gehalten werden. Bund und Länder vereinbarten, dass die Länder ein entsprechendes Konzept entwickeln, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach turnusmäßigen Beratungen mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen in München mitteilte.

Gewährleistet werden soll demnach ein Mindestbetrieb der Zentren. Bei Bedarf sollten sie auch schnell wieder hochgefahren werden. Der Bund sei weiter bereit, die Zentren mitzufinanzieren. Die Finanzierung der regionalen Impfzentren der Länder durch den Bund ist bisher nur bis Ende September vereinbart.

Zum Start der Sommerreisesaison rief Spahn zu Vorsicht im Urlaub auf. "Reisen ja – aber bitte weiterhin mit Vorsicht und Umsicht", sagte er. Die Gesundheitsminister hätten sich darauf verständigt, dass die Reiseregeln bis mindestens Mitte September weiter gelten sollten – "mindestens bis zum Ende der Reisezeit", betonte Spahn. Er rief Reisende dazu auf, die Regelungen lückenlos zu beachten.

Spahn nannte die Regeln noch einmal: Wer aus Risikogebieten zurückkehrt, muss 10 Tage in Quarantäne – außer man weist aktiv eine Negativtestung nach. Wer aus Hochinzidenzgebieten nach Deutschland einreist, muss 10 Tage in Quarantäne – frühestens nach 5 Tagen ist eine Freitestung möglich. Bei der Rückkehr aus einem Virusvariantengebiet gilt 14 Tage Quarantäne ohne Möglichkeit der Freitestung. Spahn sagte, die Regierung wolle die Virusvarianten so lange es geht aus dem Land halten.

13.24 Uhr: Johnson & Johnson liefert nach EU-Angaben weniger als geplant

Der US-Hersteller Johnson & Johnson kann nach Angaben der EU-Kommission sein Lieferziel für Corona-Impfstoff bis Ende Juni nicht einhalten. Die den EU-Staaten zugesagte Menge von 55 Millionen Dosen im zweiten Quartal werde nicht erreicht, sagte ein Kommissionssprecher am Mittwoch in Brüssel. Wie viel geliefert werde, könne er noch nicht sagen. Der Sprecher bekräftigte aber das Ziel, bis Ende Juli insgesamt genug Corona-Impfstoff verschiedener Hersteller zu haben, damit 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft werden können.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist wichtig für die europäische Impfkampagne, weil anders als bei anderen Vakzinen eine Dosis für den vollen Impfschutz ausreicht. Sehr seltene Thrombosefälle bei Geimpften hatten kritische Fragen aufgeworfen, doch hat der Impfstoff weiter die uneingeschränkte Zulassung durch die EU-Arzneimittelagentur EMA.

12.51 Uhr: Studie: Junge Menschen sind in der Pandemie müde, aber zuversichtlich

Trotz aller Belastungen in der Pandemie und der verbreiteten Corona-Müdigkeit blicken fast zwei Drittel der jungen Menschen in Europa optimistisch in die Zukunft. Die aktuelle Gefühlslage beschrieb allerdings jeder zweite Befragte eher als negativ – nämlich mit "müde", "unsicher", "genervt" oder "gestresst", wie die am Mittwoch vorgestellte Jugendstudie der Tui-Stiftung ergab. 52 Prozent sagten, ihre Lebenssituation habe sich verschlechtert, in Deutschland waren es 46 Prozent. Fast vier von zehn Menschen zwischen 16 und 26 verloren demnach in den vergangenen Monaten den Job oder verdienten weniger – in Deutschland waren es 29 Prozent, in Griechenland 58 Prozent.

Am belastendsten empfanden 72 Prozent der jungen Menschen das fehlende öffentliche und soziale Leben – wegen Kontaktbeschränkungen und geschlossenen Geschäften, Cafés und Sportvereinen. Wie im Vorjahr hielten sich die jungen Erwachsenen nach eigenen Angaben aber überwiegend an die Corona-Regeln. Nur knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten gab an, Maßnahmen und Empfehlungen zu ignorieren.

Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im April 2021 mehr als 6200 junge Menschen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen. Allein in Deutschland waren es 1004.

12.27 Uhr: Biontech liefert nach Übererfüllung Impfdosen wieder wie vereinbart

Der Impfstoffhersteller Biontech wird seine Impfstofflieferungen für Deutschland nach einer Übererfüllung im Juni im kommenden Monat wieder auf das vereinbarte Maß bringen. "Biontech hat im zweiten Quartal mehr als 50 Millionen Dosen an Deutschland ausgeliefert und damit den Vertrag übererfüllt", sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. "Wir werden im Juni mehr Dosen liefern als ursprünglich vereinbart war, um die Impfkampagnen in Europa und damit auch in Deutschland zu unterstützen und zu beschleunigen." Im dritten Quartal und damit auch im Juli werde die Dosenanzahl wie vertraglich vereinbart geliefert.

Das Bundesgesundheitsministerium betonte: "Biontech hat durch eine vorgezogene Lieferung aus den Folgequartalen ermöglicht, dass im zweiten Quartal und insbesondere im Juni deutlich mehr Impfdosen geliefert werden können." Es sei aber immer klar gewesen, dass die Gesamtmenge, die Biontech liefere, im dritten Quartal sinken und insgesamt bei 40,2 Millionen liegen werde im Vergleich zu über 50 Millionen im zweiten Quartal. Das Bundesministerium geht für das dritte Quartal von durchschnittlich rund 3,3 Millionen Biontech-Impfdosen pro Woche aus.

Das Magazin "Business Insider" hatte berichtet, die Impfstoffmenge werde in der zweiten Juliwoche auf drei Millionen Dosen reduziert.

10.39 Uhr: EU will Einschränkungen für Reisende aus mehreren Ländern lockern

Reisende aus den Vereinigten Staaten sollen künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. Das bestätigte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel. Zudem sollen die Einreisebestimmungen für Menschen aus Albanien, dem Libanon, Mazedonien, Serbien, Macau, Hongkong und Taiwan gelockert werden. Hintergrund ist eine bessere Corona-Lage.

Der noch ausstehende formelle Beschluss soll voraussichtlich Ende der Woche angenommen werden. Mit der Entscheidung wird die Liste jener Staaten, aus denen die Einreise einfacher möglich ist rund doppelt so lang. Bislang standen dort Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel, Japan und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.

Auf die Einreisebeschränkungen hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.

Die Entscheidung aus Brüssel dürfte zunächst nicht von den Vereinigten Staaten erwidert werden. Die USA lockerten vergangene Woche zwar ihre Corona-Reisewarnung für amerikanische Staatsbürger für Ziele wie Deutschland und einige andere EU-Länder, aber die Neubewertung änderte nichts an dem wegen der Pandemie verhängten Einreisestopp für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum und mehreren anderen Regionen.

Eine Einreise ist in der Regel weiterhin nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich. Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte vergangene Woche, mit der EU sei eine Expertengruppe eingesetzt worden, um Kriterien für eine Öffnung zu erarbeiten. Er machte auch Hoffnungen auf eine Ankündigung bei der Europa-Reise von US-Präsident Joe Biden zunichte, die an diesem Mittwoch endet. Die US-Regierung lasse sich von der Wissenschaft leiten, hieß es.

6.30 Uhr: Inzidenz bei 13,2 – 137 Menschen an Infektion gestorben

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 13,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 1455 Neuinfektionen sowie 137 Todesfälle registriert.

Am Mittwoch vor einer Woche waren 3254 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 21. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

15. Juni

18.17 Uhr: Länder wollen strengere Einreisevorschriften wegen Delta-Variante

Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus wollen die Bundesländer einem Bericht zufolge strengere Einreisevorschriften durchsetzen. Kritisiert werden in einem Beschlussentwurf für die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwoch insbesondere die Regeln für Einreisen aus einfachen Risikogebieten, wie das Magazin "Business Insider" am Dienstag berichtete. Wer aus einem einfachen Risikogebiet einreist, kann die häusliche Quarantäne umgehen, indem er sich unmittelbar auf Corona testen lässt und das negative Testergebnis über ein zentrales Portal meldet. "Die umfassende Freitestmöglichkeit für alle Einreisen aus einfachen Risikogebieten führt zu einer lückenhaften Früherkennung möglicher Infektionen", heißt es dem Bericht zufolge dazu in dem Papier.

"Es ist angesichts der neuen Virusvarianten notwendig, vor der anstehenden Reisesaison über eine einfache, aber effiziente Absicherung von Einschleppungen zur Verhinderung einer vierten Welle zu diskutieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen", zitierte "Business Insider" weiter aus dem Entwurf. Eine Option sei eine generelle "Zwei-Test-Strategie". Dann müsste sich jeder bei der Einreise testen lassen und fünf Tage später erneut.

Verpflichtend solle auch werden, vorsorglich eine Kontaktliste für die Zeit bis zum zweiten Test zu führen. Diese müsse "im Fall des positiven Testergebnisses dem Gesundheitsamt übermittelt werden".

Zur Begründung der Regelverschärfung heißt es dem Bericht zufolge: "Die GMK ist angesichts der lückenhaften Einreisebestimmungen besorgt, dass es im Rahmen der bevorstehenden Urlaubs- und Reisesaison zu einem Einschleppen von Virusvarianten (insbesondere Delta-Variante) kommt, deren Ausbreitung durch das bis Herbst erreichbare Impfniveau nicht hinreichend kompensiert werden und aufgrund der insbesondere bei der Delta-Variante erhöhten Anzahl schwerer Krankheitsverläufe das Gesundheitssystem überlasten kann."

Die Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen worden war, breitet sich derzeit insbesondere in Großbritannien stark aus. Sie könnte nach Einschätzung der britischen Gesundheitsbehörden um 60 Prozent ansteckender sein als die bisher in Großbritannien vorherrschende Alpha-Variante.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Mittwoch über das weitere Vorgehen. Für den Nachmittag ist eine Pressekonferenz geplant.

13.13 Uhr: So viele Geburten im März wie seit 20 Jahren nicht

Corona-Pandemie und Geburtenzahlen: Im März 2021 hat es in Deutschland binnen eines Monats mit fast 66 000 Neugeborenen so viele Geburten wie seit 20 Jahren nicht mehr in einem März gegeben. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden sieht einen zeitlichen Zusammenhang mit dem Abflauen der ersten Corona-Welle und Lockerungen ab Anfang Mai vergangenen Jahres.

Schon im Februar 2021 habe sich nach vorläufigen Zahlen ein Anstieg um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat abgezeichnet. Im März stieg die Zahl um 5900 oder zehn Prozent, wie das Bundesamt am Dienstag mitteilte. 1998 habe es zum letzten mal in einem März mehr als 65 000 Geburten gegeben. Ein Blick auf den Jahresbeginn zeige, dass während des ersten Lockdowns nicht mehr Kinder gezeugt wurden. Im Januar 2021 seien die Geburtenzahlen auf Vorjahresniveau gewesen.

Die Entwicklung im März sei keineswegs nur in Deutschland zu beobachten. Auch in anderen europäischen Staaten stieg die Zahl der Geburten im März. In besonders von der Pandemie betroffen Ländern wie Spanien oder Belgien hätten sich die zunächst rückläufigen Zahlen wieder stabilisiert. In anderen Ländern nahmen sie im März im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zu. Nach den Angaben der dortigen Ämter gab es in Rumänien 15 Prozent, in Estland und Litauen 13, in den Niederlanden, Finnland und Ungarn 10 Prozent mehr Babys.

13.00 Uhr: Rechte Szene erhält durch Pandemie Aufwind

Die rechte Szene in Deutschland hat nach Einschätzung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) durch die Corona-Pandemie zusätzlichen Auftrieb bekommen. Rechtsextremisten hätten versucht, "über die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen Anschluss an das bürgerliche Spektrum zu gewinnen", sagte Seehofer am Dienstag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für das Jahr 2020 in Berlin. Auch die Gefahren des Linksextremismus sowie des Islamismus schätzte er als hoch ein.

Die Rechtsextremen hätten Seite an Seite mit bürgerlichen Demonstranten protestiert "und dem Protestgeschehen leider zu oft ihren Stempel aufdrücken können", beklagte Seehofer. "Besonders besorgt muss uns machen, dass sich die bürgerlichen Demonstranten nicht klar von den rechtsextremistischen abgegrenzt haben."

So habe die Corona-Pandemie zur Verstärkung der rechten Szene beigetragen, sagte Seehofer. "Wir müssen nicht nur von einer besonderen Gesundheitslage reden, sondern auch von einer besonderen Sicherheitslage." Die Bedrohungslage habe während der Pandemie zugenommen.

Auch der Anstieg der "Reichsbürger und Selbstverwalter" um fünf Prozent sei auf die Proteste rund um die Pandemie zurückzuführen. Die Corona-Schutzmaßnahmen würden von diesen Gruppierungen aktiv für die Verbreitung ihrer Verschwörungserzählungen genutzt. Zudem wiesen viele Reichsbürger nach wie vor eine hohe Waffenaffinität auf.

ie Zahl der Rechtsextremen ist auf etwa 33.300 gestiegen, von denen 13.300 potenziell gewaltorientiert sind. Erstmals widmete sich der Verfassungsschutzbericht in einem Unterkapitel der sogenannten Neuen Rechten. Diese versuche "fortwährend, durch einen pseudointellektuellen Anstrich ihr rechtsextremistisches Gedankengut in den öffentlichen Diskurs einzubringen", sagte der Bundesinnenminister. Dabei wolle sie auch die Grenzen dessen zu verschieben, was öffentlich gesagt werden könne.

11.06 Uhr: Schon fünf Millionen digitale Impfnachweise in Deutschland

Nach dem Andrang auf das digitale Corona-Impfzertifikat wird nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn bereits an diesem Dienstag die Marke von fünf Millionen Exemplaren geknackt. Diese Zahl nannte der CDU-Politiker am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg, bei dem das europäische Zertifikat Thema sein sollte.

"Gerade jetzt auch zu Beginn des Sommers, der Reisezeit, (ist es) für viele Bürgerinnen und Bürger sehr, sehr wichtig, dass wir eine Einheitlichkeit haben, dass ein digitaler Impfpass, der in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig ist", sagte Spahn.

Mit dem Zertifikat kann eine vollständige Corona-Impfung ebenso nachgewiesen werden wie eine durchgestandene Infektion oder ein frischer Test. Die digitale Bestätigung einer vollständigen Impfung ist in Deutschland seit Montag bei entsprechenden Papiernachweisen in Apotheken möglich. Wegen großen Interesses kam es vielerorts zu technischen Problemen und Überlastungen von Servern. Die Apotheken rieten den Menschen, sich nicht alle sofort einen digitalen Impfnachweis zu holen.

8.05 Uhr: Schausteller verkünden: Hamburger Dom vor Neustart

Seit Dezember 2019 gab es auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg kein großes Volksfest mehr: Vier Mal wurde der berühmte Hamburger Dom coronabedingt abgesagt. Nun steht der Neustart mit dem Sommerdom 2021 im Juli und August an, und die Schausteller sind sehr erleichtert: "Da fällt ein Riesenstein vom Herzen, da geht die Sonne auf", sagte Sascha Belli vom Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg der Deutschen Presse-Agentur.

Vor wenigen Tagen hatte die zuständige Wirtschaftsbehörde offiziell grünes Licht gegeben. Belli zufolge ist es das erste große Volksfest, das in Deutschland offiziell zugelassen ist und aufgebaut wird. "Das ist auch ein Signal für andere Kommunen. Nach dem Motto: Wenn Hamburg sich das traut, dann machen wir das auch." Das sei besonders nach der Absage des Münchner Oktoberfestes ein starkes Zeichen der Hansestadt.Belli zufolge dürften alle Schausteller die finanzielle Durststrecke einigermaßen überstanden haben. "Mir ist persönlich niemand bekannt, der es nicht geschafft hat. Ohne die staatlichen Hilfen aber würde es heute etwa 80 Prozent der Schausteller nicht mehr geben", zeigt sich Belli sicher. Dennoch werden nicht alle einen Stellplatz für ihr Geschäft bekommen, denn coronabedingt werden nur 200 Geschäfte zugelassen - vor allem die beliebten Klassiker. Auf dem Sommerdom stehen sonst etwa 240 Betriebe.

In besten Zeiten hatten den Sommerdom Belli zufolge fast vier Millionen Menschen besucht. 2021 werden es deutlich weniger sein. Nur 10 000 genesene, geimpfte oder getestete Leute mit vorab gebuchtem Zeitfenster können gleichzeitig auf dem Gelände sein. "Wenn wir ganz positiv hochrechnen, kommen wir vielleicht auf ein Drittel der sonst üblichen Besucher", so Belli.

7.26 Uhr: 166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt

In den vergangenen zwölf Monaten sind rund 166 Millionen Euro Corona-Nothilfe an Studenten ausgezahlt worden. Die Summe nannte das Deutsche Studentenwerk (DSW) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Im Durchschnitt hätten die Betroffenen knapp 450 Euro im Monat bekommen. Die sogenannte Überbrückungshilfe kann seit einem Jahr (16. Juni 2020) online beantragt werden. Insgesamt seien bei den 57 Studenten- und Studierendenwerken, die sich um die Bearbeitung kümmern, 548.000 Anträge eingegangen. 370.000 Mal sei Überbrückungshilfe gewährt worden. Da die Leistung für jeden Monat neu beantragt werden muss, lässt sich aus den Zahlen aber nicht schließen, wieviele Studentinnen und Studenten sie in Anspruch genommen haben.

Die Unterstützung ist für Betroffene gedacht, die während ihres Studiums zum Beispiel durch einen wegbrechenden Nebenjob in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Überwiesen werden 100 bis maximal 500 Euro pro Monat, wenn per Kontoauszug nachgewiesen werden kann, dass eine pandemiebedingte Notlage besteht. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden.

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagte der dpa: "Die Überbrückungshilfe kommt an, sie funktioniert, sie hilft, leider jedoch nicht allen." Es gebe eine Gruppe von Studierenden in dauerhaft prekärer Lage. "Bei mehr als der Hälfte der abgelehnten Überbrückungshilfe-Anträge befinden sich die Studierenden zwar in einer finanziellen Notlage, diese war aber schon vor der Pandemie gegeben und nicht Folge der Pandemie." Daher greife die auf die pandemiebedingte Notlage angelegte Überbrückungshilfe für sie nicht. Meyer auf der Heye bekräftigte die Forderung des DSW nach einer strukturellen Reform und Öffnung des Bafög, sodass wieder mehr Studenten damit erreicht werden. Zudem müsse im Bafög für nationale Krisensituationen ein Notfallmechanismus geschaffen werden.

6.45 Uhr: Bundesweite Inzidenz bei 15,5 – Immer noch 93 Todesfälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 15,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 652 Neuinfektionen sowie 93 Todesfälle registriert.

Am Dienstag vor einer Woche waren 1204 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 23. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

6.30 Uhr: Israel hebt Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden auf

In Israel wird ab Dienstag die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden aufgehoben. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montagabend mit. Damit beendet die Regierung eine der letzten Corona-Beschränkungen, die noch in Kraft sind. Anfang Juni waren die meisten Regelungen bereits gelockert worden, nur für Besucher aus dem Ausland gelten weiterhin strikte Einschränkungen. Sie dürfen nur nach Israel einreisen, wenn zwingende berufliche oder familiäre Gründe vorliegen.

Mehr als 55 Prozent der Bevölkerung Israels sind bereits vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist auf die Ende Dezember gestartete großangelegte Impfkampagne zurückzuführen, die durch ein Abkommen über einen Datenaustausch mit den Impfstoffherstellern Biontech und Pfizer ermöglicht wurde. Dabei verpflichtete sich Israel, das die medizinischen Daten seiner gesamten Bevölkerung digitalisiert hat, gegen eine bevorzugte Belieferung mit Impfstoff rasch Informationen über dessen Wirksamkeit weiterzugeben.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in dem Land mit 9,3 Millionen Einwohnern mehr als 839.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 6400 starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums.

6.00 Uhr: Zweifache Impfdosis verhindert schwere Verläufe auch bei der Delta-Variante des Virus

Mit einer vollständigen Corona-Impfung lassen sich laut einer britischen Studie auch bei der Delta-Variante des Coronavirus schwere Krankheitsverläufe vermeiden. Zwei Dosen des Wirkstoffs von Pfizer/Biontech verhinderten der am Montag vorgestellten Studie der Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) zufolge in 96 Prozent der Fälle eine stationäre Behandlung. Für das Vakzin von Astrazeneca lag die Quote bei 92 Prozent.

Die Wirksamkeit des Impfstoffs für die Delta-Variante sei demnach vergleichbar mit jener für den Alpha-Virusstamm, teilte PHE mit. "Diese enorm wichtigen Ergebnisse bestätigen, dass die Impfstoffe bei der Delta-Variante einen signifikanten Schutz vor Krankenhausaufenthalten bieten", erklärte Mary Ramsay, Leiterin der Abteilung Immunisierung am PHE. Für die Studie wurden in England 14.019 Infektionsfälle mit der Delta-Variante zwischen dem 12. April und dem 4. Juni untersucht. Früheren Untersuchungen zufolge ist eine einzelne Impfstoffdosis bei der erstmals in Indien aufgetretenen Variante 17 Prozent weniger wirksam als bei der Alpha-Variante. Den neuesten Erkenntnissen zufolge ist der Unterschied nach zwei Dosen jedoch gering.

Die zuerst in Indien entdeckte Delta-Virusvariante breitete sich in England zuletzt stark aus und macht inzwischen mehr als 90 Prozent der Neuinfektionen aus. Die britische Regierung hat deshalb die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen in England um vier Wochen verschoben.

14. Juni

16.17 Uhr: Sicherheitsgefühl in Deutschland steigt mit zunehmender Impfquote

Das Sicherheitsgefühl in der deutschen Bevölkerung ist einer Umfrage zufolge mit der wachsenden Impfquote gegen das Coronavirus gestiegen. 62 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie ihr Ansteckungsrisiko gut kontrollieren können, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Montag in Berlin mitteilte.

"Ende März dieses Jahres hatten nur 40 Prozent der Befragten das Gefühl, sich vor einer Ansteckung schützen zu können", erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel. Gleichzeitig schätzen weniger Menschen die Wahrscheinlichkeit als hoch ein, sich durch die Nähe zu anderen Menschen mit dem Coronavirus anzustecken.

Nach Angaben des Instituts gibt es jedoch einen Unterschied in den Altersgruppen. 70 Prozent der unter 40-Jährigen stufen eine Ansteckung durch die Nähe zu anderen als wahrscheinlich ein. Bei den über 60-Jährigen sind es hingegen nur 55 Prozent. Ein großer Teil dieser Altersgruppe ist allerdings schon geimpft.

Auch in den Bereichen der sozialen Beziehungen, der wirtschaftlichen Situation und der Gesundheit nahm die Beunruhigung in der Bevölkerung ab. Das BfR befragt in der Pandemie regelmäßig rund tausend Menschen zu ihren Einschätzungen.

15.27 Uhr: Studie: Corona-Impfstoff von Novavax schützt vor Covid-19

Ein Impfstoff-Kandidat des US-Herstellers Novavax bietet nach Unternehmensangaben einen hohen Schutz vor Covid-19. Die Wirksamkeit des Impfstoffs NVX-CoV2373, der zweimal gespritzt werden muss, liege nach den Ergebnissen einer Phase-3-Studie bei 90,4 Prozent, teilte Novavax am Montag mit. Das bedeutet, dass bei den Probanden der geimpften Gruppe rund 90 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe. Der Schutz vor mittelschweren und schweren Erkrankungsverläufen lag demnach sogar bei 100 Prozent.

Generell sei die Impfung gut vertragen worden, hieß es weiter. Teilnehmer berichteten demnach über zeitweilige Schmerzen an der Einstichstelle sowie Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen. An der Studie hatten 29 960 Menschen ab 18 Jahren in den USA und Mexiko teilgenommen.NVX-CoV2373 ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff - wie die Präparate von Biontech und Moderna - noch ein Vektor-Impfstoff wie der von Astrazeneca: Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.

Die Entwicklung des Impfstoffs war von der US-Regierung finanziell stark gefördert worden. Im dritten Quartal des Jahres wolle man eine Zulassung beantragen, hieß es von Novavax. In der EU läuft seit Februar ein beschleunigtes Prüfverfahren. Dieser sogenannte Rolling-Review-Prozess wird so lange fortgesetzt, bis ausreichend Daten für einen formellen Zulassungsantrag vorhanden sind.

Bis Ende 2021 könnten rund 150 Millionen Dosen des Impfstoffes hergestellt werden, teilte Novavax mit. Da die USA allerdings bereits ausreichend Impfstoff zur Verfügung haben, wird erwartet, dass das Novavax-Präparat vorrangig anderswo eingesetzt werden wird.

06.25 Uhr: Debatte um Maskenpflicht in der Politik

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält angesichts der stark sinkenden Corona-Infektionszahlen ein schrittweises Ende der Maskenpflicht für denkbar – rät aber im Zweifel, weiter Mund-Nasen-Schutz zu tragen. "Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote könne die Pflicht nach und nach auch drinnen entfallen. "Als Empfehlung bleibt in jedem Fall eine einfache Regel: im Zweifel mit Maske – besonders beim Reisen und bei Treffen in Innenräumen. Mehr Sicherheit gibt es nur, wenn alle Anwesenden entweder geimpft oder regelmäßig getestet sind."

Die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht in Dänemark von diesem Montag an hatte auch die Debatte in Deutschland befeuert. Von FDP und AfD kamen Forderungen nach einer kompletten Aufhebung. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt halten dies nur für draußen möglich, nicht aber in Innenräumen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht rief die Bundesländer aufzuklären, ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig sei. Insbesondere für Schüler, die Masken stundenlang im Unterricht tragen müssen, sei dies eine Belastung, hatte sie der "Bild am Sonntag" gesagt.

06.20 Uhr: RKI meldet unter 1000 Neuinkfektionen

Erstmals seit mehr als acht Monaten haben die Gesundheitsämter in Deutschland weniger als 1000 Neuinfektionen binnen eines Tages an das RKI gemeldet. So registrierte das RKI 549 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 21. September mit 922 dreistellig. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 10 neue Todesfälle verzeichnet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 16,6.

13. Juni

09.21 Uhr: Bundesjustizministerin Lambrecht fordert, Maskenpflicht zu prüfen

Angesichts der abflauenden Coronavirus-Pandemie fordert Bundesjustizministerin Christine Lambrecht die Länder auf, die weitere Fortdauer der Maskenpflicht zu überprüfen. Die Länder müssten klären, "ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist, wenn die Inzidenzzahlen niedrig sind und weiter sinken", sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". "Das gilt auch für die Schulen, denn Schülerinnen und Schüler sind von der Maskenpflicht besonders betroffen."

Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki ging angesichts der Zahlen weiter als Lambrecht und forderte ein komplettes Ende der Maskenpflicht. "Bei einer klaren Inzidenz unter 35 darf der Staat gar keine Grundrechte pauschal für alle Bürger einschränken. Die allgemeine Maskenpflicht müsste daher bei strenger Auslegung des Infektionsschutzgesetzes aufgehoben werden, erst recht draußen", sagt Kubicki der "Bild am Sonntag". Die Landesregierungen müssten jetzt zügig ihre Verordnungen ändern, sonst würden sie bald von den Verwaltungsgerichten gezwungen, sagte Kubicki. Der Staat solle lieber eine Informationskampagne aufsetzen, die erkläre, wie sich Menschen in U-Bahnen und Menschenansammlungen mit Masken schützen könnten. "Die Eigenverantwortung der Menschen muss wieder zentraler Bestandteil unseres Zusammenlebens werden - nicht die ständige Vorgabe von Verhaltensregeln durch den Staat."

08.45 Uhr: 1489 Neuinfektionen, Inzidenz bei 17,3

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1489 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.58 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2440 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 17,3 an. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 18 neue Todesfälle verzeichnet.

12. Juni

09.45 Uhr: EMA-Chefin fordert weltweiten Zugang zu Corona-Impfstoffen

Die Chefin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), Emer Cooke, hat die weltweite Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen gefordert. "Ich glaube wirklich, dass wir (...) den Zugang auf der ganzen Welt sicherstellen müssen, nicht nur in den Ländern, die die Mittel haben, dafür zu bezahlen", sagte Cooke am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Insgesamt sehe sie Europa und die Welt auf einem guten Weg, neue Varianten des Coronavirus könnten allerdings noch Probleme bereiten.

Trotz eines langsamen Starts hat die Impfkampagne in der EU mittlerweile Fahrt aufgenommen. In Europa sind nun bedeutend mehr Menschen geimpft, als in den meisten anderen Regionen der Welt.

Beim seit Freitag im britischen Cornwall stattfindenden G7-Gipfel wollen sich die Staats- und Regierungschefs deshalb dazu verpflichten, in den kommenden Monaten eine Milliarde Impfstoffdosen an ärmere Länder zu spenden. Hilfsorganisationen wie Oxfam kritisierten diese Bemühungen allerdings bereits als zu gering.

Cooke bewertete den Fortschritt der Impfkampagne in der EU grundsätzlich als sehr positiv. "Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass wir viel weiter zurückliegen würden." Dass 15 Monate nach Ausrufung einer Pandemie vier Impfstoffe gegen das Virus zugelassen sind, "ist außergewöhnlich", sagte die Irin im Videointerview mit AFP.

Allerdings könnte das Auftauchen neuer Varianten neue Herausforderungen bringen. Insbesondere die Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde, bereitet derzeit Sorge. "Bis jetzt sind wir zuversichtlich, dass die zirkulierenden Varianten durch die Impfstoffe kontrolliert werden", sagte Cooke. "Aber das kann sich sehr schnell ändern". Die EMA arbeitet demnach mit den Impfstoffherstellern zusammen, um sicherzustellen, dass sie ihre Impfstoffe bei Bedarf an neue Varianten anpassen können.

Die in Amsterdam ansässige Behörde hat bislang den Vakzinen von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson grünes Licht erteilt. Weitere Impfstoffe, darunter das russische Mittel Sputnik V und Vakzine chinesischer Produktion werden noch geprüft. Politische Gründe für die ausbleibende Zulassung dieser Impfstoffe wies die EMA-Chefin zurück: "Wir beurteilen jeden Impfstoff nach seinen wissenschaftlichen Vorzügen in einem unabhängigen Prozess, der nicht von der Politik beeinflusst wird."

09.30 Uhr: Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson nach Produktionspanne unbrauchbar

Nach einer Produktionspanne in einem US-Werk muss der Corona-Impfstoff-Hersteller Johnson & Johnson Millionen Impfdosen vernichten. Mehrere Chargen im Umfang von jeweils mehreren Millionen Dosen seien wegen einer möglichen Kontamination unbrauchbar, teilte die Arzneimittelbehörde FDA am Freitag mit. Weder die FDA noch der Hersteller nannten eine genaue Zahl. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass 60 Millionen Impfdosen betroffen seien.

Die Firma Emergent BioSolutions, die in einem Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland das Corona-Vakzin für J&J herstellt, hatte die Produktion im April auf Anordnung der FDA eingestellt, nachdem die Inhaltsstoffe des Präparats aus Versehen, mit denen des Vakzins von Astrazeneca vertauscht worden waren.

Derzeit wird geprüft, ob 60 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs, die in Baltimore produziert wurden, den Qualitätsvorgaben entsprechen. Für zehn Millionen Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson erteilte die FDA derweil die Freigabe.

Auch Kanada kündigte am Freitag an, 300.000 Dosen des J&J-Impfstoffs aus dem Werk in Baltimore nicht zu verwenden. "Aufgrund der Bedenken, (...) wird Health Canada die erhaltenen Lieferungen nicht verteilen, um die Gesundheit und Sicherheit der Kanadier zu schützen", erklärte das Gesundheitsministerium in Ottawa am Freitag.

Der Impfstoff von J&J, der zunächst ausschließlich in den Niederlanden produziert worden war, hatte in den USA Ende Februar eine Notfallzulassung erhalten und wird dort intensiv verabreicht. Kanada hatte das Mittel im März zugelassen, die 300.000 erhaltenen Dosen wegen Qualitätsbedenken aber nicht verimpft. Auch in der EU, wo das Vakzin seit knapp drei Monaten zugelassen ist, ist es noch nicht im Einsatz.

07.00 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 18,3

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 18,3 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 1911 Neuinfektionen sowie 129 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert.

Am vergangenen Samstag waren knapp 2300 Neuinfektionen gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 26,3. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.713.480. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 89.816.

11. Juni

16.03 Uhr: Bundestag verlängert Pandemie-Notlage

Der Bundestag hat die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" wegen der Corona-Pandemie verlängert. Sie dient als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten. Dafür hatten Redner von Union und SPD geworben. Die Grünen hatten trotz Kritik Zustimmung angekündigt. Abgeordnete von FDP und AfD sowie der Linke wandten sich gegen eine Verlängerung. Abgestimmt wurde namentlich, es gab 375 Ja-Stimmen, 218 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen.

Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Der Bundestag hatte die "epidemische Lage" erstmals am 25. März 2020 festgestellt. Ohne Verlängerung würde die epidemische Lage Ende Juni auslaufen. Nun wird sie maximal für drei Monate verlängert.

13.56 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Corona-Risikogebiete auf

Nach mehr als einem Jahr hebt die Bundesregierung die generelle Reisewarnung für touristische Reisen in Corona-Risikogebiete ab 1. Juli auf. "Nach langen Monaten des Lockdowns dürfen wir uns auf mehr Normalität freuen, das gilt auch für das Reisen", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Freitag zu diesem Schritt.

09.36 Uhr: Spahn rechnet nicht mit Curevac-Impfstoff im Sommer

Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass sich das Verfahren weiter verzögern wird. Zuletzt hatte es geheißen, man rechne mit einer Zulassung im Juni. Lucha sagte, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe in der Gesundheitsministerkonferenz mitgeteilt, "dass wir nach der derzeitigen Situation leider erst realistisch im August erwarten können, dass der Curevac-Impfstoff zulassungsfähig appliziert werden kann oder zugelassen wird." Der Grünen-Politiker erklärte, dass es bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin "Komplikationen" gebe.

Zuvor hatte "Business Insider" berichtet, dass Spahn in der Konferenz berichtet habe, dass die EMA "nicht vor August" mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne. Bei der Studie gebe es noch nicht genug Teilnehmer. Noch Ende Mai hatte es demnach in internen Lieferprognosen der Bundesregierung geheißen, dass bis Ende Juni 1,4 Millionen Dosen von Curevac kommen, bis Ende September 9,4 Millionen und im letzten Quartal 28,9 Millionen. In den aktualisierten Prognosen von Juni tauche Curevac nun für dieses Jahr gar nicht mehr auf.

6.45 Uhr: G7 wollen eine Milliarde Impfdosen spenden

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will die G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte ärmeren Staaten mit einer Milliarde Impfdosen helfen. Dies solle sowohl durch Verteilung als auch durch Finanzierung von Impfstoff möglich werden, teilte die britische Regierung in der Nacht zum Freitag mit. Die Staats- und Regierungschefs wollen demnach auch einen Plan ausarbeiten, um die Impfstoffproduktion auszuweiten. Der britische Premierminister Broris Johnson ist in diesem Jahr Gastgeber des dreitägigen G7-Gipfels, der am Freitagnachmittag im südwestenglischen Cornwall beginnt.

6.30 Uhr: 2440 Neuinfektionen, 102 Todesfälle + Inzidenz bei 18,6

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter leicht gesunken und liegt nun bei 18,6 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden innerhalb eines Tages 2440 Neuinfektionen sowie 102 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert. Am vergangenen Freitag waren noch mehr als 3150 Neuinfektionen gezählt worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 29,7. Der Wert ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

10. Juni

17.33 Uhr: Merkel ordnet aktuelle Lage ein

Nach dem Bund-Länder treffen sprach Kanzlerin Angela Merkel von einem "extrem erfreulichen" Entwicklung im Hinblick auf die Fallzahlen. "Wir können sagen, dass sich die Anstrengungen der letzten Monate gelohnt haben", sagte Merkel. Sorgen mache ihr die sogenannte Delta-Variante, die sich aktuell in Großbritannien und Indien ausbreitet. Daher gebe es starke Einschränkungen für die Einreise nach Großbritannien und Indien. "Wir sind in einem Wettlauf mit dem Impfen", warnte Merkel.

16.44 Uhr: Impfkommission empfiehlt Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat in der Pandemie keine generelle Impfempfehlung für gesunde Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen gegen das Coronavirus aber für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen, wie aus dem jüngsten Bulletin des Robert Koch-Instituts am Donnerstag hervorging.

16.17 Uhr: Länder verschieben Entscheidung über Großveranstaltungen

Der Streit unter den Bundesländern über den Umgang mit Großveranstaltungen in der Corona-Lage ist zunächst vertagt. Die Ministerpräsidenten einigten sich am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darauf, dass sich eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien über die Frage des einheitlichen Umgangs von Großveranstaltungen mit länderübergreifendem Charakter verständigen solle. Diese sollen dann auch einen Beschluss fassen.

Damit ist der wohl größte Streitpunkt bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Donnerstag vorerst abgeräumt. Seit 13.15 Uhr verhandeln die Länderchefs, ab 15.00 Uhr soll auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazukommen. Dabei sollen aber eigentlich Corona-Themen gar nicht im Mittelpunkt stehen. Geplante Themen sind vielmehr der Stand der Digitalisierung der Verwaltung und die Energiewende in Deutschland. Der Umgang mit Großveranstaltungen hatte unter den Ländern zunächst für teils massive Verstimmungen gesorgt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur forderten zumindest Teile der SPD-regierten Bundesländer bei der Ministerpräsidentenkonferenz Abstimmungsbedarf zum weiteren Vorgehen für allgemeine Großveranstaltungen, aber auch mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft.

Dies lehnte aber die B-Seite, also die unionsregierten Länder plus das Grünen-geführte Baden-Württemberg, laut Informationen aus Teilnehmerkreisen ebenso ab wie das Kanzleramt. Eine Einigung war damit von Anfang an extrem unwahrscheinlich. Dem Vernehmen nach wünscht sich die SPD-Seite etwa grundlegende Rahmenbedingungen für Zuschauer bei Großveranstaltungen in Innenräumen und Open-Air abhängig von der Inzidenz, der Impfquote und einer verbindlichen Test- und Maskenpflicht.

12.51 Uhr: Spahn und Wieler antworten auf watson-Frage

Watson-Redakteur Lukas Weyell spricht die bevorstehende EM und mögliche Veranstaltungen dazu an. "Unsere Empfehlungen haben sich nicht geändert", sagt Wieler. Es gebe ein Controll-Covid-Konzept und es gebe entsprechende Obergrenzen für Veranstaltungen. Zudem gebe es wichtige Indikatoren wie die Inzidenz und die Belegung der Intensivbetten. "Abhängig davon kann man dann solche Events stattfinden lassen oder nicht, das liegt in der Verantwortung der lokalen Behörden", sagt er. Es sei vor allem wichtig, die Basis-Maßnahmen weiterhin einzuhalten. Abstand halten, Hygienemaßnahmen, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz. "Das hat einen großen Effekt", betont Wieler. "Es gibt Situationen, bei denen man das mit einer bestimmten Anzahl von Menschen ermöglichen kann, das hängt von diesen Parametern ab", so Wieler. "Wir müssen immer wieder darauf hinweisen, dass dieses Virus von Mobilität getragen wird und wir sind prinzipiell immer vorsichtig und zurückhaltend und möchten nicht, dass die Zahlen durch solche Events wieder steigen".

"Ich kann mich da anschließen", sagt Spahn. Er nehme als Beispiel seine münsterländische Heimat und habe eine Vorstellung davon, wie Public Viewing im Garten ablaufe. "Am Ende ist entscheidend: draußen, Abstand, idealerweise sind alle Beteiligen geimpft oder getestet und auch wenn es vielleicht schwerfällt, Alkohol macht per se nachlässiger was Schutz angeht. Vielleicht etwas weniger Alkohol, das ist auch gesünder."

Watson-Redakteur Lukas Weyell fragt nach, ob Spahn selbst die EM verfolgen wird. "Ich hatte nicht mal auf dem Schirm, dass es morgen losgeht vor lauter anderen Dingen, die mich diese Woche beschäftigt haben", sagt Spahn. "Aber morgen Abend klappt es vielleicht."

12.34 Uhr: Spahn verteidigt sich bei Kritik zu Masken-Beschaffung

Spahn geht auf die Kritik zu seiner Masken-Beschaffung ein. "Hätte ich mir letztes Jahr im März mehr Zeit lassen sollen Masken zu beschaffen? Ja, vielleicht", sagt er. "Aber wenn mich Ärztliche Direktoren von Uni-Kliniken anrufen und sagen: 'Wenn ich nächste Wochen keine Masken habe, dann stelle ich den Betrieb ein', dann habe ich keine vier Wochen um die Rahmenbedingungen zu checken", so Spahn weiter. Er musste schnell handeln, betont Spahn. Im Nachhinein habe man mit mehr Zeit manches anders gemacht, gesteht er zu.

12.26 Uhr: Impfzertifikate werden ausgestellt

Ronald Fritz, Projektmanager IBM für den Impfpass, informiert über den aktuellen Stand beim sogenannten CovPass. "Die Anwendung ist einfach zu bedienen", betont er. Man müsse den QR-Code des Impfzertifikats fotografieren und auf dem Smartphone speichern. Es würden dabei nur EU-konforme Impfzertifikate akzeptiert. Die Anwendung sei inzwischen in den App-Stores verfügbar, Schritt für Schritt werde man die Impfzentren dazu befähigen, die entsprechenden Impfzertifikate auszustellen. Bereits Geimpfte bekämen die Zertifikate von den Bundesländern in nächster Zeit per Post zugeschickt.

12.14 Uhr: Immer noch vergleichsweise hohe Fallzahlen

"Die Zahlen entwickelt sich weiter sehr gut", sagt auch RKI-Präsident Wieler. Glücklicherweise gehe es auch mit den Impfungen "sehr gut" voran. "All das sind erfreuliche Entwicklungen, trotzdem ist die Pandemie leider noch nicht vorbei", warnt Wieler. Die Fallzahlen seien aktuell viel höher als vor einem Jahr. "Wir haben uns an diese hohen krankheits- und Todeszahlen gewöhnt, aber hinter jeder Zahl stehen Menschen", betont Wieler. Es dürfe daher nur vorsichtig gelockert werden, denn die Gefahr sei noch nicht vorüber.

12.09 Uhr: Digitaler Impfpass startet

Drei von vier impfwilligen Erwachsenen seien bereits geimpft. "Fast jeder vierte ist vollständig geimpft", sagt Spahn. Impfen solle jetzt noch attraktiver gemacht werden. Um den Impfstatus nachzuweisen, gebe es zum einen weiterhin den gelben Impfpass, aber auch zusätzlich einen digitalen Impfpass. In dieser Woche könne es damit "Schritt für Schritt" losgehen. Nicht sofort seien alle Impfzentren und Apotheken "angeschlossen". "Bis Ende Juni soll der Pass für alle, die wollen, zur Verfügung stehen", sagt Spahn.

12.06 Uhr: Spahn zeigt sich zufrieden

"Sie sehen einen zufriedenen Bundesminister für Gesundheit", beginnt Jens Spahn die Bundespressekonferenz. Erneut informiert er gemeinsam mit RKI-Präsident Lothar Wieler über die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie. Aktuell setze sich der positive Trend fort, sagt Spahn. Man müsse die Zahlen aber immer noch weiter "runterbringen". "Dann machen wir es den Mutationen noch schwerer".

Die gute Teststrategie "haben einige Anbieter ausgenutzt", so Spahn. Das sei Betrug und müsse geahndet werden. "Ich unterstütze, dass die Zuständigen mit entsprechender Härte vorgehen", betont er.

8.40 Uhr: Weißes Haus: USA spenden halbe Milliarde Impfdosen an ärmere Länder

Die USA wollen eine halbe Milliarde Impfdosen an Dutzende arme Länder der Welt verteilen. Nach Angaben des Weißen Hauses sollen die Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech an 92 Länder mit niedrigem und niedrigem mittleren Einkommen sowie an die Afrikanische Union gespendet werden. 200 Millionen Dosen sollen zwischen August und Ende des Jahres geliefert werden, die übrigen 300 Millionen bis Juni 2022. US-Präsident Joe Biden werde den "historischen" Schritt an diesem Donnerstag verkünden und andere Demokratien der Welt aufrufen, die globale Versorgung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen zu unterstützen, erklärte das Weißen Haus. Biden ist derzeit im englischen Cornwall, wo am Donnerstag ein Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson geplant ist. Von Freitag bis Sonntag nimmt er dort am Gipfel der Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrienationen teil.

8.25 Uhr: Weil spricht sich für einheitliche Regeln für Großveranstaltungen aus

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich den Forderungen nach bundesweit einheitlichen Regeln für Großveranstaltungen angeschlossen. Einheitliche Maßstäbe seien sinnvoll, weil Großveranstaltungen wie Spiele der Fußballbundesliga oder Konzerttourneen oft das gleiche Format hätten, sagte Weil am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Grundsätzlich tasten wir uns ja derzeit heran. Man sieht das ja ganz deutlich zum Beispiel bei der Fußball-Europameisterschaft."

Entscheidend seien die Kapazitätsbegrenzung im Verhältnis zur Größe der Veranstaltungen, klare Hygienekonzepte mit ausreichendem Abstand und weiterhin das Impfen und Testen. Dann seien größere Formate langsam, aber sicher wieder realisierbar.

Am Donnerstag beraten die Regierungschefs der Länder laut ihrem derzeitigen Vorsitzenden Michael Müller (SPD) unter anderem über Corona-Regelungen für Großveranstaltungen. Weil sagte, er würde sich über eine Entscheidung zum Thema freuen, "aber es muss auch nicht sein". Es sei auch möglich, dass man sich auf "einige Leitplanken" verständige.

7.20 Uhr: Rechnungshof kritisiert Corona-Maßnahmen der Bundesregierung

Der Bundesrechnungshof hat scharfe Kritik an einer Reihe von Entscheidungen der Bundesregierung in der Corona-Pandemie geübt. „Der Bundesrechnungshof fordert, bei künftigen Maßnahmen zu Lasten der Steuerzahler stärker auf eine ordnungsgemäße und wirtschaftliche Mittelverwendung zu achten“, heißt es laut "Welt" vom Donnerstag in einem Bericht der Rechnungsprüfer. Etwa hätte die Erstattung in Höhe von sechs Euro pro Schutzmaske „zu einer deutlichen Überkompensation zu Gunsten der Apotheken“ geführt, zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Gleiches gelte für den ab Februar auf 3,90 Euro pro Maske abgesenkten Erstattungsbetrag.

Auch das System der Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser habe „unerwünschte Mitnahmeeffekte“ eröffnet. Zugleich sei das Gesundheitsministerium „bis heute nicht in der Lage (...), die Zahl der tatsächlich aufgestellten sowie die der zusätzlich angeschafften Intensivbetten verlässlich zu ermitteln“, kritisieren die Rechnungsprüfer laut "Welt".

Der Bundesrechnungshof erkennt demnach zwar an, dass unbürokratische Finanzhilfen nötig waren. „Die gezielte Steuerung und laufende Kontrolle der eingesetzten Mittel“ müsse jedoch stets gewährleistet bleiben.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war zuletzt auch wegen zahlreichen Betrugsfällen in Corona-Testzentren in die Kritik geraten. Nach Informationen der Funke Mediengruppe will Spahn darauf nun mit weniger Geld pro Test reagieren: Private Betreiber von Teststellen sollen vom 1. Juli an nicht mehr 18 Euro sondern nur noch bis zu 12,50 Euro pro Schnelltest abrechnen können. Das gehe aus der Neufassung der Corona-Testverordnung hervor, berichteten die Zeitungen am Donnerstag.

7.00 Uhr: Bundesweite Inzidenz unter 20

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3187 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4640 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 19,3 an (Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 94 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 166 Tote gewesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,74 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 74 weitere Menschen anstecken.

9. Juni

16.23 Uhr: Curevac hofft auf genügend Datenmaterial für Impfstoffzulassung bis Ende Juni

Das Pharmaunternehmen Curevac hofft auf genügend Daten für eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs bis Ende Juni. Das berichtete die "Augsburger Allgemeine" am Mittwoch unter Berufung auf eine Firmensprecherin. Demnach verzögert sich der Zeitpunkt, weil sich im Rahmen der entscheidenden klinischen Zulassungsstudie bisher noch nicht genügend Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten.

Nach Angaben der Sprecherin gegenüber der Zeitung wird für das finale Datenpaket eine Mindestzahl von 160 Infizierten unter den rund knapp 40.000 Teilnehmern benötigt. Aktuell sind es aber erst 111. Der Wirkstoff von Curevac befindet sich seit Februar in einem sogenannten rollierenden Zulassungsverfahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Ursprünglich kalkulierte das Unternehmen mit einer Zulassung im Mai oder Juni.

Am Dienstag gab es Berichte, wonach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einer Konferenz mit seinen Kollegen in den Bundesländern die Erwartung äußerte, dass eine Zulassung des Curevac-Impfstoffs nicht vor August erwartet werden könne. Von offizieller Seite gab es dafür allerdings keine Bestätigung. Das Vakzin des Tübinger Unternehmens sollte in der deutschen Impfkampagne laut anfänglicher Planungen eigentlich ab dem Sommer eine Rolle spielen. In der vom Bundesgesundheitsministerium im Internet veröffentlichten Lieferprognose für den Rest des Jahres wird das Curevac-Präparat aktuell allerdings nicht mehr erwähnt.

14.34 Uhr: Digitaler Corona-Impfpass wird ab Donnerstag in Deutschland eingeführt

Vollständig geimpfte Menschen sollen in Kürze ihre Immunisierung mit einem digitalen Impfzertifikat über das Handy nachweisen können: Die Einführung dieses Digital-Passes in Deutschland starte bereits am Donnerstag, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. "Der digitale Impfpass wird jetzt Schritt für Schritt ausgerollt und in den Apps verfügbar sein", fügte er hinzu. Minister Jens Spahn (CDU) werde die Details am Donnerstag in einer Pressekonferenz erläutern.

Der digitale Impfpass soll es vollständig geimpften Menschen erlauben, ihre Immunität per Handy nachzuweisen, ohne immer ihr gelbes Impfbuch mit sich führen zu müssen. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder bei Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird. Für den Digitalpass kann die bereits bestehende Corona-Warn-App genutzt werden, zusätzlich soll eine gesonderte App angeboten werden. Ab Juli soll der Digital-Pass auch für das grenzüberschreitende Reisen in der EU genutzt werden können.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Mittwoch waren knapp 19 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Damit hätten sie Anspruch auf den digitalen Impfnachweis. Laut Ministeriumssprecher gibt es für sie drei Möglichkeiten, an einen QR-Code zu kommen, mit dem sie den Nachweis dann aufs Handy laden können. Sie können den Code entweder in dem Impfzentrum oder der Arztpraxis bekommen, wo sie die Zweitimpfung erhalten haben. Außerdem können sie sich den Code auch per Post zuschicken lassen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, den Code in einer Apotheke zu erhalten. Bereits am Dienstag hatte der Apothekenverband mitgeteilt, dass die ersten Apotheken am kommenden Montag damit beginnen, den digitalen Impfnachweis auszustellen.

12.46 Uhr: Niederlande heben PCR-Testpflicht für Einreisen aus Deutschland auf

Die Niederlande nehmen die Einstufung Deutschlands als Corona-Hochrisikogebiet zurück. Damit entfällt von Donnerstag (10. Juni) an für Einreisende aus Deutschland mit einem Aufenthalt von mehr als zwölf Stunden die Pflicht eines negativen PCR-Testes. Das teilte das NRW-Europaministerium am Mittwoch mit. NRW-Minister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU) begrüßte die Entwicklung: "Die geforderten PCR-Tests waren für die Bürgerinnen und Bürger aufwendig und kostspielig. Das Grenzgebiet kehrt Schritt für Schritt zur Normalität zurück." Allerdings müssten Reisende und Pendler weiter vorsichtig sein, mahnte er. Deutschland gilt in den Niederlanden demnach nun als Risikogebiet.

In Deutschland umgekehrt gelten die Niederlande vorerst weiter als Corona-Risikogebiet. Wer nach mehr als 24 Stunden Aufenthalt in den Niederlanden etwa nach NRW einreist, muss sich deshalb über das Einreiseportal der Bundesregierung anmelden, einen negativen Test, Impfung oder Genesung nachweisen oder in eine zehntägige Quarantäne gehen. Für Berufspendler, Durchreisende oder Verwandtschaftsbesuche gelten Ausnahmen.

Auch in den Niederlanden entspannt sich die Lage. Zurzeit kommen auf 100 000 Einwohner etwa 83 Neuinfektionen in sieben Tagen. Mehr als die Hälfte aller Einwohner hat inzwischen mindestens eine Impfdosis bekommen.

10.00 Uhr: Tickethändler dürfen Gebührenerstattung nicht pauschal ausschließen

Tickethändler dürfen Vorverkaufsgebühren für abgesagte Veranstaltungen nicht automatisch auf Kosten ihrer Kundschaft behalten. Damit hat das Landgericht München I in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil in einem wesentlichen Punkt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Recht gegeben, die gegen die Münchner Ticketagentur Eventim geklagt hatte. Das Gericht nannte die Beteiligten nicht, allerdings begrüßte anschließend die Verbraucherzentrale die Entscheidung.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig - und bedeutet außerdem laut Gericht auch nicht, dass der Tickethändler in jedem Fall automatisch die Vorverkaufsgebühr für eine abgesagte Veranstaltung zurückerstatten müsste. Der Streitfall: Nach dem ersten Corona-Lockdown im vergangenen Frühjahr hatten viele Kunden bei dem Unternehmen ihr Geld für abgesagte Veranstaltungen zurückverlangt. Der Tickethändler behielt jedoch die Vorverkaufsgebühr für sich. Zu Unrecht, wie die Richter urteilten. Ein entsprechender Satz in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist demnach rechtswidrig.

Ein Argument der Kammer: Wenn eine Veranstaltung erfolgreich über die Bühne geht, streicht der Tickethändler bei Verkauf auf Provisionsbasis die Kommission allein ein. Daher sollte der Händler nach Einschätzung der Kammer auf der anderen Seite auch das entsprechende Risiko allein tragen, und nicht bei einer abgesagten Veranstaltung Kosten auf die Kunden abwälzen. Ein zweiter Punkt: Die Höhe der Vorverkaufsgebühr ging aus den Ticketpreisen vielfach gar nicht hervor. Das rügte das Gericht als intransparent. Eventim verlor aber keineswegs auf ganzer Linie. Nicht durchsetzen konnte sich die Verbraucherzentrale in der Frage, ob die Agentur auch bei Verschiebung von Veranstaltungen in jedem Fall verpflichtet ist, Stornierungen zu akzeptieren.

6.30 Uhr: Drosten warnt vor Rückschlägen für Impfkampagne im Sommer: "Solche Dinge dürfen nicht eintreten"

Der Virologe Christian Drosten hat vor Rückschlägen für die Corona-Impfkampagne über den Sommer in Deutschland gewarnt. Man müsse aufpassen, dass die Menschen künftig nicht nachlässig würden und sich zum Beispiel die Zweitimpfung nicht mehr abholten, weil sie keine Lust mehr hätten oder es zu kompliziert sei, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" (NDR-Info). "Solche Dinge dürfen einfach nicht eintreten. Das wird, glaube ich, die nächste große Aufgabe sein."

Drosten erwartet demnach in einigen Wochen eine Diskussion über die Förderung der Impfbereitschaft. Ziel seien mindestens 80 Prozent Zweifachimpfungen, zumindest in der "impffähigen erwachsenen Bevölkerung", erinnerte er. Auch nach der Aufhebung der festgelegten Reihenfolge seit Montag bleibe es zunächst noch wichtig, die Gruppen zu impfen, in denen dies wegen des erhöhten Covid-19-Risikos dringlich sei. Das Augenmerk müsse im Moment noch auf der Versorgung der Menschen ab Mitte 40 liegen, so Drosten. Aktuell liegt der Anteil der vollständig Geimpften in der Bevölkerung bei knapp 22 Prozent.

6.15 Uhr: 3254 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt auf 20,8

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3254 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4917 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Mittwochmorgen mit bundesweit 20,8 an (Vortag: 22,9; Vorwoche: 36,8). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 107 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 179 Tote gewesen. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagnachmittag bei 0,71 (Vortag: 0,76).

8. Juni

13.00 Uhr: Mehr als die Hälfte der Menschen in Bremen mindestens einmal geimpft

Das Bundesland Bremen hat nach Angaben des Senats als erstes Bundesland mehr als die Hälfte seiner Bevölkerung gegen Corona geimpft. Mit den Impfungen am Dienstag sei die Marke von 50 Prozent überschritten worden, teilte das Gesundheitsressort mit. Außerdem habe bereits ein Viertel aller Bremerinnen und Bremer mit einer Zweitimpfung den vollen Impfschutz erhalten. "Das sind zwei ganz, ganz wichtige Meilensteine im Kampf gegen die Pandemie", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Das kleinste Bundesland hat ein großes Impfzentrum in der Stadt, in dem Gesundheitsbehörde, Hilfsorganisationen und Wirtschaft zusammenarbeiten.

11.30 Uhr: Medienbericht – STIKO empfiehlt Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen – und für solche mit bestimmten Risikopatienten im Umfeld + Impfung für andere Kinder möglich auf Wunsch

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Corona-Impfung nur für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen. Das berichtet die "FAZ" unter Berufung auf einen internen Beschlussentwurf der Kommission. Die Empfehlung gilt demnach für den Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Zu den Vorerkrankungen sollen dem Bericht zufolge etwa eine starke Herzschwäche, Fettleibigkeit oder Erkrankungen des Immunsystems gehören, auch eine Krebserkrankung oder kranke Nieren gehören dazu.

Auch Kinder ohne diese Vorbedingungen sollen der STIKO zufolge geimpft werden, nämlich dann, wenn sie in direktem Kontakt zu Personen stehen, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der Impfschutz möglicherweise nicht ausreicht. Das könne der Fall sein, wenn wegen einer Behandlung das Immunsystem bewusst geschwächt wird.

Jedes andere Kind könne auf zudem gegen Corona geimpft werden, „nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen beziehungsweise der Sorgeberechtigten", zitiert die FAZ aus dem Bericht.

Das Magazin "Business-Insider" hatte zuvor ebenfalls von der Empfehlung berichtet. Am Donnerstag soll sie im sogenannten Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts erscheinen, sagte eine RKI-Sprecherin der "FAZ".

11.05 Uhr: Zulassung für Curavec wohl "nicht vor August"

Die Zulassung des Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac lässt offenbar weiter auf sich warten als gedacht. Wie "Business Insider" berichtet, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer vertraulichen Sitzung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montagnachmittag laut mehrerer Teilnehmer, dass die Europäische Arzneimittelagentur (Ema) "nicht vor August" mit einer Zulassung des Curevac-Mittels rechne.

Noch vor einige Wochen hieß es mehrfach, dass Curevac mit einer Zulassung im Juni rechne. Offenbar gibt es jedoch Probleme mit einer größeren klinischen Studie, die für die Zulassung entscheidend sei, heißt es. Demnach gibt es schlicht noch nicht genug Teilnehmer. Dazu kommt, dass man aufgrund vieler Vorgaben an die Haltbarkeit auch etwas später als Biontech und Moderna mit den Studien begonnen hat und zudem jetzt auch mit den verschiedenen Mutationen des Coronavirus zu kämpfen hat, gegen die das Mittel ebenfalls schützen soll. Erste Daten sind hierbei vielversprechend.

Doch die offenkundigen Verzögerungen, egal, wie gut sie begründbar sind, verursachen Ungeduld vor allem bei den politisch Verantwortlichen. Denn noch immer ist der Impfstoff in Deutschland rar, mit Curevac sollte die Impfkampagne endlich einen Gang höher geschaltet werden können. 300 Millionen Dosen wollte Curevac noch vor ein paar Monaten bis Ende des Jahres produzieren können.

Noch Ende Mai hieß es in internen Lieferprognosen der Bundesregierung, dass bis Ende Juni 1,4 Millionen Dosen von Curevac kommen, bis Ende September 9,4 Millionen und im letzten Quartal 28,9 Millionen. In den aktualisierten Prognosen von Juni taucht Curevac nun allerdings für dieses Jahr überhaupt nicht mehr auf.

9.43 Uhr: Gesundheitsminister Spahn bittet nach Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach der Aufhebung der Impfpriorisierung um Geduld gebeten. Es sei unmöglich, "alle sofort zu impfen", sagte Spahn am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". "Wir können auch in dieser Phase nur um Geduld bitten." Noch im Laufe des Juli sollten nach Angaben des Gesundheitsministers jedoch alle Impfwilligen zumindest eine Erstimpfung erhalten haben. Dies gelte, "wenn die Impfungen kommen, wie sie sollen", sagte Spahn weiter.

Etwa 38 Millionen Deutsche seien bereits erstmals geimpft. Bei einer Impfbereitschaft von 75 Prozent in der Bevölkerung fehlten also noch rund 15 Millionen Menschen, die bereit seien sich impfen zu lassen, aber noch keinen Impftermin erhalten hätten, sagte der Gesundheitsminister. Spahn rief ausdrücklich dazu auf, keinen Druck auf Angestellte von Arztpraxen auszuüben, um einen früheren Termin zu erhalten. "Bitte lassen Sie den Frust nicht aus bei den Arzthelferinnen und Arzthelfern", sagte er.

Seit Montag ist die Impfpriorisierug in Deutschland nicht mehr gültig, seitdem können sich alle Bürger ab zwölf Jahren um einen Corona-Impftermin bemühen. Inzwischen sind 45,7 Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft. 21,3 Prozent erhielten bereits den vollen Impfschutz.

8.40 Uhr: Handelsverband sieht "existenzielle Risiken" für Innenstadt-Einzelhandel

Für große Teile des Innenstadt-Einzelhandels bestehen auch nach dem Auslaufen des Corona-Lockdows hohe existenzielle Risiken. Diese Auffassung vertritt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), in einem Interview mit der "Welt". "Nach einer derart langen Phase der Schließung wollen die Menschen zurück in die Städte und einkaufen. Trotzdem kann ich keine Entwarnung geben", sagte Genth. Abgesehen von der Gastronomie sei kein anderer Wirtschaftszweig von den Schließungen so massiv betroffen.

In der ersten Juni-Woche lag der Umsatz des Innenstadt-Handels nach HDE-Daten um16 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Obwohl dies eine deutliche Verbesserung zu den Vorwochen darstelle, könnten die Unternehmen damit keinen wirtschaftlichen Betrieb sicherstellen, beklagte der Verbandschef und forderte eine Aufstockung staatlicher Hilfen.

Das Handelsforschungsinstitut IFH geht davon aus, dass bis zu 120.000 Geschäfte aller Größenordnungen aufgegeben werden. Genth nannte Zahlen aus einer Umfrage seines Verbands von Anfang Juni. Danach rechnen 25 Prozent aller Modehändler, 29 Prozent der Inhaber von Schuhgeschäften und 43 Prozent der Sportartikelhändler damit, dass sie ihr Geschäft ohne zusätzliche Hilfen im zweiten Halbjahr 2021 schließen müssen.

"Wenn jetzt nicht adäquat unterstützt wird, ist auch bei großen Filialunternehmen das Risiko von Insolvenzen groß", sagte Genth weiter.Der HDE schlage deshalb vor, die Höchstgrenze der Wirtschaftshilfe bei großen Handelsunternehmen von zehn Millionen Euro im Monat auf 50 bis 70 Millionen hochzusetzen. "Große Filialketten haben durch die Schließung bedingt Verluste zwischen 50 und 200 Millionen Euro im Monat zu schultern. Dafür muss es wenigstens einen Schadensausgleich zu einem nennenswerten Teil geben", begründete der Verbandschef die Forderung. Obwohl die beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission für eine solche Regelung bereits seit Ende Mai vorliege, verweigere Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bislang seine Zustimmung. „Das ist für uns unverständlich“, kritisierte er.

7.20 Uhr: Appell vor G7-Gipfel – Patente zur Impfstoffproduktion freigeben

Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben regierungsunabhängige Organisationen die reichen Industrieländer aufgefordert, im Kampf gegen die Pandemie die Patente für Impfstoffe freizugeben. Auch müsse Technologie in ärmere Länder transferiert werden, um dort eine Produktion aufzubauen. "Spenden können marginal helfen, aber die Entwicklungsländer brauchen die Rechte, das Know-how und die Technologie zur eigenen, regionalen Herstellung der Impfstoffe", sagte Jörn Kalinski von Oxfam International am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur vor dem Gipfel im britischen Carbis Bay.

Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Sieben (G7) aus USA, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan kommen von Donnerstag bis Sonntag in dem Touristenort in Cornwall zusammen. Der Kampf gegen Covid-19 ist eines der zentralen Themen des Gipfels, der Freitag beginnt. Oxfam und andere in der People's Vaccine Alliance zusammengeschlossene Organisationen warnten, dass ohne eine Ausweitung der Impfungen in Entwicklungsländern das Virus weiter mutieren und heutige Impfstoffe unwirksam machen könnte.

Scharfe Kritik wurde an Deutschland und G7-Gastgeber Großbritannien geübt, die einen Vorstoß von US-Präsident Joe Biden und Ländern wie Indien und Südafrika zur vorübergehenden Aufhebung der Impfpatente "blockieren". "Mit ein paar gespendeten, überzähligen Impfdosen kann die Welt nicht geimpft werden", sagte Kalinski. "Die Covid-19-Pandemie ist eine weltweite Katastrophe, und es kann nicht sein, dass die Mittel und das Wissen zu ihrer Bekämpfung sich in Privatbesitz befinden." Die Entwicklung der Impfstoffe sei mit Milliarden an öffentlichen Geldern unterstützt worden. "Sie sind ein globales Gut und gehören unter öffentliche Kontrolle."

6.12 Uhr: Inzidenz bei 22,6 – immer noch 140 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1204 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1785 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 22,6 an (Vortag: 24,3; Vorwoche: 35,2). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 140 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 153 Tote gewesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Montag bei 0,76 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken.

8.25 Uhr: RKI registriert 2294 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 26,3

Corona-News vor dem 8. Juni findest Du in unserem vorherigen Ticker.

Bundestag-Schwänzer: Erhebung zeigt, welche Fraktionen am häufigsten fehlen

Im Deutschen Bundestag wird häufig gestritten. Meist geht es um Gesetzesvorhaben der Ampel, die die Opposition blöd findet. Aber auch um Anträge der Union oder der AfD oder der Linken, die jeweils alle anderen, inklusive Ampel-Parteien, blöd finden. Inhaltlich wird an den Gesetzentwürfen allerdings in den jeweiligen Fachausschüssen gearbeitet. Man könnte also sagen: Im Plenum wird gemeckert, hinter den Türen geackert.

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