Deutschland
Politik

AKK vs. Deutsche Bahn: Zoff um Freifahrten für Soldaten

Bild
Bild: Getty Images/imago images / Christian Spicker/watson-montage
Politik

AKK vs. Deutsche Bahn: Zoff um Freifahrten für Soldaten

11.08.2019, 10:5511.08.2019, 12:07
Mehr «Deutschland»

Das klingt schwierig: Bei den Gesprächen zwischen dem Verteidigungsministerium und der Bahn über Gratis-Zugfahrten für Soldaten in Uniform gibt es offenbar Streit. Der geplante Startschuss Anfang 2020 sowie das Projekt als Ganzes seien in Gefahr, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf Bahn-Kreise.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte die Idee in ihrer Regierungserklärung Ende Juli ins Gespräch gebracht, um die Sichtbarkeit der Bundeswehr zu erhöhen.

Hier die Details:

  • Dabei geht es nicht um Freifahrten im eigentlichen Sinne: Die Soldaten könnten zwar umsonst fahren – aber nur, weil die Bundeswehr an ihrer Stelle für den Transport bezahlt.
  • Strittig sind dem Bericht zufolge vor allem die Buchungskonditionen.
  • Die Bahn will Soldaten demnach nur in nicht stark ausgelasteten Zügen befördern, für die sie normalen Kunden rabattierte Sparpreis-Tickets anbietet.
  • Zudem müsste aufwendig ein eigenes Buchungssystem programmiert werden. Dies würde Jahre dauern und 26 Millionen Euro kosten.
  • Die Bahn bestehe zudem darauf, dass Soldaten nur Fernverkehrszüge wie den ICE, aber keine Regionalverbindungen nutzen dürften, da diese oft durch private Firmen oder regionale Tarifverbünde bedient würden.
  • Für geschätzte 400.000 bis 800.000 Freifahrten von Soldaten pro Jahr veranschlagt die Bahn laut "Spiegel" rund 38 Millionen Euro. Die Bundeswehr sei anfangs von deutlich weniger ausgegangen.

Ein Bahn-Sprecher wollte sich angesichts der laufenden Verhandlungen auf dpa-Anfrage nicht äußern. Das Verteidigungsministerium verwies lediglich auf die öffentlichen Äußerungen Kramp-Karrenbauers.

(ll/dpa)

Nach Cannabis-Freigabe: Was der Drogenbeauftragte Blienert als Nächstes plant

Die Erleichterung, als im Bundesrat klar wurde, dass der Vermittlungsausschuss nicht angerufen werden wird, war bei vielen Menschen in Deutschland groß. Seit dem ersten April darf nun straffrei Cannabis konsumiert werden. Eine Trendwende in der Drogenpolitik. "Die Prohibition ist gescheitert", werden Gesundheitsminister Karl Lauterbach und sein Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Blienert (beide SPD) nicht müde zu sagen.

Zur Story