Die CDU im Konrad-Adenauer-Haus hatte in Bremen etwas zu feiern, auf Europa-Ebene aber wohl eher nicht. Bild: www.imago-images.de
Europa wählt! In 28 EU-Staaten sind Menschen aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Hier erfahrt ihr alle News.
Die Wählerinnen und Wähler haben am Sonntag nicht nur über die Zusammensetzung des EU-Parlaments in Straßburg entschieden, sondern auch über den Landtag in Bremen und die Gemeindevertretungen in zehn Bundesländern.
Nach ersten Prognosen ist klar: Dieser Wahltag kennt vor allem einen großen Verlierer. Und zwar die SPD. Sowohl in Bremen als auch in Europa müssen die Sozialdemokraten heftige Niederlagen hinnehmen.
Schön ist die deutlich gestiegene Wahlbeteiligung von 61,5 Prozent bei der Europawahl. 2014 waren es nur 48,1 Prozent.
Quelle: Infratest dimap/ARD Bild: tagesschau
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Blickt man auf die Parlamentsprognose zur Europawahl, wird klar: Die Christ- und Sozialdemokraten werden nach erheblichen Verlusten erstmals nicht mehr in der Lage sein, alleine eine Mehrheit im Europaparlament zu stellen. Liberale, grüne und rechte Parteien gewannen deutlich hinzu.
Unter den 751 Abgeordneten des künftigen Europaparlaments wird die christdemokratische Europäische Volkspartei nach dieser Prognose auf 173 Sitze kommen, 43 weniger als bisher. Die Sozialdemokraten kämen demnach auf 147 Mandate (minus 38). Die Liberalen liegen bei 102 Mandaten, wenn die Mandate für die Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mitgezählt werden (plus 33). Dahinter kommen die Grünen mit 71 Sitzen (plus 19). Die Linke verliert fünf Sitze und kommt auf 42. Die bisher drei rechtspopulistischen und nationalistischen Fraktionen kommen zusammen auf 171 Sitze, 16 mehr als bisher. Es wird allerdings erwartet, dass Fraktionen sich neu sortieren und womöglich noch weitere Parteien für eine Allianz hinzugewinnen.
Die CDU dürfte damit erstmals seit mehr als 70 Jahren stärkste Kraft in der Bremer Bürgerschaft werden. Eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP sowie eine rot-rot-grüne Koalition hätten den ersten Hochrechnungen nach eine Mehrheit.