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Unwetter wüten in Deutschland: Bayerischer Landkreis ruft Katastrophenfall aus

Feuerwehrleute suchen am Steinbach nach einer vermissten Person. Eine Sturzflut hatte bei einem Unwetter im sächsischen Jöhstadt (Erzgebirgskreis) einen Menschen mit sich gerissen.
Feuerwehrleute suchen am Steinbach nach einer vermissten Person. Eine Sturzflut hatte bei einem Unwetter im sächsischen Jöhstadt (Erzgebirgskreis) einen Menschen mit sich gerissen.Bild: dpa-Zentralbild / Andre März
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Unwetter wüten in Deutschland: Bayerischer Landkreis ruft Katastrophenfall aus ++ Mann nach Sturzflut in Sachsen vermisst

14.07.2021, 08:4329.07.2021, 06:38
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Starkregen hat in der Nacht zum Mittwoch in Teilen Deutschlands zu Unfällen und zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. Im sächsischen Erzgebirgskreis wird ein Mann von einem Fluss mitgerissen. Die Feuerwehr habe die Suchaktion in der Nacht vorerst abgebrochen, teilte die Polizei mit.

Mann nach Sturzflut in Sachsen vermisst

Der Mann hatte am Dienstagabend in Jöhstadt versucht, sein Grundstück gegen den über die Ufer getretenen Fluss zu sichern. Nähere Informationen lagen zunächst nicht vor. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor Dauerregen in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie im Saarland, teils galt die höchste Unwetterwarnstufe wegen extrem ergiebigen Dauerregens.

Bis Donnerstagfrüh sei teils mit weiteren Niederschlagsmengen von 70 bis 120 Liter pro Quadratmeter zu rechnen, hieß es am Mittwochmorgen. Am späten Dienstagabend war im Landkreis Hof in Bayern wegen der Unwetter mit starken Regenfällen der Katastrophenfall ausgerufen worden.

Wegen der vielen Anrufe war der Notruf 112 in Einzelfällen nicht sofort erreichbar, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Die rettungsdienstliche Versorgung sei jedoch sichergestellt gewesen. Mehr als 50 Feuerwehren mit knapp 1000 Leuten sowie 140 Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) waren im Dauereinsatz, um Wasser aus Kellern zu pumpen und Sandsäcke zu beschaffen.

Einsatzkräfte müssen 120 Mal ausrücken

Besonders stark vom Unwetter wurde die Stadt Selbitz getroffen. Dort mussten die Einsatzkräfte über 120 Mal anrücken. Die Grundschule in Selbitz sowie einige Kindertagesstätten in Selbitz, Köditz und Naila bleiben am Mittwoch geschlossen.

Wie ein Sprecher der Polizei am frühen Mittwochmorgen mitteilte, gab es im gesamten Landkreis Straßensperrungen aufgrund von Überschwemmungen sowie einen Verkehrsunfall mit zwei leicht verletzten Personen. Demnach rutschte ein Auto auf regennasser Fahrbahn gegen eine Leitplanke.Straßen und Keller wurden überflutet, Bäume stürzten um, vereinzelt fiel sogar der Strom aus.

Feuerwehr muss in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Keller auspumpen

Auch Brandmelder schlugen Alarm. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt. Die Helfer hätten die ganze Nacht durchgearbeitet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Hof am Morgen. Auch in Nordrhein-Westfalen musste die Feuerwehr zahlreiche Keller auspumpen.

"Die Leute sind verzweifelt", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Hagen in Hinblick auf die Vielzahl an vollgelaufenen Kellern in der Stadt. Außerdem seien aufgrund der überspülten Straßen stellenweise Fahrzeuge ins Rutschen gekommen. Verletzte Personen waren nicht bekannt. Von Hängen wurden zudem Schlammmassen auf Straßen gespült, viele Ortsteile waren daher nicht befahrbar. In der Landeshauptstadt Düsseldorf rückte die Feuerwehr zu rund 180 Einsätzen aus.

Wetterdienst rechnet mit weiteren Unwettern

Mit der Verlagerung von Tief "Bernd" zögen weitere Starkregengebiete vor allem in Richtung Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und sorgten dort bis in den Donnerstag hinein für anhaltend hohe Niederschlagsmengen, hatte der Deutsche Wetterdienst am Vortag angekündigt. Die Wetterexperten rechneten bis mindestens Freitag mit kräftigem Regen und Gewitter.

Auch DWD warnt

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt für Teile Deutschlands Unwetter bis in den Donnerstag hinein voraus. In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Teilen Hessens könne es zu extremen Unwettern kommen, teilten die Meteorologen am Mittwoch in Offenbach mit. Extremer Dauerregen beziehungsweise länger anhaltender Starkregen könnten bis zum Donnerstagmorgen zu 50 bis 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter führen. Lokal seien bis zu 200 Liter möglich.

"Die Auftrittswahrscheinlichkeit entsprechender Mengen sind dabei recht sicher, die Schwerpunkte sind allerdings weiter unsicher", heißt es beim DWD.

Im Laufe des Mittwoch sind auch im Norden, Westen und am Alpenrand Gewitter mit heftigem Starkregen möglich. Am Nachmittag soll es auch im Schwarzwald verstärkt Dauerregen geben. Bis in die Nacht zum Freitag seien hier Niederschlagsmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter möglich.

(fgr/dpa)

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