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Treffen zwischen Trump und Demokraten endet mit Eklat und schweren Vorwürfen

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Mal wieder: Trump vs. Pelosi. Bild: Getty Images/iStockphoto/imago images / MediaPunch/watson-montage
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Treffen zwischen Trump und Demokraten endet mit Eklat und schweren Vorwürfen

17.10.2019, 06:4217.10.2019, 10:46
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US-Präsident Donald Trump und seine demokratische Gegenspielerin Nancy Pelosi sind einmal mehr aufs Schärfste aneinandergeraten.

  • Ein Treffen zwischen dem Republikaner und der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, bei dem es am Mittwoch um den Konflikt in Nordsyrien ging, wurde nicht nur vorzeitig abgebrochen.
  • Hinterher bedachten sich beide Seiten auch mit wenig schmeichelhaften Worten, wobei sich Trump zu Beschimpfungen verstieg.

Das sagt Donald Trump:

"Nancy Pelosi braucht schnell Hilfe!", schrieb der Präsident nach dem Treffen auf Twitter.

Dann wurde er richtig beleidigend: "Entweder ist bei ihr 'da oben' etwas falsch, oder sie mag schlicht unser großartiges Land nicht. Sie hatte heute im Weißen Haus einen totalen Ausraster. Es war sehr traurig mit anzusehen. Betet für sie, sie ist eine sehr kranke Person!"

Die Demokraten machen Trump schwere Vorwürfe:

Pelosi bescheinigte dem Präsidenten ihrerseits einen "Ausraster". Die von ihr geführte Delegation hatte das Gespräch mit dem Präsidenten vorzeitig abgebrochen und dies damit begründet, dass Trump die ranghöchste Führungsfigur der Demokraten beschimpft und respektlos behandelt habe.

"Er war beleidigend, vor allem zur Vorsitzenden. Sie ist komplett ruhig geblieben, aber er bezeichnete sie als drittklassige Politikerin", sagte der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, vor Journalisten.

Der demokratische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus wählte gar einen historischen Superlativ: "Das heutige Treffen mit dem Präsidenten ist zu einer Schmähtirade ausgeartet. Nie zuvor habe ich gesehen, dass ein Präsident ein gleichgestelltes Regierungsorgan so respektlos behandelt", twitterte Steny Hoyer, der seit 1981 für die Demokraten im Kongress sitzt.

Repräsentantenhaus verurteilt US-Truppenabzug

Der Präsident steht wegen des parteiübergreifenden Widerstands gegen den US-Truppenabzug aus Nordsyrien unter massivem Druck. Trump hatte mit der Entscheidung den Weg für die türkische Großoffensive gegen die kurdischen Kämpfer freigemacht, die zusammen mit den US-Truppen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gekämpft hatten.

Kurz vor dem Treffen im Weißen Haus zwischen Trump und den Demokraten hatte das Repräsentantenhaus in einer parteiübergreifenden Resolution den US-Truppenabzug als Fehler gegeißelt. Die Kongresskammer lehne die Entscheidung ab, "bestimmte Anstrengungen der Vereinigten Staaten zu beenden, türkische Militäroperationen gegen syrisch-kurdische Kräfte in Nordostsyrien zu verhindern", hieß es in der mit 354 gegen 60 Stimmen verabschiedeten Entschließung. Diese hat allerdings lediglich den Charakter einer Stellungnahme und für Trump keine verbindliche Wirkung.

(ll/dpa)

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Donald Trump will zurück ins Weiße Haus. Momentan stehen seine Aussichten gut. In den aktuellen Umfragen führt er vor seinem möglichen Gegner Joe Biden. Der hat vor allem ein Problem: Laut einer Umfrage der "New York Times" und des Siena College finden 73 Prozent der befragten registrierten Wählenden Biden zu alt für den Job im Weißen Haus. Umso fitter will sich Trump im Rampenlicht präsentieren.

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