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Corona: Wie sich unser Wasserverbrauch aktuell verändert

In Corona-Zeiten verbringen mehr Menschen Zeit zu Hause. Das hat auch Auswirkungen auf den Wasserverbrauch. (Symbolbild)
In Corona-Zeiten verbringen mehr Menschen Zeit zu Hause. Das hat auch Auswirkungen auf den Wasserverbrauch. (Symbolbild)Bild: getty/E+ / agrobacter
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Wie sich unser Wasserverbrauch in Corona-Zeiten verändert

26.04.2020, 09:3426.04.2020, 14:02
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Seit Mitte März gilt in Deutschland der Lockdown. Freunde treffen wir nur noch online im Videochat, Sport machen wir im Wohnzimmer und der Küchentisch muss als Arbeitsplatz herhalten. Nun zeigt sich: Die Corona-Maßnahmen wirken sich auch auf unseren Wasserverbrauch aus.

Teilweise steigt der Verbrauch – aber nicht überall

"Üblicherweise wird mehr gekocht, wenn die Menschen zu Hause sind", sagt Matthias Wittschieben vom Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV) gegenüber watson.

Die Wasserwerke des OOWV würden derzeit 260.000 Kubikmeter Wasser abgeben, das seien 40.000 Kubikmeter mehr als im Durchschnitt, so Wittschieben. Der OOWV versorgt laut eigenen Angaben mehr als eine Million Menschen im Nordwesten Niedersachsens. Neben dem Kochen werde das Wasser auch für die Gartenbewässerung genutzt. In der Isolation muss man sich eben beschäftigen.

Weniger Wasser wird dagegen an der Nordseeküste verbraucht. "In den Küstengebieten und auf einigen Ostfriesischen Inseln (Wangerooge, Langeoog, Spiekeroog und Baltrum, in der Zuständigkeit des OOWVs, Anm.) fällt der Wasserverbrauch deutlich geringer aus." Das führt der Verband auf die ausbleibenden Touristenströme zurück.

Zurückgegangen ist die Wassermenge auch in Stuttgart. "Vermutlich aufgrund der geringeren Zahl von einpendelnden Berufstätigen und Schülern", teilt Hans-Jörg Groscurth vom Stuttgarter Wasserversorger Netze BW watson mit. "Im Moment liegen wir bei rund 90 bis 95 Prozent des sonst üblichen Verbrauchs", heißt es weiter.

Menschen stehen später auf

Interessant ist auch die Beobachtung, wann die Menschen in Stuttgart aufstehen. Im Schnitt 90 Minuten später. Die sogenannte "Duschspitze", also der Zeitpunkt, an dem die Menschen morgens duschen, "verteilt sich jetzt stärker über ein bis zwei Stunden am Vormittag", berichtet Groscurth. Vor dem Lockdown habe sie exakt bei 7 Uhr gelegen.

Ähnliches zeigen auch die Zahlen der Berliner Wasserbetriebe, Deutschlands größte Wasserversorger. Im Februar war der höchste Verbrauch um 7.30 Uhr festzustellen. Im März allerdings erst um kurz vor 9 Uhr, wie die BWB auf Twitter mitteilten. Selbst am Wochenende verschob sich die Skala 45 Minuten nach hinten – von 10.15 Uhr auf 11 Uhr.

Ob am Wochenende mehr oder weniger Wasser verbraucht wird, konnten weder der Stuttgarter Wasserversorger noch der OOWV sagen. Genauso wenig, ob sich vermehrtes Händewaschen auf den Verbrauch auswirkt.

"Wir gehen davon aus, dass die meisten Menschen beim Einseifen den Wasserhahn abdrehen", vermutet Astrid Hackenesch-Rump von den Berliner Wasserbetrieben gegenüber watson.

Was die Suchterkrankung von Eltern für ihre Kinder bedeutet

"Das Aufwachsen in einer suchtbelasteten Familie kann sehr, sehr traurig machen", sagt Katharina Spatola. Sie arbeitet bei Nacoa Deutschland, ein Verein, der sich deutschlandweit für Kinder aus ebensolchen Familien einsetzt. Sie fährt fort:

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