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Medien: Sicherheitsbehörden sollen Terroranschlag des IS auf Festival in Deutschland verhindert haben

Festival goers watch Hozier perform on day one of the Austin City Limits Music Festival's second weekend on Friday, Oct. 12, 2018, in Austin, Texas. (Photo by Amy Harris/Invision/AP)
Bild: Invision
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Sicherheitsbehörden sollen IS-Anschlag auf Festival in Deutschland verhindert haben

17.10.2018, 18:2418.10.2018, 06:50
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Die deutschen Sicherheitsbehörden sollen einen Terroranschlag des sogenannten Islamischen Staats (IS) im Land verhindert haben. Das berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Die Medien beriefen sich auf Angaben eines deutschen IS-Anhängers, mit dem sie gesprochen hatten. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte die Terrorplanungen. 

Generalbundesanwalt Peter Frank sagte:

"Für uns war die Faktenlage in diesem Fall sehr konkret und auch belastbar."
Peter Frank, Generalbundesanwaltrechercheverbund

Der Plan:

Demnach sollten 2016 drei Teams von Attentätern nach Deutschland reisen, um ein Jahr später einen verheerenden Anschlag – womöglich auf ein Musikfestival – zu verüben.

Das Festival "Rock am Ring" auf der Rennstrecke Nürburgring war 2017 tatsächlich wegen einer möglichen Terrorbedrohung vorsorglich abgebrochen worden. Allerdings stellte sich hinterher heraus, dass die Sicherheitsbehörden die Daten eines Security-Mitarbeiters verwechselt hatten.

Die Unterstützung aus Deutschland:

Eine zentrale Rolle spielten den Berichten zufolge der Hildesheimer IS-Anhänger Oguz G. und seine aus Salzgitter stammende Frau Marcia M., die nach Erkenntnissen der Ermittler 2015 zur Unterstützung des IS nach Syrien ausreisten. Als kurdische Einheiten im Oktober 2017 die damalige IS-Hauptstadt Rakka eroberten, hätten die beiden sich den kurdischen Behörden gestellt. Sie seien seither in den kurdisch kontrollierten Gebieten Syriens in Haft.

Bei Versuchen von Syrien aus in Norddeutschland potenzielle Unterstützer anzuwerben, geriet Marcia M. den Berichten zufolge an eine Informantin des Verfassungsschutzes und brachte damit die Sicherheitsbehörden auf die Spur der möglichen Attentäter. Sie hatte offensichtlich Islamistinnen dazu bewegen sollen, IS-Kämpfer zu heiraten. Die Frauen hätten diese dann nach Deutschland einladen sollen, damit sie dort aktiv werden könnten.

Die Spur führt zu einem Hintermann in der Schweiz:

Der Auftrag zu der Tat könnte den Ermittlungen zufolge auf einen hochrangigen IS-Funktionär mit dem Kampfnamen Abu Mussab al-Almani zurückgehen. Dahinter solle sich der inzwischen offenbar bei Kämpfen in Syrien zu Tode gekommene Schweizer Thomas C. verbergen. Gescheitert sei der Plan letztlich an den Kenntnissen der Ermittler darüber sowie dann auch am fortschreitenden Zerfall der IS-Miliz in Syrien.

Oguz G. und Marcia M. sollen inzwischen auch gegenüber dem Bundesnachrichtendienst umfangreiche Aussagen gemacht haben. Gegen beide liegen in Deutschland Haftbefehle vor.

(dpa, afp, rtr)

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Video: watson/Marius Notter

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