Deutschland
Bayern

Fabienne: Frau von Baum erschlagen – die Verwüstungen in Süd- und Mitteldeutschland

Im hessischen Langen waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz.
Im hessischen Langen waren die Einsatzkräfte im Dauereinsatz.Bild: Patrick Scheiber/Kegler/imago
Deutschland

Eine Frau von Baum erschlagen – so heftig wütete "Fabienne" am Sonntag

24.09.2018, 06:3524.09.2018, 07:31
Mehr «Deutschland»

Dramatische Szenen am Sonntag: "Fabienne", der erste schwere Sturm im kalendarischen Herbst hat am Sonntag ein Todesopfer gefordert und große Schäden in Süd- und Mitteldeutschland verursacht.

  • Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren an vielen Orten im Dauereinsatz. Auch die Reisepläne Tausender wurden durcheinandergewirbelt.
  • Besonders betroffen waren der Süden Hessens, Teile Thüringens sowie Regionen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen.

In Bayern wurde eine Frau vom Baum erschlagen

Auf einem Campingplatz in Bayern stürzte am Sonntagabend ein Baum um und erschlug eine 78 Jahre alte Frau, wie die Polizei im Landkreis Bamberg mitteilte. Die Frau erlitt schwerste Verletzungen und starb noch an der Unfallstelle. 

In Baden-Württemberg wurde ein vierjähriger Junge von einem umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt. Eine Orkanböe kippte in Epfenbach im Rhein-Neckar-Kreis eine große Buche auf das Auto, in dem das Kind saß. Laut Polizei erlitt der Junge dabei schwere Kopfverletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Anwohner berichten von Tornado

In weiten Teilen Süd- und Mitteldeutschlands mussten Straßen gesperrt und von Bäumen befreit werden. In Sachsen war vor allem der Erzgebirgskreis schwer getroffen. "Anrufer berichteten uns von einem Tornado", sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr. Hausdächer seien weggeflogen, ein Gebäude habe gestützt werden müssen und gelte als einsturzgefährdet.

Auch die Bahn hatte mit Problemen zu kämpfen

Eine Bahnsprecherin in Berlin sagte in der Nacht zu Montag, im Süden der Republik seien zahlreiche Bäume auf Gleise oder Oberleitungen gestürzt. Unwetterschäden schränkten den Verkehr am Sonntag stundenlang ein. Einige Strecken waren auch am frühen Montagmorgen noch nicht wieder freigegeben."Die Kollegen sind dabei, die Schäden möglichst schnell zu beseitigen", sagte die Sprecherin.

Am Montagmorgen waren noch die Fernverkehrsstrecken zwischen Nürnberg und Regensburg und zwischen Würzburg und Ansbach gesperrt. Zwischen Nürnberg und Stuttgart wurde der Bahnverkehr eingeschränkt wieder aufgenommen. Am Sonntagabend hatte es auch auf der DB-Prestigestrecke zwischen Berlin und München, auf den Strecken zwischen Mainz und Mannheim, Frankfurt und Heidelberg sowie Frankfurt und Mannheim Unterbrechungen und Verspätungen gegeben.

In Stuttgart, München, Nürnberg, Regensburg und Basel stellte die Bahn Hotel-Züge bereit, um gestrandete Fahrgäste unterbringen zu können. Die Bahnsprecherin kündigte an, dass es auch noch am Montagmorgen zu Einschränkungen kommen könne: "Dadurch, dass Züge und Personal nicht an den richtigen Stellen sind, kann es zu Auswirkungen kommen."

Und auch am Frankfurter Flughafen kam es zu Problemen

Auch der Flughafen Frankfurt – Deutschlands größter Airport – meldete am Sonntagabend Probleme. Aufgrund des Wetters kam es zu Verzögerungen und vereinzelten Flugausfällen. Etwa zwei Dutzend Flüge waren vor allem zwischen 16 und 18 Uhr annulliert worden, wie die Website des Flughafens zeigte. Fluggäste wurden noch am Abend gebeten, ausreichend Zeit für die Anreise einzuplanen.

Am späten Sonntagabend dann hob der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen auf. Das Sturmtief "Fabienne" ziehe ab und auch die zugehörige Kaltfront verlasse Deutschland in Richtung Österreich.

(pb/dpa)

"Viel zu oft begeben sich Ostdeutsche in eine Opferrolle, in die sie nicht gehören"
Als Ostbeauftragter der Bundesregierung nimmt Staatsminister Carsten Schneider (SPD) auch eine Vermittlerrolle ein.

watson: Verzweifeln Sie manchmal an Ostdeutschland, Herr Schneider?

Zur Story