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Donald Trump beschwert sich über fallende Umfragewerte: "Niemand mag mich"

President Donald Trump walks out of the podium after a press briefing in the Brady Press Briefing Room of the White House on July 28, 2020 in Washington, DC. PUBLICATIONxNOTxINxUSA Copyright: xOliverx ...
US-Präsident Donald Trump steht in Umfragen hinter Joe Biden.Bild: imago images / MediaPunch
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"Niemand mag mich" – Trump beschwert sich über fallende Umfragewerte

29.07.2020, 10:18
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US-Präsident Donald Trump hat seine gesunkenen Zustimmungswerte in der Corona-Krise beklagt. "Niemand mag mich", sagte Trump am Dienstag während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er beschwerte sich darüber, dass sein Berater für den Umgang mit der Pandemie, der führende Seuchenexperte Anthony Fauci, populärer sei als er selbst. "Dies muss an meiner Persönlichkeit liegen", sagte der Präsident über sich selbst.

Fauci lässt sich von Trump nicht unterkriegen

Trump und sein Umfeld hatten in den vergangenen Wochen wiederholt versucht, Fauci in Misskredit zu bringen und seine Glaubwürdigkeit zu untergraben. Der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten gilt als führender Coronavirus-Experte der USA. Mit seinen ungeschminkten Aussagen zog er sich aber den Unmut des Präsidenten zu.

Trump liegt weniger als 100 Tage vor der Präsidentschaftswahl am 3. November in den Umfragen deutlich hinter Joe Biden zurück, seinem Herausforderer von den oppositionellen Demokraten. Wegen seines Umgangs mit der Pandemie steht der Präsident massiv in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, die von dem Coronavirus ausgehende Bedrohung lange unterschätzt zu haben.

Dr. Anthony Fauci, director of the National Institute for Allergy and Infectious Diseases, lowers his face mask as he prepares to testify before the Senate Health, Education, Labor and Pensions HELP C ...
Braucht nicht nur einen Mund-Nasen-Schutz sondern auch ein dickes Fell: Seuchenexperte Anthony Fauci.Bild: imago images / Starface

Trump wirbt erneut für Malaria-Mittel

Erst vor einer Woche hatte der Präsident die Bevölkerung erstmals zum Tragen von Atemschutz aufgerufen, nachdem er sich zuvor noch über den Gebrauch von Mund-Nase-Masken mokiert hatte.

Am Dienstag warb Trump allerdings erneut für die Anwendung des Malaria-Mittels Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus: "Viele Ärzte meinen, es ist extrem nützlich." Forscher hatten zu Beginn der Pandemie die Hoffnung geäußert, das Mittel könne gegen den neuartigen Erreger wirken. Inzwischen ziehen viele Wissenschaftler dies in Zweifel. Die US-Arzneimittelbehörde FDA zog im Juni eine Sondergenehmigung für Hydroxychloroquin zurück.

Twitter und Facebook löschen Post von Ärztin

Trump pries zuletzt auch die Ärztin Stella Immanuel aus dem texanischen Houston, die für den Einsatz von Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus wirbt, als "spektakulär" an. Die Onlinenetzwerke Twitter und Facebook löschten jedoch Botschaften des Präsidenten, in denen er Videobotschaften Immanuels und anderer Ärzte zum angeblichen Nutzen von Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie weiterverbreitete.

Ärztin Immanuel mit kontroversen Aussagen

Immanuel hat auch Botschaften versandt, in denen sie ihren Glauben an Hexerei bekundet. Auch vertrat sie die bizarre Theorie, die Welt werde von "reptilischen Geistern" beherrscht, die halb Menschen und halb Außerirdische seien.

Die USA sind das mit Abstand am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Fast 4,35 Millionen Infektions- und mehr als 149.000 Todesfälle wurden im Land bereits registriert. Die Infektionszahlen stiegen in den vergangenen Wochen wieder massiv an. Am Dienstag wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität 1592 Corona-Tote binnen 24 Stunden verzeichnet – die höchste tägliche Totenzahl seit Mitte Mai.

(vdv/afp)

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Der Wahlkampf in den USA ist im vollen Gange. Nach den bisherigen Vorwahlen dürfte klar sein: Gegeneinander antreten werden Ex-Präsident Donald Trump (Republikaner) und Präsident Joe Biden (Demokraten). Viele gehen davon aus, dass es für Biden bei diesem erneuten Duell knapp werden könnte.

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