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Drogenbeauftragte findet Alkohol-Preise zu niedrig

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Die Drogenbeauftragte will, dass du mehr für Alkohol zahlst

28.03.2018, 18:0502.04.2018, 18:23
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Alkohol
Bild: Unsplash

Obwohl die deutschen Brauer jammern, dass immer weniger Bier getrunken wird, ist Deutschland laut dem "Jahrbuch Sucht" immer noch gut dabei. Zu gut, findet die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, und fordert höhere Preise für Bier und Schnaps.

"Wir sollten darüber sprechen, ob Preise von weniger als 20 Cent für einen halben Liter Bier oder weniger als vier Euro für Spirituosen sein müssen."
Marlene Mortler (Drogenbeauftragte)

Das sagte die CSU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das "Jahrbuch Sucht" stellt jedes Jahr Statistiken zu legalen und illegalen Drogen in Deutschland zusammen und ergänzt sie mit eigenen Daten zur Suchthilfe. Danach konsumierten alle Bundesbürger über 15 Jahre im Schnitt rund 10,7 Liter reinen Alkohol jährlich - das entspricht einem gefüllten Eimer.

10,7 Liter Alkohol trinken wir im Jahr

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Auch im internationalen Vergleich sei das ein sehr hoher Wert, sagte Ulrich John, Leiter des Instituts für Sozialmedizin an der Universität Greifswald. Beim Thema Alkohol sei Deutschland ein Hochkonsumland. Die Folgen sind dramatisch.

So kommen laut Jahrbuch in Deutschland pro Jahr rund 10.000 Kinder alkoholgeschädigt auf die Welt. 2,65 Millionen Kinder wachsen in Deutschland mit alkoholkranken Eltern auf. Und acht Millionen Angehörige leiden an der Alkoholsucht eines Familienmitglieds mit – zum Beispiel durch Schamgefühle, Zukunftsängste und im Extremfall durch Gewaltausbrüche bis hin zu sexuellem Missbrauch.

"Permanentes Angebot schafft einfach Nachfrage. Ob an der Tankstelle, bei Familienfeiern oder auf Werbeplakaten."
Ulrich John (Institut für Sozialmedizin)

Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, forderte ein Werbeverbot für Alkohol und Zigaretten. Darüber hinaus verlangte er, dass aller Alkohol nur an Erwachsene über 18 Jahre verkauft wird. Dass Wein und Bier in Deutschland ab 16 Jahren zu haben seien, wertete er als "absurd".

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