Bei seinem Staatsbesuch in den USA hat sich Emmanuel Macron am Mittwoch in einer Rede an den Kongress gewandt und Donald Trumps Politik dabei mehrfach kritisiert – alle Bromance mal beiseite gelassen.
Vielen Abgeordneten schien diese Ehrlichkeit zu gefallen. An einigen Stellen sollen Zuhörer sogar aufgestanden sein, um Macron zu applaudieren.
"Wir können uns für Isolationismus, Rückzug und Nationalismus entscheiden. Das mag als ein vorübergehendes Mittel gegen unsere Ängste verlockend sein", sagte Macron.
Man könne eine Zeit lang mit Furcht und Ängsten spielen, damit könne man aber nichts erschaffen, denn:
Es sei wichtig, internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Nato zu schützen. Die einzige Antwort auf die Probleme der Welt seien Zusammenarbeit und Multilateralismus.
Macron sprach sich gegen Ignoranz, Zynismus und Fake News aus: "Um unsere Demokratien zu schützen, müssen wir den sich immer weiter ausbreitenden Virus gefälschter Nachrichten bekämpfen."
Denn in Demokratien gehe es um rationale Entscheidungen. "Informationen zu korrumpieren ist ein Versuch, den Geist der Demokratie zu schwächen."
Macron sagte, er sei sicher, dass die USA eines Tages in das Pariser Klimaabkommen zurückkehren würden. "Denn, was ist denn der Sinn des Lebens, wenn wir mit unserem Leben und unserer Arbeit den Planeten und damit die Zukunft unserer Kinder zerstören?"
Man brauche eine Vereinbarung, die künftigen Generationen einen Planeten sichere, der auch in 25 Jahren noch bewohnbar sei.
In Anlehnung an Trumps Wahlkampfslogan rief Macron: "Machen wir unseren Planeten wieder groß!"
Er räumte ein, dass die USA und Frankreich bei der Klimapolitik Differenzen hätten "wie alle Familien", dass sie aber zusammenarbeiten müssten, um die Umwelt zu schützen.
(jd/dpa)