Die Bundesliga-Saison 2017/2018 ist vorbei, die Tabelle amtlich. Der 1. FC Köln und der Hamburger SV steigen aus der 1. Liga ab. Der VfL Wolfsburg muss noch in der Relegation gegen Holstein Kiel, den Dritten der 2. Liga, nachsitzen.
Bis dahin drücken wir ein wenig auf die Tränendrüse und blicken zurück auf weinende Spieler, jammernde Trainer und tröstende Mannschaftskollegen!
Die Mutter aller Abstiegstränen: Die Bilder vom weinenden Andi Brehme, der bei Rudi Völler im Arm liegt, kennt jeder Fußball-Fan. Der WM-Held von 1990 musste 1996 mit dem 1. FC Kaiserslautern aus der Bundesliga absteigen – das erste Mal überhaupt.
Arminia Bielefeld war ganz lange ganz unten. Doch nach sechs Jahren Oberliga (1988-1993) marschierten die Ostwestfalen innerhalb von drei Jahren (1993-1996) in die Bundesliga durch. Dort hielten sie sich zwei Jahre und stiegen in den Folgejahren regelmäßig auf und ab. Sehr zum Leidwesen von Spielern und Fans...
Noch so ein Durchmarsch: Der SSV Ulm schaffte damals unter Trainer Ralf Rangnick ein kleines Fußballwunder. 1997: Regionalliga. 1998: 2. Bundesliga. 1999: Bundesliga. Dort hielt man sich aber nur eine Saison, stieg als 16. direkt wieder ab.
Der 1. FC Köln stand in der Saison 2001/2002 von Beginn an im Tabellenkeller. Der zweite Abstieg der Vereinsgeschichte zeichnete sich schon früh ab und war am Ende unvermeidbar. Dafür erreichte Köln das DFB-Pokal-Halbfinale. Immerhin
Drei Jahre dauerte das erste Bundesliga-Abenteuer von Energie Cottbus unter Kult-Trainer Ede Geyer. Dann stiegen die Lausitzer als Letzter mit 30 Punkten aus der 1. Liga ab. 2006 kehrte Energie erneut für drei Jahre ins Oberhaus zurück, dann folgte der schleichende Niedergang.
Aktuell ist Cottbus als Meister der Regionalliga Nordost für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga qualifiziert – vielleicht kehren sie ja wieder zurück...
"Wer hat die allerschnellsten und die schönsten Fußballbeine? FC Hansa! Ooh ooh ooh", heißt es in einem Lied über den Klub aus Mecklenburg-Vorpommern. Aber die schnellsten und schönsten Beine halfen 2004/2005 nicht. 2005 begann der Abstieg vom Bundes- zum Drittligisten. In der 3. Liga dümpelt die Hansa-Kogge bis heute.
2006 stieg Kaiserslautern zum zweiten Mal in seiner Geschichte aus der Bundesliga ab. Für zwei Saisons (2010-2012) kam der FCK dann nochmal hoch. Es folgte der schleichende Niedergang seit dem dritten Abstieg 2012, demnächst nur noch drittklassig.
Mohamed Zidan (Foto unten) kam in der Rückrunde nach Mainz zurück und verstärkte die Mannschaft von Jürgen Klopp: Zidan schoss 13 Tore in 15 Einsätzen. Mainz konnte den Anschluss ans untere Mittelfeld herstellten.
Im letzten Viertel der Saison fiel Mainz 05 aber wieder auf die Abstiegsränge zurück und stieg am Ende der Saison nach drei Jahren aus der Bundesliga ab – zum bisher einzigen Mal.
Der erste Tabellenführer der Bundesliga-Geschichte bringt es als Meidericher SV 1964 sogar zur Vize-Meisterschaft. Hat noch immer mehr Bundesliga-Jahre als Wolfsburg oder Freiburg, MSV-Legende Bernard Dietz führt Deutschland 1980 zum EM-Titel. Seit 2008 nicht mehr in der Bundesliga.
2007-09 war das bisher letztes Bundesliga-Intermezzo des Karlsruher SC, der auch zu den Gründungsmitglieder der Bundesliga gehört. Nun Relegation zur 2. Liga.
In anderen Ländern gehört immer mindestens ein Verein aus der Hauptstadt zu den Liga-Aushängeschildern. Ganz anders ist das in Deutschland. Hertha BSC Berlin ist eher Mittelmaß Seit dem sechsten Aufstieg 2013 erstklassig.
Die Eintracht aus Frankfurt ist so launisch wie ihr Spitzname "Diva vom Main". UEFA-Cup-Sieger 1980, vier Mal Pokalsieger, 1999 von Jan-Age Fjörtoft gerettet. Da haben die Jahre als Pendler zwischen den Ligen aber schon begonnen, seit 2012 immerhin weitgehend solide.
Der 1. FC Köln ist seit 1998 im Fahrstuhl unterwegs. Hoch, runter, hoch, runter und so weiter. Die Bilanz der Saison 2011/2012: 17. Platz, 30 Punkte und das schlechteste Torverhältnis (-36). Auch Lukas Podolski konnte den Absteig mit 18 Saisontoren nicht abwenden. Er verließ nach seinem dritten Abstieg mit Köln gen London zum FC Arsenal.
Sie kam aus der Regionalliga: Die Fortuna aus Düsseldorf um Axel Bellinghausen, Andreas Lambertz und Co. waren damals DIE Sensation in Fußball-Deutschland. In der Relegation zur Bundesliga schalteten sie sogar Hertha BSC aus – damit ist die Fortuna das bisher einzige Zweitliga-Team seit der Neueinführung der Relegation, das den Erstligisten raushauen konnte. Umso bitterer waren die Tränen, als Düsseldorf nach nur einem Jahr wieder runter musste.
Eintracht Braunschweig: Meister 1967 und der Klub, dem die Bundesliga die Trikotwerbung sowie die Rückkehr von Weltmeister Paul Breitner aus Spanien zu verdanken hat. 2013 war die Eintracht nach 28 Jahren noch mal für eine Saison im Oberhaus.
Obwohl der VfB Stuttgart in der Saison 2015/2016 nach einer Siegesserie zwischenzeitlich den 10. Platz erreicht hatte, stürzte die Mannschaft doch wieder auf den 17. Platz ab und stieg somit zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte ab.
Die Rückkehr gelang prompt, die aktuelle Saison schloss der VfB nach einer tollen Rückrunde sogar auf einem respektablen siebten Tabellenplatz ab.
(mit Material von SID)