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Fußball International

Das sind die 6 wirklichen Angstgegner der Nationalmannschaft

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Das sind die 6 wirklichen Angstgegner der Nationalmannschaft

23.03.2018, 15:2723.03.2018, 23:59
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Die Nationalmannschaft spielt gegen Spanien im ersten Vorbereitungsspiel für die Weltmeisterschaft in Russland. Die Spanier besiegten die Nationalelf im EM-Finale 2008 und im WM-Halbfinale 2010 – ein echter Angstgegner also? Stimmt nicht ganz, denn gegen die Spanier haben die Deutschen häufiger gewonnen als verloren: In 22 Spielen gab es 9 Siege (S), 6 Unentschieden (U) und 7 Niederlagen (N). 

Wir haben aufgezählt, gegen welche Fußball-Großmächte die Nationalmannschaft eine negative Bilanz hat.

Italien

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Fabio Grosso lässt den "Capitano" Ballack hinter sich. Der Italiener erzielte das 1:0 im Halbfinale der WM 2006.Bild: imago sportfotodienst
Deutsche Bilanz gegen Italien:
Pflichtspiele: 0 S/ 5 U/ 4 N
Freundschaftsspiele: 8 S/ 7 U/ 11 N
Gesamt: 8 S/ 12 U/ 15 N

Bernward Vesper, Freund der späteren RAF-Terroristin Gudrun Ensslin, notierte anlässlich des WM-Spiels Deutschland-Italien 1974: "Diese verdammten Spaghettifresser, die verzögern wollen, den Vorsprung halten wollen, die foulen, sich mit flehender Gebärde an den Schiedsrichter wenden ... Diese Schweine, Dreckskerle. Nie wieder gehe ich in eine Pizzeria."

Das ist längst wieder möglich. Aber es folgten fiese Niederlagen gegen diese taktisch cleveren Italiener:

Die bittersten Niederlagen gegen Italien:

  • 1970: 3:4 im Halbfinale der WM in Mexiko
  • 1982: 1:3 im Finale der WM in Spanien
  • 2006: 0:2 im Halbfinale der WM in Deutschland
  • 2012: 0:2 im Halbfinale der EM in Polen und der Ukraine

Erst 2016 konnte der Italien-Fluch im Elfmeterschießen besiegt werden. Was bleibt: Deutschland konnte in der regulären Spielzeit nie ein Pflichtspiel gegen Italien gewinnen.

Brasilien

Der "echte" Ronaldo schnappt dem Titan dem Ball weg und schiebt zur Führung im WM-Finale 2002 ein.
Der "echte" Ronaldo schnappt dem Titan dem Ball weg und schiebt zur Führung im WM-Finale 2002 ein.Bild: imago sportfotodienst
Deutsche Bilanz gegen Brasilien:
Pflichtspiele: 1 S/ 1 U/ 4 N
Freundschaftsspiele: 4 S/ 4 U/ 8 N
Gesamt: 5 S/ 5U/ 12 N

Wie sagt es Franz Beckenbauer? "Ja, der Brasilianer. Der kann rechts wie links." Und das sagt schon alles. In den Zeiten, in denen Deutschlands schwerfällig wie ein Diesel von Daimler daherkam, war gegen Brasilien wenig zu gewinnen. Und als sich Deutschlands Fußball gerade aufmachte, das Spielen zu lernen, patzte im WM-Finale von 2002 der "Titan" Oliver Kahn.

Alles vergessen. WM-Halbfinale 2014. 7:1. "Gol, da Alemanha!" - Tor für Deutschland! - ist in Brasilien seither der passende Ausdruck, wenn etwas schief läuft.

England

Englische Fußball-Fans hoffen immer noch, dass der 1. September 2001 zum Nationalfeiertag erhoben wird.
Englische Fußball-Fans hoffen immer noch, dass der 1. September 2001 zum Nationalfeiertag erhoben wird.imago
Deutsche Bilanz gegen England:
Pflichtspiele: 5 S/ 4 U/ 4 N
Freundschaftsspiele: 8 S/ 3 U/ 12 N
Gesamt: 13 S/ 7 U/ 16 N

Klar, England kann bei Turnieren nicht mal mehr Inselstaaten, die kleiner sind als Bielefeld, besiegen. Aber England ist immer noch das Mutterland des Fußballs und hat insgesamt mehr Siege im direkten Vergleich. Und England bescherte uns die Mutter aller Niederlagen. WM-Finale 1966, England gegen Deutschland in Wembley. Und das Tor zum 3:2. Oder Nicht-Tor. Darüber wird bis heute gestritten.

Als kleine Rache ersann die Fifa das Elfmeterschießen. EM 1996, WM 1990 - stets siegte die DFB-Elf und gewann auch hinterher das Turnier. Und nicht nur Paul Gascoigne weinte. Da lässt es sich verschmerzen, dass England gern mal in Freundschaftsspielen siegt, etwa das schmerzliche 1:5 2001 im Olympiastadion von München.

Aber Wembley wird sich nicht wiederholen. Bei der WM in Russland gibt's den Videobeweis.

Argentinien

Eine Legende und Diego Maradona.
Eine Legende und Diego Maradona.Bild: imago sportfotodienst
Deutsche Bilanz gegen Argentinien:
Pflichtspiele: 5 S/ 3 U/ 2 N
Freundschaftsspiele: 2 S/ 2 U/ 8 N
Gesamt: 7 S/ 5 U/ 10 N

Im WM-Finale von 1986 führte Maradona Argentinien zum Sieg, im Finale 1990 inRom stoppten ihn Guido Buchwald und zehn andere DFB-Kicker.

Es ist eben das alte Prinzip. Alle gegen einen. Maradona ist längst Geschichte. Dafür zittert die DFB-Auswahl jetzt für Lionel Messi. Ein Genie gibt's irgendwie immer in Argentinien.

Frankreich

Zizou gegen alle.
Zizou gegen alle.imago
Deutsche Bilanz gegen Frankreich:
Pflichtspiele: 2 S/ 1 U/ 2 N
Freundschaftsspiele: 7 S/ 6 U/ 11 N
Gesamt: 9 S/ 7 U / 13 N

Auch hier lastet die Geschichte. Und Geschichtchen. 1982, WM-Halbfinale in Sevilla. DFB-Keeper Harald Schumacher räumt beim Herauslaufen, den auf ihn zu stürmenden französischen Spieler Patrick Battiston ab. Der verliert etliche Zähne. Schumacher verliert den Anstand. "Dann zahl ich ihm seine Jacketkronen", sagt Schumacher. Da war es wieder, das Bild des hässlichen Deutschen.

Das hat sich gewandelt. Zumindest im Sport. Und auch Frankreichs Fußball findet zurück zur alten Größe. 2:0 endete das EM-Halbfinale vor zwei Jahren. Bitter, für den Titelfavoriten Deutschland.

DDR

Jürgen Sparwasser (vorne im Bild) weiß da noch nicht, dass er eine Legende des Ost-Fußballs wird.
Jürgen Sparwasser (vorne im Bild) weiß da noch nicht, dass er eine Legende des Ost-Fußballs wird.Bild: imago sportfotodienst
Deutsche Bilanz gegen die DDR:
Pflichtspiele: 0 S/ 0 U/ 1 N
Freundschaftsspiele: 0 S/ 0 U/ 0 N
Gesamt: 0 S/ 0 U/ 1 N

Es ist wie bei Oliver Dittrich und seinem kleinen Boxer Klaus. "Ein Kampf. Eine Niederlage." 1:0 siegte die Auswahl der DDR bei der WM 1974 in Hamburg. Die Ostpolitik gab's schon. Aber die "Bild" schrieb das Land, das sich deutsch und demokratisch nannte immer noch in Anführungszeichen.

Die Niederlage schmerzte. Schließlich ging es auch im Sport stets um den Systemvergleich. Das DFB-Team wurde trotz der Niederlage WM-Sieger. Und DDR-Torschütze Jürgen Sparwasser machte später rüber in den Westen. Alles längst Geschichte. Doch die negative Bilanz gegen die DDR bleibt für immer.

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