CSU-Parteichef und Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Kritik des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) zurückgewiesen, wonach die Bundespolitik schuld am Umfragetief der CSU sei. Er sehe keinen bundespolitischen Gegenwind für die bayerische Landtagswahl, sagte Seehofer der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagsausgabe).
Bayern könne "also handeln, die Staatsregierung ist auf keinen Koalitionspartner angewiesen, das ist ein großer Vorteil für den Wahlkampf".
Der Innenminister wies zugleich Spekulationen zurück, dass er bei einem Debakel bei der Landtagswahl in Bayern als Parteivorsitzender zurücktreten könnte:
Er zeigte sich überzeugt, dass "die absolute Mehrheit nach wie vor möglich" sei für die CSU.
Drei Monate vor der Landtagswahl im Oktober ist die CSU in Umfragen derzeit weit von einer absoluten Mehrheit entfernt. Söder hatte die aktuellen Umfragewerte seiner Partei zuvor überwiegend auf politische Entscheidungen auf Bundesebene zurückgeführt.
Was auch Seehofer noch klar machte in dem Interview mit der Zeitung: Er sieht sich als Opfer einer Kampagne seiner politischen Gegner. Zur Kritik an seinen jüngsten Äußerungen in der Flüchtlingspolitik sagte er:
Leider hätten sich auch Einzelne aus der CSU dafür vereinnahmen lassen.
Der Innenminister betonte, dass er trotz des Asylstreits gut mit Kanzlerin Angela Merkel zusammenarbeite:
Er und sie besprächen Dinge nüchtern und sachlich, danach verabschiede man sich freundlich.
(sg/dpa)