"Katholisch, konservativ – Kanzlerin?" – in der ARD-Talkshow "Maischberger" gab es am Mittwochabend nur einen einzigen Gast: Annegret Kramp-Karrenbauer, seit dem 7. Dezember Parteivorsitzende der CDU. Und es ist dieses neue Amt, das die Talkshow-Macher wohl zu der Kanzlerinnen-Frage im Sendungstitel bewogen hat.
Wenig Spielraum lässt Maischberger AKK dann jedoch bei einer anderen Frage – nämlich die nach dem Blick der CDU-Chefin auf die "Ehe für alle". Seit 2017 dürfen gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland auch heiraten – und nicht nur in einer sogenannten "Lebenspartnerschaft" zusammenleben. Mit der Gesetzesänderung wurden homosexuelle Paare etwa auch in Fragen der Adoption von Kindern und steuerrechtlichen Fragen gleichgestellt.
Maischberger konfrontiert Kramp-Karrenbauer mit ihren älteren Zitaten, wonach die "Ehe für alle" die Forderungen nach anderen Partnerschaften ermögliche – "etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen", die dann nicht mehr auszuschließen seien.
Die "Ehe für alle" ist also vergleichbar mit Inzest oder Vielehe? Beides strafbar in Deutschland?
Grund genug, für Maischberger nachzufragen: "Kennen Sie jemanden, der seine Tante heiraten will? Oder seinen Onkel?" Maischberger zuckt nicht zurück, sondern meint: "Das ist gar nicht auszuschließen, wenn es etwa um Versorgungsfragen geht." In solchen Fällen gehe es jedoch nicht um Sexualität, sondern eher um Fälle von Altersarmut.
AKKs drei Kinder finden, so die CDU-Chefin, ihre Ansichten zur "Ehe für alle" übrigens "ausgesprochen dämlich und doof".
Für AKK jedoch kein Grund ihre Meinung zu ändern.
(pb)