Deutschland
Coronavirus

Emotionale Worte: Söder spricht über Tod seiner Eltern

Im Landtag wurde Söder ungewohnt emotional.
Im Landtag wurde Söder ungewohnt emotional.bild: screenshot br
Deutschland

Emotionale Worte: Söder spricht im Landtag über Tod seiner Eltern

08.12.2020, 14:4008.12.2020, 19:42
Mehr «Deutschland»

Bayern ist eines der Bundesländer, das in Deutschland am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffen ist. Schon in der ersten Welle waren die Zahlen in Bayern am höchsten, doch auch jetzt sind die Infektionszahlen hoch.

Ministerpräsident Markus Söder greift deswegen durch. Wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen ruft Bayern ab dem 9. Dezember erneut den Katastrophenfall aus und ordnet unter anderem allgemeine Ausgangsbeschränkungen an.

Bevor der Landtag am Dienstag darüber abstimmte, gab Söder eine Regierungserklärung. Vor den Parlamentariern fand er dabei ungewohnt persönliche Worte.

"Allein letzte Woche waren es 523 Tote in Bayern", führt Söder aus. "Das sind Schicksale, und das ist Leben."

Die Debatte, in der viele Stimmen weitere Einschränkungen für nicht notwendig erachten, stört ihn sichtlich. "Ich finde es höchst verstörend und zutiefst empörend, wenn man darauf bestenfalls mit einem Achselzucken reagieren würde", so Söder mit Blick auf die Todeszahlen. Natürlich seien es überwiegend Ältere, die sterben. Doch es gehe hier um Eltern und Großeltern, sagt der CSU-Chef in seiner Rede.

Söder spricht über seine früh verstorbenen Eltern

"Wie können da manche so kalt und herzlos reagieren?", fragt Söder und setzt zu sehr persönlichen Worten an.

"Meine Eltern sind sehr früh verstorben. Meine Mutter mit 56, drei Wochen vor meiner ersten Landtagswahl 1994. Mein Vater mit 72."

"Was hätte ich dafür gegeben, hätte ich mehr Zeit mit ihnen verbringen können."

Egal, ob es ein Jahr, ein paar Monate, ein paar Tage gewesen wären. Jede Stunde wäre mir wertvoll gewesen. Ich denk übrigens oft an sie. Gerade wenn man die eigenen Kinder aufwachsen sieht, dann erkennt man eigentlich, dass einem die Eltern an der Stelle fehlen. Das sage ich jetzt nicht als Ministerpräsident, sondern als Vater und Sohn."

Umso weniger kann er es verstehen, wenn Menschen ihr eigenes Wohl über das der älteren Mitmenschen stellen, indem sie Corona-Regeln missachten.

(hau)

Kriminalstatistik: Zahl der Straftaten in Deutschland gestiegen – was das bedeutet

Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf 5,94 Millionen gestiegen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 hervor, aus der die "Welt am Sonntag" am Samstag vorab zitierte und die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Dienstag vorgestellt hat. Die Gewaltkriminalität erreichte demnach mit rund 215.000 Fällen den Höchststand seit 15 Jahren.

Zur Story