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Todesursachenstatistik: So viele Menschen in Deutschland an Covid-19 gestorben

Sarg
Särge von Verstorbenen, die mit oder an dem Corona-Virus gestorben sind, stehen im Krematorium „Die Feuerbestattungen Hildesheim“ in einer Kühlkammer.Bild: dpa / Julian Stratenschulte
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Todesursachenstatistik: So viele Menschen sind 2020 in Deutschland an Covid-19 gestorben

08.07.2021, 17:4308.07.2021, 17:57
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Seit Anfang 2020 bestimmt die Corona-Pandemie maßgeblich die Geschicke von Deutschland. Jetzt hat das Statistische Bundesamt eine vorläufige Todesursachenstatistik veröffentlicht, dieses Mal mit speziellem Augenmerk auf das Coronavirus.

Demnach wurde im Jahr 2020 bei 36.291 Bescheinigungen über den Tod einer Person Covid-19 als Erkrankung vermerkt. Wie das Bundesamt am Donnerstag mitteilte, war bei 83 Prozent dieser Verstorbenen (30.136) die Erkrankung auch die Todesursache. Bei den übrigen 17 Prozent (6155 Fälle) verstarben die Personen mit einer Corona-Infektion als Begleiterkrankung, für den Tod war demnach jedoch eine andere Grunderkrankung verantwortlich.

Insgesamt erfasst die vorläufige Statistik 985.620 Verstorbene bundesweit. Die mit Abstand häufigste Todesursache waren demnach Krankheiten des Kreislaufsystems. Tödlicher als das Coronavirus waren auch Krebserkrankungen, Krankheiten des Atmungssystems, psychische und Verhaltensstörungen sowie Stoffwechselerkrankungen.

Anzahl der Suizide sinkt

Auch die Anzahl der Suizide in Deutschland wird in diesem Bericht bekanntgegeben. Sie lag 2020 laut Statistischem Bundesamt nach der bisherigen Auswertung bei 8565. Das ist leicht unter dem Wert von 2019. Damals hatten 9041 Personen Suizid begangen. Sebastian Klüsener vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung wertete den Rückgang der Zahlen als positiv: "Die Sorge, dass Isolation zu mehr Selbsttötungen führen könnte, war schließlich groß."

Die vorläufigen Ergebnisse der Todesursachenstatistik werden ab dem Berichtszeitraum Januar 2020 erstmals monatlich veröffentlicht und umfassen laut Statistischem Bundesamt bis zur vorliegenden Auswertung knapp 92 Prozent aller Sterbefälle.

Bundesamt will Informationen zukünftig schneller zur Verfügung stellen

„Mit den neuen monatlichen Berichten zu ausgewählten vorläufigen Daten der Todesursachenstatistik stehen erste Ergebnisse der amtlichen Statistik nun schneller zur Verfügung“, so Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts. „Damit reagiert die amtliche Statistik auf den großen Informationsbedarf der Öffentlichkeit und der Fachwelt nicht nur zum Thema Corona, sondern generell zu den Gesundheitsstatistiken“.

COVID-19-Sterbefälle werden auf zwei Meldewegen erfasst: Zum einen über die amtliche Todesursachenstatistik, zum anderen über die Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG). Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Landesgesundheitsbehörden veröffentlichen COVID-19-Sterbefallzahlen nach dem IfSG.

Diese beiden Meldewege führen zu Unterschieden bei den Fallzahlen in den beiden Statistiken. So werden in der RKI-Statistik 41.476 verstorbene Covid-19-Fälle für das Jahr 2020 angegeben.

(fgr/destatis, mit Material von dpa)

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