Ein wissenschaftlicher Versuch im August 2020 – bei einem Tim-Bendzko-Konzert in Leipzig wurde unter anderem untersucht, wie sich Aerosole in einer Halle verbreiten. Bild: ZB / Hendrik Schmidt
Deutschland
Mit einem Drei-Stufen-Plan sollen nach einem Vorschlag
aus Wissenschaft, Sport und Kultur trotz Corona-Pandemie wieder
Zuschauer bei Großveranstaltungen möglich werden. Das Papier, das am
Montag vorgestellt werden soll, liegt der Deutschen Presse-Agentur
bereits vor. Der Ansatz ermögliche es, "Breitenveranstaltungen mit
vertretbarem Aufwand und Spitzenveranstaltungen unter relevanten
Zusatzinvestitionen wieder zu den Zuschauern und Gästen zu
transportieren", heißt es darin. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung
berichtet.
Das Papier wird von 20 Wissenschaftlern sowie zahlreichen Verbänden
und Veranstaltern getragen, darunter Deutscher Fußball-Bund (DFB) und
Deutscher Bühnenverein.
Maskenpflicht, personalisierte Tickets, kein Essens-Verkauf, leere Sitzreihen
Der Leitfaden sieht zunächst ein "Basiskonzept" vor. Bei
geschlossenen Räumen soll demnach für jeden Veranstaltungsort ein
Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept erforderlich sein.
Das Papier geht von einer Besetzung zwischen 25 und 30 Prozent aus.
Zudem sollen personalisierte Tickets, die zusammen mit dem Ausweis
kontrolliert werden, und medizinische Masken Pflicht sein. Auf den
Verkauf von Speisen oder Getränken wird verzichtet, es gelten
Mindestabstände mit entsprechend leeren Sitzreihen.
Konzept sieht vor: Kein Alkohol bei mehr als 1000 Besuchern
Im Außenbereich ist danach eine Auslastung von bis zu 40 Prozent
möglich. Maskenpflicht soll bis zu den Plätzen gelten, bei mehr als
1000 Besuchern soll es keinen Alkohol geben. Das Basismodell für
drinnen und draußen unterscheidet nicht, ob Besucher geimpft sind
oder nicht.
Eine Steigerung darüber hinaus erfordere ein "individuelles
Spezialkonzept", heißt es weiter in dem 21-seitigen Papier. Ein
Hygienekonzept mit hohen Standards soll "unkontrollierten "Wildwuchs"
von Hygienekonzepten unterbinden". Die im Papier "Maximalmodell"
genannte Variante erfordert eine Teststrategie unter anderem mit
digitaler Unterstützung des Kontaktmanagements. Verbindlich wären in dem Fall zudem Antigen-Tests vor jeder Veranstaltung. Das Papier geht davon
aus, dass dann der Zugang bis zur vollen Besetzung möglich ist.
Zu den Unterstützern zählen Expertinnen und Experten etwa aus den
Bereichen Infektiologie und Virologie, Raumlufttechnik,
Gesundheitsökonomie sowie Sport- Kultur- und Rechtswissenschaften.
Mitgezeichnet haben Deutscher Fußball-Bund, Handballbund,
Volleyband-Verband, Basketball Bund mit ihren jeweiligen
Liga-Verbänden ebenso wie der Bühnenverein mit zahlreichen
Einzeltheatern. Aus dem Veranstaltungsbereich sind neben einigen
Hallen und Arenen unter anderem die Festivals Hurricane, Wacken, Rock
am Ring, Rock im Park und Lollapalooza dabei.
(andi/dpa)
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