Deutschland
Coronavirus

Steinmeier stimmt Bürger auf weitere schwierige Wochen ein

Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seiner Ansprache im Schloss Bellevue.
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seiner Ansprache im Schloss Bellevue.Bild: screenshot/bundespräsident.de
Deutschland

Steinmeier stimmt Bürger auf weitere schwierige Wochen ein

26.03.2020, 10:52
Mehr «Deutschland»

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stimmt die Bürger wegen der Corona-Krise auf weitere schwierige Wochen ein. Abstand halten sei "das Gebot der Stunde" – diese Stunde dauere allerdings keine 60 Minuten, sondern "womöglich Wochen", sagte Steinmeier in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. Gewohnte Treffen und Besuche seien derzeit nicht möglich. "Darauf zu verzichten, das fällt uns allen schwer, auch mir."

Jedoch könne nur dieser Verzicht verhindern, "dass wir dauerhaft verlieren, was wir lieben", mahnte Steinmeier.

"Die überwältigende Mehrheit in unserem Lande hat das verstanden und handelt danach. Dafür danke ich Ihnen."

Steinmeier lobt Solidarität

Solidarität sei derzeit "existenziell wichtig", betonte der Bundespräsident. Viele Menschen handelten danach und gingen etwa für ältere Nachbarn einkaufen oder hängten Lebensmitteltüten für Obdachlose an "Gabenzäune". "Sie alle, Sie sind die Heldinnen und Helden in der Corona-Krise", lobte Steinmeier. Mit einigen habe er in den vergangenen Tagen telefoniert.

Nach Angaben des Bundespräsidialamts führt Steinmeier derzeit "zahlreiche" Telefonate mit Bürgern, "die in der Corona- Krise besonders gefordert sind". Dazu zählten etwa Pfleger, Ärztinnen, Sozialarbeiter, Lehrerinnen und Supermarktmitarbeiterinnen. "In den Gesprächen informiert sich der Bundespräsident über die aktuellen Erfahrungen in ihrem Alltag, über ihre jeweiligen Herausforderungen und Probleme." Außerdem danke er den Menschen für ihr Engagement.

In seiner Videobotschaft betonte Steinmeier außerdem, wie wichtig internationale Solidarität und Zusammenarbeit seien. "Das Virus hat keine Staatsangehörigkeit, und das Leid macht nicht vor Grenzen halt. Aber ebenso wenig sollten wir es tun."

Kräfte gegen Corona bündeln

Steinmeier verwies unter anderem auf grenzüberschreitende Forschungskooperationen zur Suche nach Impfstoffen und Therapieansätzen gegen das Coronavirus. "Bündeln wir weltweit alles Wissen und alle Erfahrung, alle Kreativität und Energie! Das ist mein Appell", sagte er. "Darein setze ich meine Hoffnung."

(afp/lin)

"Viel zu oft begeben sich Ostdeutsche in eine Opferrolle, in die sie nicht gehören"
Als Ostbeauftragter der Bundesregierung nimmt Staatsminister Carsten Schneider (SPD) auch eine Vermittlerrolle ein.

watson: Verzweifeln Sie manchmal an Ostdeutschland, Herr Schneider?

Zur Story