Es geht um die Wurst in einem Kindergarten im bayerischen Schwandorf. Genauer gesagt um die "Wurscht". Was ist da los?
Jemand hat sich offenbar anonym beim "Bund Bairische Sprache" gemeldet und laut Verein empört von einer Erzieherin berichtet, die wohl nicht viel mit dem Oberpfälzer Dialekt anfangen kann.
Die Erzieherin soll einem Mädchen im Kindergarten verboten haben, "Wurschtbrot" zu sagen, berichtet unter anderem der "BR". Demnach habe die Erzieherin gesagt, dass es korrekt "Wurstbrot" hieße. Man müsse "richtig" sprechen und es müsse schließlich jeder verstehen, was das Kind sage, soll die Erzieherin gesagt haben.
Dem Bericht zufolge wandte sich sich Sepp Obermeier, der Vorsitzende des "Bunds Bairische Sprache", mit der Nachricht des Users an die Medien. Er bezeichnete das Vorgehen der Kindergärtnerin als "rückschrittlich". Dass Dialekte den schulischen Erfolg hemmten, sei eine veraltete Irrlehre der 70er Jahre, sagt Obermeier. Stattdessen, so sein Argument, erhöhe das Dialektsprechen das Sprachvermögen von Kindern langfristig.
Eine offizielle Bestätigung für den Vorfall gibt es laut dem "BR" nicht. Die Leiterin der Kita will "nichts von dem Fall gehört" haben. Generell verbiete man aber keinem Kind, Dialekt zu sprechen, versicherte die Kindergarten-Leitung dem "BR".
Dialekt-Verteidiger Sepp Obermeier erwähnt einen Fall im Altmühltal, bei dem ein Kind wegen der Verwendung von Dialekt als Strafe in die Ecke gestellt worden sein soll.
(hd)