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Christian Lindner: So schießt er gegen die #FridaysForFuture-Bewegung

Leader of the Free Democratic Party (FDP) Christian Lindner answers questions during a Reuters interview in Berlin, Germany, February 11, 2019. REUTERS/Joachim Herrmann
Kein Fan von streikenden Schülern: FDP-Chef Christian Lindner.Bild: reuters
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"Schulschwänzen nicht heilig sprechen" – Lindner schießt wieder gegen #FridaysForFuture

17.03.2019, 13:19
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Und er hat nochmal nachgelegt: FDP-Chef Christian Lindner hat in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" seine Kritik an der #FridaysForFuture-Bewegung erneuert.

  • Am Freitag hatten sich deutschlandweit mehrere Zehntausend überwiegend junge Menschen an den Klimastreiks unter dem Motto #FridayForFuture beteiligt. (hier kannst du die Zusammenfassung des Tages nachlesen.)
  • Die Bewegung geht zurück auf die Schwedin Greta Thunberg, die jeden Freitag die Schule schwänzt, um vor dem schwedischen Parlament für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
  • Mittlerweile beteiligen sich auch in Deutschland jeden Freitag Schüler an den Klimastreiks – dafür verpassen sie unentschuldigt Schulstunden.
  • In der Bundespolitik ist seit einigen Wochen eine Debatte entbrannt, ob und wenn ja wie Schulleiter das Fehlen ihrer Schüler ahnden sollen.

Im Interview mit dem "Tagesspiegel" erneuerte Christian Lindner seine Kritik an den streikenden Schülern erneuert: "Politisches Engagement von Heranwachsenden ist großartig. Aber das bitte außerhalb der Schulzeit. Gerade weil ich junge Menschen ernst nehme, erlaube ich mir diesen Widerspruch."

Im politischen Berlin wird der Unterrichtsausfall, der durch #FridaysForFuture entsteht, kontrovers diskutiert: Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Engagement der Schüler Anfang März in einer Videobotschaft lobend erwähnt.

Angesprochen auf Politiker, die sich hinter die streikenden Schüler stellen, erklärte Linder im Gespräch mit dem "Tagesspiegel": "Ich finde es schwach, wenn Spitzenpolitiker im Mainstream segeln."

Auch die CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte sich zuletzt am Samstag beim "Deutschlandtag" der Jungen Union kritisch geäußert: Sie fände es "überzeugender, wenn sie es nicht nur in der Schulzeit tun würden, sondern in der Freizeit."

Kramp-Karrenbauer erklärte, sie würde ihren (mittlerweile übrigens erwachsenen) Kindern keine Entschuldigung für die Teilnahme an Klimastreiks geschrieben. Bei der Jungen Union gab es dafür am Samstag Applaus.

Lindner hatte in einem Gespräch mit der "Bild" am vergangenen Sonntag in Richtung der streikenden Schüler erklärt, dass man Klimaschutz "den Profis überlassen" solle.

Die Klimastreik-Bewegung sieht das hingegen ganz anders – Lindner war auch am Freitag Thema auf den Klimastreik-Demos:

Um den Klimawandel zu stoppen, wolle Lindner die "Innovationskraft der Marktwirtschaft in den Dienst der Umwelt" stellen.

(pb)

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