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Abtreibung: 40 Prozent weniger Ärzte wollen Schwangerschaftsabbruch vornehmen

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Seit 2003 wollen 40 Prozent weniger Ärzte Abtreibungen vornehmen

24.08.2018, 11:36
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Der Druck militanter Abtreibungsgegner hat offenbar tatsächlich Auswirkungen auf die Anzahl der Abtreibungskliniken in Deutschland.

  • Laut einem Bericht des ARD-Magazins "Kontraste" ist die Zahl der Arztpraxen und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, seit 2003 um 40 Prozent gesunken.
  • Demnach gibt es in Deutschland derzeit noch rund 1.200 Einrichtungen. Das Magazin beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. 

Nach "Kontraste"-Recherchen gibt es in Städten wie Trier und Hamm gar keinen Arzt für Abtreibungen mehr.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery:

"Wir haben großes Verständnis für jeden Arzt, der unter den derzeit herrschenden Bedingungen keine Schwangerschaftsabbrüche vornehmen möchte."
Gegenüber "Kontraste"

Und weiter: "Wir würden sehr begrüßen, wenn die Politik sicherstellt, dass Ärztinnen und Ärzte betroffene Frauen nach medizinischen Standards versorgen können, ohne von sogenannten Lebensschützern diffamiert und in der Ausübung ihres Berufs zum Teil massiv gestört zu werden."

Abtreibungsregelungen in Deutschland:
Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland unter bestimmten Bedingungen nicht strafbar. Eine Frau kann innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen – in Ausnahmefällen auch bis zur 22. Woche – abtreiben lassen, wenn sie sich beraten lassen hat und dem Arzt einen Beratungsschein vorlegt. Während der gesamten Schwangerschaft darf abgetrieben werden, wenn der Frau eine schwerwiegende körperliche oder seelische Beeinträchtigung droht.

(pb/afp/dpa)

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