Deutschland
Gesundheit & Psyche

Lauterbach warnt vor 25.000 neuen Corona-Toten bis Ende Januar

26.11.2020, Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Gesundheitspolitiker, spricht im Bundestag, nach der Regierungserkl
Er warnt vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.Bild: dpa / Kay Nietfeld
Gesundheit & Psyche

"Es gibt jeden Tag 400 bis 500 Tote. Das dürfen wir nicht einfach hinnehmen"

08.12.2020, 08:1708.12.2020, 19:47
Mehr «Deutschland»

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat davor gewarnt, dass 25.000 weitere Menschen bis Ende Januar an Covid-19 sterben könnten. Er forderte vor diesem Hintergrund weitere Verschärfungen bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. "Wir müssen die Weihnachtsferien nutzen, um in dieser Zeit über einen drastischen Shutdown wieder die Kontrolle zu gewinnen", forderte Lauterbach in der "Passauer Neuen Presse". Lockerungen zu Silvester bezeichnete er als "völlig unvertretbar".

Die voraussichtlich bald beginnenden Impfungen bedeuteten keine Entwarnung, da der zur Verfügung stehende Impfstoff zu Beginn stark begrenzt sein werde, betonte Lauterbach. "Das Maximum, was wir bis Ende März erwarten können, ist Impfstoff für fünf Millionen Menschen. Mehr haben wir nicht."

Der SPD-Politiker warb angesichts der anhaltend hohen Zahl an Neuinfektionen für einen härteren Lockdown. "Wir sollten nicht noch länger warten. Die Zahl der Neuinfektionen bleibt seit Wochen auf hohem Niveau. Es gibt jeden Tag 400 bis 500 Tote. Das dürfen wir nicht einfach hinnehmen." Die Verschärfung der Maßnahmen wird derzeit von vielen Seiten gefordert.

Lockerungen zu Silvester lehnte Lauterbach klar ab: Bei der hohen Zahl an Todesfällen gebe es nicht viel zu feiern. "Es kann nicht sein, dass, während Tausende auf den Intensivstationen um ihr Leben kämpfen, wir mit noch mehr Infektionen ins neue Jahr feiern", sagte Lauterbach. Anders sehe es mit Weihnachten aus: "Das Weihnachtsfest zu feiern, ist ein Kompromiss zwischen dem, was medizinisch sinnvoll ist, und dem, was wir einander menschlich schulden."

(andi/afp)

Militärische Reform: Was Pistorius mit der Bundeswehr plant

"Kriegstüchtigkeit" ist das erklärte Ziel für die Bundeswehr, auch wenn der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Wort während seiner Pressekonferenz am Donnerstagmittag nicht mehr explizit erwähnte. Verabschiedet habe er sich von dem Wort allerdings keineswegs, betonte er auf Nachfrage eines Journalisten. "Ich verstehe, dass sich einige an dem Wort reiben", er werde es aber dennoch weiter benutzen.

Zur Story