Nach dem Amoklauf in Hamburg ist das Entsetzen in und außerhalb Deutschlands groß.Bild: imago / Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn
Deutschland
Die Bluttat, die ein Ex-Mitglied der Zeugen Jehovas im Gottesdienst einer Hamburger Gemeinde angerichtet hat, ist von der Polizei als Amoklauf eingestuft worden. Das las man in nahezu jedem Bericht über das schreckliche Verbrechen von Donnerstagabend, in Zuge dessen mindestens acht Menschen gestorben sind.
Doch was zeichnet einen Amoklauf eigentlich aus und was unterscheidet ihn von Attentaten oder Terroranschlägen? Einiges lässt sich trennen, aber manchmal überlagern sich die Dinge in der Realität. Trotzdem können Definitionen hilfreich sein und Orientierung geben.
Amoklauf
Seinen Ursprung hat das Wort in Asien. Krieger, die den Feind ohne Angst vor dem Tod angreifen und vernichten, nannte man im hinduistischen Indien "Amucos". Heute beschreibt der Begriff in der Regel blindwütige Aggressionen – mit und ohne Todesopfer.
Die meisten Amokläufer sind männlich und eigentlich unauffällig, in vielen Fällen ledig oder geschieden. Neben psychisch kranken Tätern gibt es auch Amokläufer, die wegen Angst, Demütigung oder Eifersucht ausrasten. In vielen Fällen haben sich diese Emotionen lange aufgestaut, bevor es zur Katastrophe kommt. Teils werden Taten auch im Kopf durchgespielt. "Amok" kommt aus dem Malaiischen und bedeutet "wütend" oder "rasend".
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Terrorismus
Bei Terrorismus ist die Rede von politisch motivierter, systematisch geplanter Gewalt, die sich gegen den gesellschaftlichen Status quo richtet und auf politische, religiöse oder ideologische Veränderung ausgerichtet ist. Dass Terroristen töten und zerstören, ist Mittel zum Zweck. Sie wollen vor allem Verunsicherung in die Gesellschaft tragen. Terrorakte richten sich oft gegen die Zivilbevölkerung oder symbolträchtige Ziele.
Die Terrorangriffe vom 11. September 2001 in New York wurden von islamistischen Extremisten verübt.Bild: www.imago-images.de / Chris Trotman/DUOMO/PCN
Terror
Terror geht auf das lateinische Wort "terrere" zurück, was "erschrecken" oder "einschüchtern" bedeutet. Terror und Terrorismus werden oft gleichbedeutend verwendet. Im Unterschied zum Terrorismus bezeichnet der Begriff "Terror" aber eher das Machtinstrumentarium eines Staates. Der "Terror von oben" steht für eine Schreckensherrschaft, die willkürlich und systematisch Gewalt ausübt, um Bürger und oppositionelle Gruppen einzuschüchtern.
Mit Blick auf die Unterdrückung, die das iranische Regime unter Präsident Ebrahim Raisi auf die Bevölkerung ausübt, ist oft von Staatsterror die Rede.Bild: IMAGO/ZUMA Wire
Attentate
Attentate sind politisch oder ideologisch motivierte Anschläge auf das Leben eines Menschen, meistens auf im öffentlichen Leben stehende Persönlichkeiten. Der Ausdruck "Attentäter" wiederum wird auch für Menschen verwendet, die einen Anschlag auf mehrere Menschen begehen.
Terroristische Attentäter zielen etwa auf Angehörige eines ihnen verhassten Systems oder einer Religion ab. Mit Anschlägen auf öffentlichen Plätzen, in Verkehrsmitteln oder auf Feste versuchen sie, in der Bevölkerung Angst und Schrecken zu verbreiten. Der Begriff "Attentat" leitet sich vom lateinischen "attentare" (versuchen) im Sinne eines versuchten Verbrechens ab.
Japans Ex-Premier Shinzō Abe ist im Juli 2022 einem Attentat zum Opfer gefallen. Bild: Kyodo News/AP / Uncredited
(nik/mit Material von dpa)
Die Union ist mit dem Bürger:innen-Geld, also dem Nachfolger von Hartz IV, unzufrieden. CDU-Chef Friedrich Merz machte erst kürzlich eine Kampfansage an die Ampel und Menschen im Leistungsbezug. Die Union will, sollte sie 2025 wieder in der Regierung sein, die neue Grundsicherung radikal reformieren.
