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Kleve: Wieso der Fall eines verbrannten Syrers erneut für Aufsehen sorgt

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Syrer starb im September in JVA Kleve – warum der Fall jetzt erneut für Aufsehen sorgt

19.10.2018, 06:1819.10.2018, 09:32
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Nach dem Tod eines syrischen Häftlings bei einem Zellenbrand in der Justizvollzugsanstalt Kleve gibt es Zweifel daran, dass es sich um einen Suizid handelte.

  • Der "Kölner Stadt-Anzeiger" zitiert in seiner Freitagsausgabe aus einem neuen Bericht des NRW-Justizministeriums, wonach der Mann am Brandtag in seiner Zelle die Gegensprechanlage betätigte.
Warum sorgt der Vorfall für so viel Aufsehen?
Der Syrer war Ende September, zwei Wochen nach einem Brand in seiner Zelle in Kleve, in einem Bochumer Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Der Fall sorgte auch deswegen für großes Aufsehen, weil der Mann wegen einer Verwechslung in Haft saß. Bei einem Polizeieinsatz im Juli waren offenbar Personalien verwechselt worden.

Warum ist der Brand von Kleve nun erneut Thema?

Der Syrer habe "entgegen bisheriger Annahme am Brandtag gegen 19:19:10 Uhr die Gegensprechanlage in dem Haftraum 143 betätigt", heißt es demnach in dem Bericht. Diese Erkenntnis werde durch einen Datenträger belegt, der jetzt bei einem in der JVA Geldern ansässigen Fremddienstleister aufgetaucht sei. Nun werde durch die Staatsanwaltschaft ermittelt, warum das durch die Gegensprechanlage ausgelöste Lichtsignal deaktiviert wurde.

Ein Sprecher des NRW-Justizministeriums wollte sich zu den Berichten am Donnerstagabend nicht äußern. Er verwies darauf, dass weitere Ermittlungen laufen und Vernehmungen nicht beeinflusst werden sollen.

(pb/afp/dpa)

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