Politik
Die Essener Tafel nimmt künftig wieder Ausländer als Neukunden auf. Dies hat der Vorstand des Trägervereins am Dienstag beschlossen. Am Mittwochnachmittag tritt die Entscheidung in Kraft, sagte der Vereinsvorsitzende Jörg Sartor.
Seit dem 10. Januar lehnte die Hilfsorganisation vorübergehend
Ausländer als Neukunden bei der Essensausgabe ab – und hat damit
bundesweit eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Die Tafel hatte
diesen Schritt mit einem sehr hohen Anteil an Ausländern unter ihren
Kunden begründet.
Nachdem sich unter anderem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisch geäußert hatte, war bei einem Runden Tisch eine neue
Lösung gefunden worden: Demnach soll bei Kapazitätsengpässen der
Tafel die Herkunft der Bedürftigen künftig kein Kriterium mehr sein.
Stattdessen sollen Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen
Kindern sowie Senioren unabhängig von ihrer Nationalität bevorzugt
aufgenommen werden.
Gesundheitsminister Spahn hatte die Entscheidung der Essener Tafel, keine weiteren Ausländer mehr aufzunehmen, damals verteidigt:
(dpa/czn)
Es ist ein beunruhigender Vorwurf: In einem offenen Appell hatten 215 Ärzte sowie 30 Organisationen in der vergangenen Woche eine entschiedene Reform des Gesundheitssystems gefordert.