Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sitzt häufig in Talkshows und diskutiert über aktuelle politische Themen. Zuweilen hat er dort Parteifreund:innen und Koalitionspartner:innen rasend gemacht. So wie im April dieses Jahres, als er in der Sendung "Markus Lanz" eine umstrittene Corona-Maßnahme zurückgenommen hat.
Die Isolation für Corona-Infizierte sollte im Mai 2022 freiwillig werden. Lauterbach hat in der ZDF-Talkshow die Kehrtwende angekündigt. Die Regelung werde er "wieder einkassieren", sagte er. Der "symbolische Schaden", der dadurch entstanden war, wäre zu groß.
Dafür kassierte er einen heftigen Shitstorm. Nun teilt er selbst aus.
Und auch wenn er kein Teil der Sendungen ist, verfolgt er sie wohl. Am Dienstagabend brachten ihn die Diskussionsrunden offenbar zur Weißglut.
Doch was war genau das Problem?
Konkret geht es um die Äußerungen zweier Gästinnen: In der ZDF-Sendung "Markus Lanz" saß Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Alice Weidel (AfD) war in der ARD-Sendung "Maischberger" zu Gast. Ihre Haltung brachte Lauterbach in Rage.
Als Dauer-Twitterer konnte der Politiker seinen Unmut nicht zurückhalten:
Sahra Wagenknechts Äußerungen haben zuletzt immer wieder scharfe Kritik ausgelöst und auch in der eigenen Partei für Unmut gesorgt. Einige Fraktionskolleg:innen hatten laut "taz"-Bericht gefordert, dass sie keine Reden mehr im Parlament halten solle.
Auch der Moderator Markus Lanz griff zum Ende der Sendung seine Gästin für ihre Rhetorik an: Er warf Wagenknecht einen "abfälligen AfD-Sound" vor.
Lauterbach verfolgte unterdessen auch den Polittalk in der ARD. In einem zweiten Tweet schrieb er dazu: "Auf dem anderen Kanal bei Sandra Maischberger sagt Frau Weidel fast wörtlich das Gleiche."
Auch gegen sie teilte der Gesundheitsminister aus:
Für den SPD-Politiker sind die Forderungen der beiden Politikerinnen offenbar unerträglich.