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Deutschland
05.08.2018, 11:4405.08.2018, 13:06
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil, SPD, hat Deutschland ein Rassismus-Problem bescheinigt. Der Zeitung "Tagesspiegel" sagte er:
Zu Rassismus in Deutschland
"Die deutsche Mehrheitsgesellschaft darf unser Rassismus-Problem nicht länger ignorieren oder verharmlosen."
Stephan Weil, SPD, Ministerpräsident Niedersachsens
Stephan Weil.Bild: imago stock&people
FDP-Chef Christian Lindner konterte. Er bestätigte zwar eine "Alltagsdiskriminierung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte" , er kritisierte aber die #MeTwo-Debatte und sagte:
"In der türkeistämmigen Gemeinschaft gibt es eine Geringschätzung freiheitlicher Werte. Bemühungen, sich zu integrieren, werden vernachlässigt."
Christian Lindner, FDP-Vorsitzenderfunkemediengruppe
Nun hat Deutschland also nicht nur eine Rassismus-Diskussion, sondern auch eine Werte-Debatte.
Setzt sich mal wieder gut ins rechte Bild
Die wichtigsten Aussagen von Weils Analyse:
Ausgelöst wurde die jüngste Debatte durch den Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalelf. Özil beklagte Diskriminierung in der Schule, bei den Fans, aber auch von Funktionären des Deutschen Fußball-Bundes wie dem umstrittenen Verbandsboss Reinhard Grindel. Unter #MeTwo werden diese Erfahrungen des alltäglichen Rassismus in Deutschland jetzt gesammelt. Weil sagte:
Zu #MeTwo
"Der Nachbar im Treppenhaus grüßt nicht mehr. Im Supermarkt gibt es argwöhnische Blicke. Es ist gut, dass #MeTwo diese Erfahrungen der Betroffenen jetzt bündelt."
Stephan Weil, SPD, Ministerpräsident Niedersachsens
Viele beim DFB negieren das Problem. Ebenso wie in der Gesellschaft. Weil stellte nun klar:
Zu Benachteligung
"Er [der Rassismus] beginnt da, wo Menschen wegen ihrer Herkunft erkennbar benachteiligt werden."
Stephan Weil, SPD, Ministerpräsident Niedersachsens
Mutige Sätze des Regierungschefs von Niedersachsen. Deutschland hat Einiges aufzuarbeiten.
(per./dpa)
Die deutsche Parteienlandschaft wächst. Bereits bei der Bundestagswahl 2021 waren insgesamt 53 Parteien zur Wahl zugelassen. Darunter die etablierten Parteien SPD, Grüne, FDP, Union sowie Linke und AfD, aber auch Klein- und Kleinstparteien, wie die Urbane, Volt oder die Piraten. Bereits 2021 war zu beobachten: Das Parteienspektrum wächst gerade im Bereich der Grünen-Parteien und dem rechten Lager.