Nach dem Andrea Nahles Anfang Juni ihren Rücktritt von der SPD-Spitze bekannt gegeben hatte, wollte niemand so recht ihren Posten übernehmen. Es hagelte Absagen. Zu Schleudersitz-artig der Posten, zu schlimm der Zustand der alten Dame SPD.
Den Vorsitz übernahmen schließlich Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel kommissarisch.
Denn: An diesem Montagnachmittag hat sich die Übergangs-SPD-Führung für eine Doppelspitze für den Parteivorsitz ausgesprochen.
Eine Doppelspitze sei "kein Allheilmittel, aber die SPD braucht Kraft", sagte die kommissarische Parteichefin Malu Dreyer. Ko-Parteichef Torsten Schäfer-Gümbel sagte, die Parteiführung wolle Interessenten ausdrücklich ermutigen, sich als Team für die Parteiführung zu bewerben. Es werde aber auch Einzelkandidaturen geben können.
Die dritte Ko-Parteichefin Manuela Schwesig sagte, die Partei erhoffe sich von der Mitgliederbeteiligung eine "lebendige Debatte". Die Entscheidung solle "nicht im Hinterzimmer" fallen, sondern von den 440.000 Mitgliedern getroffen werden.
(ts/afp/dpa)