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Aldi: Mitten in Debatte um Schlachtbetriebe – Aldi sorgt mit Forderung für Ärger

04.02.2020 Das meiste Fleisch in der Kühltheke bei Aldi trägt die Nummer 1, das ist der unterste Standard der Haltungsform/ Stallhaltung. *** 04 02 2020 Most of the meat in the refrigerated counter at ...
Wurst- und Fleischwaren sind beim Discounter Aldi in der Corona-Krise weniger nachgefragt. Bild: www.imago-images.de / Anja Cord
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Aldi fordert Preissenkung für Wurst und Fleisch – Hersteller zeigen sich verärgert

20.05.2020, 06:21
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Nachdem in mehreren Fleisch-Betrieben in Deutschland etliche Corona-Fälle bekannt geworden waren und so ein Schlaglicht auf die Verhältnisse in diesen Betrieben geworfen wurde, forderte Grünen-Chef Robert Habeck jüngst einen Mindestpreis für Fleisch in Deutschland. Seine Forderung: Fleisch muss teurer werden.

In die komplett entgegengesetzte Richtung prescht nun Deutschlands mächtigster Discounter Aldi vor.

Nach Informationen der "Lebensmittelzeitung" fordert Aldi nun eine rasche Preissenkung für Wurst und Fleisch, um auf aktuelle Marktdynamiken zu reagieren. Denn wegen der aktuellen Debatte um Fleisch-Betriebe verzichten viele Kunden derzeit auf Schweinefleisch. Das bekommt auch Aldi zu spüren.

Wie aus einem Brief von Aldi Süd hervorgeht, will Aldi die aktuelle Marktschwäche von Schweinefleisch nutzen und den Verkaufspreis von Schweinefleischprodukten zum 29. Mai senken. Ein ähnliches Schreiben soll es auch von Aldi Nord geben, berichtet die "Lebensmittelzeitung".

"Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, diese dynamische Entwicklung sehr kurzfristig aufzugreifen und in ein attraktives Angebot für unsere Kunden umzusetzen", heißt es in dem Brief. Demnach wolle Aldi grundsätzlich über eine flexiblere Preisgestaltung diskutieren. Dieses Vorgehen würde "bewusst Notierungsschwankungen in beide Richtungen, gleichermaßen weiter fallende als auch steigende Preise" widerspiegeln, wird das Unternehmen zitiert.

Hersteller kritisieren Vorschlag

Mit der Aussicht auf zukünftige Preiserhöhungen waren die Hersteller jedoch nicht zu beruhigen. Bei ihnen sorgt der Vorstoß für Kritik. Sie gaben an laut "Lebensmittelzeitung" an, Aldis Vorgehen nicht nachvollziehen zu können. Über den Vorstoß sei man sehr unglücklich. Aldi zünde die Lunte an einem politischen Pulverfass, heißt es. Durch die Corona-Maßnahmen seien die Kosten für die Herstellung ohnehin schon höher und dürften künftig noch höher werden, denn es wird diskutiert, dass die derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichen.

Außerdem würde eine Preissenkung vermutlich ähnliche Reaktionen bei den Wettbewerbern wie Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe hervorrufen. Die Händler müssten in dem umkämpften Markt nachziehen und auch die Preise senken, kritisieren die Hersteller.

(lau)

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