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"Absage vorschnell" – "Fridays For Future" reagiert auf Rassismus-Vorwürfe von Chefket

Chefket
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Musik

"Absage vorschnell" – "Fridays For Future" reagiert auf Rassismus-Vorwürfe von Chefket

23.05.2019, 10:57
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Der Rapper Chefket machte in den vergangene Tagen auf sich aufmerksam, als er eine Absage für ein Konzert der "Fridays For Future" Ortsgruppe in Berlin öffentlich machte. Einzelne Vertreter der Berliner "FFF"-Organisation hätten ihr Veto eingereicht, dass Chefket nicht bei ihrer Veranstaltung spielen sollte. In der Mail eines Organisators wurde das damit begründet, dass Chefket in der Vergangenheit mit dem Rapper Xatar, der nicht mit den ethischen Werten von "FFF" vereinbar sei, zusammenarbeitete.

Chefket warf den Veranstaltern in einem Interview mit rap.de strukturellen Rassismus vor.

Nun hat sich auch die "Fridays For Future"-Ortsgruppe in Berlin zu den Vorwürfen von Chefket geäußert. In einer Stellungnahme hieß es, dass "einzelne Bedenken als Veto fehlinterpretiert wurden, sodass die Absage vorschnell und missverständlich kommuniziert wurde."

Die Organisatoren zeigten sich auch selbstkritisch: "Struktureller Rassismus ist überall (und oft unbewusst). Auch die Klimabewegung ist davon sicher nicht frei, also müssen wir selbstkritisch sein."

Allerdings gehen sie in der Stellungnahme nicht auf Xatar ein, der Gegenstand der Diskussion war.

Hier könnt ihr das ganze Statement von der Berliner Ortsgruppe lesen:

"In den letzten Tagen wurde öffentlich über den möglichen Auftritt von Chefket bei einer Demo von Fridays For Future Berlin am 24. Mai debattiert. Der Musiker Chefket machte hierzu die schriftliche, umstrittene Absage von FFF Berlin auf Instagram öffentlich, die anders als es die Statements vermuten ließen, keine Absage der gesamten "FridaysForFuture"-Bewegung ist.

"Fridays For Future" Berlin ist eine von über 500 unabhängig agierenden Ortsgruppen, welche von jungen, engagierten und doch unerfahrenen Menschen organisiert werden. In der Vorbereitung auf den Streik am 24.5. ist kurzfristig ein größerer Gig abgesprungen, sodass neue Künstler*innen gesucht wurden. Dies haben aufgrund der Kürze der Zeit einzelne Personen übernommen und für zwei offene Slots vier Bands zur Verfügung gestellt bekommen. So musste sehr kurzfristig unter anderem Chefket abgesagt werden. Hierbei wurden vereinzelte Bedenken als Veto fehlinterpretiert, sodass die Absage vorschnell und missverständlich kommuniziert wurde.

Die Absage ging ausschließlich von der OG Berlin aus, andere Ortsgruppen sind nicht in die Streikorganisation in Berlin involviert.

Diese Absage wurde von Chefket auf seinem Instagramkanal öffentlich mit dem Vorwurf des strukturellen Rassismus innerhalb der Bewegung kommuniziert, was sehr schnell eine breite Debatte in den sozialen Medien auslöste. Im Anschluss daran wurde ausgehend von der OG Berlin schnellstmöglich das direkte Gespräch mit Chefket gesucht, um die erhobenen Vorwürfe aus dem Weg zu räumen. In diesem Gespräch haben wir uns für uns die missverständlichen Äußerungen entschuldigt und unsere Position zum Selbstverständnis der Fridays For Future-Bewegung deutlich gemacht. Falls dies in Teilen nicht verständlich rübergekommen sein sollte und um den öffentlichen Reaktionen Debatte gerecht zu werden, würden wir dieses Selbstverständnis gerne hier verschriftlicht zum Ausdruck bringen.

Wir als Ortsgruppe Berlin verstehen die "Fridays For Future"-Bewegung als eine pluralistische, inklusive und partizipative Bewegung, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzt. Wir stehen für eine offene und gerechtere Gesellschaft und stellen uns Diskriminierung entschieden entgegen. In der Bewegung werden hierzu Strukturen ausgebaut und geschaffen, um jeglichen Formen der Diskriminierung entgegenzuwirken. Bei allen Aktionen der Bewegung ist jeder Mensch willkommen, der sich für Klimagerechtigkeit einsetzen und dies gewaltfrei zum Ausdruck bringen möchte.

Wir, als junge und unerfahrene Menschen, lernen aus den unglücklichen Vorfällen dazu und arbeiten an einer Lösung, um missverständlicher Kommunikation mit allen an unseren Aktionen Beteiligten, insbesondere Künstler*innen vorzubeugen. Grundsätzlich setzen wir uns mit jeglicher Form der Kooperation auseinander, insbesondere öffentlichkeitswirksamen Auftritten sind aufgrund unseres jungen Publikums besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dies mit besonderer Sorgfalt zu tun, wird in Zukunft eine noch zentralere Rolle in unserer Streikplanung finden.

Als stetig wachsende und vielfältige Bewegung befinden wir uns ständig in dem Prozess uns mit unseren Strukturen und unserem Selbstverständnis auseinanderzusetzen, wobei wir diese Prozesse in Zukunft reflektierter, sensibler und mit größerem Bewusstsein für die Bedürfnisse aller Menschen gestalten werden. Struktureller Rassismus ist überall (und oft unbewusst). Auch die Klimabewegung ist davon sicher nicht frei, also müssen wir selbstkritisch sein.

(tl)

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