Bild: Marcio Jose Sanchez/AP
Digital
19.07.2018, 04:2019.07.2018, 07:20
Facebook-Chef Mark Zuckerberg will Beiträge von
Holocaust-Leugnern nicht von seiner Plattform verbannen.
- In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des US-Technikblogs "Recode" sagte er, er selbst sei Jude und es gebe eine Reihe von Menschen, die den Völkermord an den Juden im Zweiten Weltkrieg bestritten. Das finde er sehr beleidigend
- "Aber am Ende glaube ich nicht, dass unsere Plattform das herunternehmen sollte, weil ich denke, dass es Dinge gibt, bei denen verschiedene Menschen falsch liegen. Ich denke nicht, dass sie absichtlich falsch liegen", erklärte er.
Die Interviewerin Kara Swisher unterbrach Zuckerberg an dieser Stelle
und sagte, im Fall von Holocaust-Leugnern könne dies wohl doch
Absicht sein. Zuckerberg erwiderte daraufhin, es sei schwierig, die
Absicht in Zweifel zu ziehen und die Absicht zu verstehen.
Er denke
nur, dass auch er selbst - wie viele andere Menschen – falsche Dinge
sage, wenn er öffentlich rede. Er wolle nicht jemanden von der
Plattform nehmen, der – auch mehrfach – falsche Sachen sage. Solange
er nicht versuche, Unheil zu organisieren oder jemanden anzugreifen,
dann könne er diesen Inhalt auf seine Seite stellen – auch wenn
andere nicht damit einverstanden seien oder es beleidigend fänden.
Aber das bedeute nicht, dass die Inhalte weit verbreitet werden
sollten – im Gegenteil, dies müsse dann verhindert werden.
Warum Zuckerberg sich ständig behaupten muss:
In sozialen Netzwerken hagelte es heftige Kritik
Zuckerberg versuchte sich zu erklären
Zuckerberg ergänzte später in einem Nachtrag: "Ich persönlich finde die Leugnung des Holocausts
zutiefst beleidigend und ich wollte absolut nicht die Absicht von
Leuten verteidigen, die das leugnen."
Ziel bei Fake News sei es
nicht, jemanden zu hindern, etwas Unwahres zu sagen – sondern Fake
News und die Ausbreitung von Falschinformationen über die
Facebook-Dienste zu stoppen. Sollte ein Post zu Gewalt oder Hass
gegen einzelne Gruppen aufrufen, "würde dieser entfernt".
(aj/dpa)
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