"Erfolgreiche Frauen sind nicht besonders beliebt", sagt Christiane Nüsslein-Volhard.Bild: Viadata/Imago/KrulUA/Azuzl/Wylius/Getty Images/Montage Watson
31 Tage - 31 Frauen
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31 Tage, 31 Frauen. Im Monat März werden wir bei watson jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vorstellen. Tag 7: Die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard
07.03.2019, 06:4303.04.2019, 14:08
Fruchtfliegen kennt man aus dem sommerlichen Mülleimer. Oder noch aus dem Biologie-Unterricht. Denn die zwei bis drei Millimeter langen Fliegen werden schon seit über 100 Jahren als Versuchstiere in der Genetik untersucht.
Christiane Nüsslein-Volhard kennt sich mit Fruchtfliegen wohl so gut aus, wie kaum ein Mensch. Sie hat zur embryonalen Entwicklung der Fliege geforscht. Und dafür gemeinsam mit zwei Kollegen 1995 den Nobelpreis erhalten.
Was macht sie?
Nüsslein-Volhard ist Grundlagenforscherin. Sie forscht zu Genen, die die Entwicklung von Mensch und Tier steuern. Am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen.
Sie ist eine absolute Weltklasseforscherin – liest man sich die lange Liste der ihr zuerkannten Preise durch, kann einem vor Ehrfurcht schwindlig werden. Carus-Medaille, Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, jede Menge Ehrendoktortitel.
Was macht sie besonders?
Nüsslein-Volhard hat im Jahr 2004 eine Stiftung gegründet, mit der Forscherinnen mit Kind geholfen werden soll, ihre Karriere zu verwirklichen. Sie hat selber keine Kinder, aber sie weiß nur zu gut, wie schwierig es Frauen nach wie vor im Wissenschaftsbetrieb haben.
"Ich hatte mal einen Professor, der sagte, Frauen hätten mehr Talent fürs Töpfern als Männer." Solche Sätze berichtet Nüsslein-Volhard in Interviews. Und sie regen sie auf: "Natürlich sind Frauen genauso wissenschaftlich begabt wie Männer."
Und:
"Erfolgreiche Frauen sind nicht besonders beliebt, jedenfalls nicht in Deutschland. Die größte Gefahr für Frauen in der Wissenschaft sind Kollegen, die weniger erfolgreich sind als sie selbst."
Nüsslein-Volhard weiß auch, dass solche Angriffe strukturell bedingt sind, aber auch persönlich. Denn sie selbst war in vielerlei Hinsicht Vorläuferin, eine der ersten Direktorinnen der Max-Planck-Gesellschaft. "Und Ausnahme ist anstrengend."
Anderen Frauen möchte Nüsslein-Volhard mit ihrer Stiftung daher helfen und so vielleicht dafür sorgen, dass die Ausnahme nicht länger die Regel bleibt.
Sie sagt:
"Wir wollen mit unserer Stiftung dazu beitragen, dass sich in Zukunft mehr hochqualifizierte Frauen an der Spitzenforschung in Deutschland beteiligen können."
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