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Aus dem Krankenhaus - Julia Skripal äußert sich zum ersten Mal nach Giftanschlag

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Aus dem Krankenhaus – Julia Skripal äußert sich zum ersten Mal nach Giftanschlag

05.04.2018, 15:4105.04.2018, 17:01
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Die beim Giftanschlag von Salisbury schwer verletzte Julia Skripal hat sich erstmals nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus vor einem Monat öffentlich geäußert. Sie fühle sich jeden Tag besser, erklärte die 33-Jährige in einer am Donnerstag von der britischen Polizei verbreiteten Mitteilung.

Vor mehr als einer Woche sei sie aufgewacht, erklärte Skripal, die bei dem Anschlag gemeinsam mit ihrem Vater, dem früheren russischen Agenten Sergej Skripal, lebensgefährlich verletzt worden war.

Hier der Wortlaut ihres Statements auf deutsch:

"Ich bin vor über einer Woche aufgewacht und bin froh, dass meine Kräfte täglich wachsen. Ich bin dankbar für das Interesse an mir und für die vielen Botschaften des guten Willens, die ich erhalten habe. Ich habe vielen Menschen für meine Genesung zu danken und möchte besonders die Menschen in Salisbury erwähnen, die mir zu Hilfe kamen, als mein Vater und ich handlungsunfähig waren. Darüber hinaus möchte ich den Mitarbeitern des Salisbury District Hospital für ihre Sorgfalt und Professionalität danken. Ich bin sicher, Sie wissen, dass die ganze Episode etwas desorientierend ist, und ich hoffe, dass Sie meine Privatsphäre und die meiner Familie während meiner Genesung respektieren werden."
Julia sKRIPAL

Russland bestreitet weiter die Verantwortung für den Giftanschlag 

Kurz vor der Mitteilung der Londoner Polizei hatte das russische Staatsfernsehen den Mitschnitt eines angeblichen Telefongesprächs zwischen Julia und ihrer in Russland lebenden Cousine Viktoria Skripal veröffentlicht. Die Echtheit konnte zunächst nicht bestätigt werden. Ihr gehe es viel besser, soll Julia Skripal in dem Gespräch gesagt haben. Auf die Frage nach dem Gesundheitszustand ihres Vaters hat sie demnach geantwortet: "Er ruht sich aus und schläft ... Niemand hat irreparable Schäden. Ich werde bald entlassen."

London bezichtigt direkt den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Drahtzieher des Anschlags. Der Streit löste eine schwere diplomatische Krise aus. Der russische Botschafter in London, Alexander Jakowenko, wies alle Vorwürfe an Moskau erneut zurück. Russland habe das Nowitschok-Gift weder produziert noch gehortet, sagte der Botschafter vor Journalisten.

(fh/afp/dpa)

Belarus geht gegen Homosexuelle vor und eifert Russland nach

Aus seiner homophoben Einstellung macht der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, schon lange keinen Hehl mehr. Bereits in den frühen 2010er Jahren machte der belarussische Machthaber mit schwulenfeindlichen Aussagen Negativschlagzeilen. So richtete er etwa an den früheren Bundesaußenminister Guido Westerwelle die Bemerkung "lieber Diktator als schwul".

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