Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu gibt seine Stimme ab.Bild: www.imago-images.de / Marc Israel Sellem
Israel
Auch nach Israels vierter Wahl in zwei
Jahren ist die Regierungsbildung ungewiss. Nach Auszählung von 65
Prozent der Stimmen blieb der rechtskonservative Likud von
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochmorgen mit 31
Mandaten stärkste Fraktion. Auf Platz zwei kam mit 18 Sitzen die
Zukunftspartei des Oppositionsführers Jair Lapid.
Das rechtsreligiöse Lager um Netanjahu kam demnach auf 56 von 120
Mandaten. Das Anti-Netanjahu-Lager erzielte 57 Sitze. Mit sieben
Sitzen der siedlerfreundlichen Jamina-Partei hätte Netanjahus Block
aber eine Mehrheit von 63 Mandaten.
Für Opposition dürfte eine Regierungsbildung schwierig werden
Das Bild kann sich jedoch bis Auszählung aller Stimmen, mit der
nicht vor Freitag gerechnet wird, noch deutlich verschieben.
Aktualisierte Prognosen von drei Fernsehsendern zeigen eine
Pattsituation zwischen beiden Lagern oder sogar einen leichten
Vorteil des Lagers, das Netanjahu ablösen will.
Die Bildung einer Regierung dürfte grundsätzlich für das
Anti-Netanjahu-Lager äußerst schwierig werden – manch potenzielle
Koalitionäre liegen inhaltlich weit auseinander. Eine fünfte Wahl
noch in diesem Jahr ist deshalb weiterhin nicht auszuschließen.
Netanjahu sprach sich in einer Ansprache in der Nacht gegen eine
weitere Wahl aus und rief zur Bildung einer stabilen Regierung auf.
Dabei schließe er niemanden als potenziellen Koalitionspartner aus,
sagte der 71-Jährige.
(lfr/dpa)
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