International
EU

"Verfassungswidrige Forderung": In Italien werden (jetzt doch) keine Roma gezählt

EU

"Verfassungswidrige Forderung": In Italien werden (jetzt doch) keine Roma gezählt

20.06.2018, 06:2420.06.2018, 07:32
Mehr «International»

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat der umstrittenen Forderung von Innenminister Matteo Salvini nach einer Zählung der Angehörigen der Roma-Minderheit eine Absage erteilt.

  • Salvini hatte am Montag erklärt, ein Zensus ermögliche die Ausweisung von Ausländern ohne gültigen Aufenthaltsstatus.
  • Roma mit italienischer Staatsangehörigkeit müsse das Land "leider behalten", fügte er hinzu.

Jetzt gibt es die Wende (zum Glück):

18.06.2018, Berlin, Deutschland - Pressestatements durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpraesidenten der Italienischen Republik, Giuseppe Conte, im Bundeskanzleramt. Foto: Giuseppe Cont ...
Bild: Reiner Zensen/imago

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte stellte klar:

"Niemand plant, eine Datei anzulegen oder einen Zensus auf Basis der ethnischen Zugehörigkeit durchzuführen."

Dies würde gegen die Verfassung verstoßen, weil "es klar diskriminierend" wäre. Conte forderte zugleich ein Prüfung, ob Kinder von Roma-Familien Zugang zum Schulsystem haben.

Im Ausland hatte die Forderung für Aufsehen gesorgt:
Die Forderung des Innenministers, welcher der fremdenfeindlichen Lega-Partei angehört, sorgte im In- und Ausland für Empörung: Die Opposition und die Jüdische Gemeinde in Italien zogen Parallelen zur Zeit des Faschismus. Ein EU-Kommissionssprecher sagte am Dienstag vor Journalisten, europäische Bürger könnten "generell nicht auf Basis ethnischer Kriterien ausgewiesen werden".

Salvini verteidigte sein Vorgehen am Dienstag: "Ich gebe nicht auf und mache weiter! Die Italiener und ihre Sicherheit zuerst", schrieb er auf Twitter.

(pb/afp)

Belarus geht gegen Homosexuelle vor und eifert Russland nach

Aus seiner homophoben Einstellung macht der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, schon lange keinen Hehl mehr. Bereits in den frühen 2010er Jahren machte der belarussische Machthaber mit schwulenfeindlichen Aussagen Negativschlagzeilen. So richtete er etwa an den früheren Bundesaußenminister Guido Westerwelle die Bemerkung "lieber Diktator als schwul".

Zur Story