Ein Mitarbeiter des französischen Konsulats in Jerusalem hat nach israelischen Angaben Waffen vom Gazastreifen in das Westjordanland geschmuggelt. In fünf Fällen habe der Franzose insgesamt rund 70 Pistolen und zwei Sturmgewehre über die Grenze transportiert, erklärte der Inlandsgeheimdienst Schin Bet am Montag.
Der Mann habe die Waffen von einem palästinensischen Mitarbeiter eines französischen Kulturzentrums im Gazastreifen erhalten. Er habe sie mit einem Fahrzeug des französischen Konsulats aus dem Küstengebiet ins Westjordanland geschmuggelt, wo die Waffen verkauft worden seien. Fahrzeuge der Botschaften und Konsulate werden am Grenzübergang vom Gazastreifen nach Israel nicht streng kontrolliert.
Die Vorgesetzten des Mannes hätten keine Kenntnis von seinen Aktivitäten gehabt. Insgesamt seien neun Personen festgenommen worden. Sechs von ihnen, darunter der Schmuggler, sollten angeklagt werden. Neben Waffen sei auch Geld geschmuggelt worden.
Ein Sprecher der französischen Botschaft in Tel Aviv äußerte sich zunächst nicht zu dem Fall. "Das ist ein sehr schwerwiegendes Ereignis", hieß es aus israelischen Regierungskreisen. "Die Beziehungen zu Frankreich sind ausgezeichnet." Die Affäre werde sich nicht negativ auf die Beziehungen auswirken.
"Wir danken den französischen Behörden für die Zusammenarbeit." Die radikal-islamische Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel verhängte daraufhin eine Blockade über das Küstengebiet, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird. (hd/dpa-afxp)