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"New York Times": Satire-Hotline für weiße Rassisten

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Du bist weiß und hast Angst vor Schwarzen? In den USA gibt's eine Hotline, die dir hilft

25.10.2018, 12:0725.10.2018, 12:34
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"Du bist weiß und hast Angst? Wegen deines schwarzen Nachbarn willst du die Polizei anrufen? Aber in Zeiten von Handykameras und Social Media ist das einfach nicht mehr das Gleiche?"

Mit diesen Worten beginnt ein Video der "New York Times". Genauer gesagt ein satirisches Info-Video für besorgte weiße Bürger in den USA, die aus teils komplett absurden Gründen "verdächtige Schwarze" bei der Polizei melden. Statt ständig den US-Notruf 911 zu belagern, können die Besorgten ab sofort bei einer neuen Hotline – der 1-844-WYT-FEAR – anrufen, wenn sie offensichtlich einfach nur nicht damit klar kommen, dass ein schwarzer Mensch in ihrer Nachbarschaft wohnt. Das alles erklärt die Komikerin und Schauspielerin Nicey Nash im Video. 

Hier kannst du es schauen:

Wie funktioniert die Hotline? 

Ein automatisches System versorgt die Anliegen der besorgten Amerikaner: 

"Wir kümmern uns um Ihre dringenden Bedenken bezüglich schwarzer Menschen in Ihrer Nachbarschaft. Bitte hören Sie sich folgende Optionen an, bevor Sie eine Auswahl treffen."

Wenn sich der Anrufer in einer bedrohlichen Situation befindet, dann soll er die Eins wählen. Danach kann er aus verschiedenen "Gefahrensituationen" auswählen. Zum Beispiel: 

  • Ein Kind verkauft Wasser. 
  • Ein schwarzer Feuerwehrmann macht seinen Job. 
  • Ein schwarzer Mann sitzt in einem Caffee. 
Unglaublich, aber wahr:
Wie die "New York Times" erklärt, sind das alles Situationen, in denen Weiße wirklich bei der Polizei angerufen haben. Alleine in diesem Jahr sollen 39 solcher Fälle dokumentiert worden sein.

Egal, welche der Situationen der Anrufer auswählt, die automatische Ansage ist immer dieselbe: 

"Deiner Antwort zufolge haben wir festgestellt, dass du nicht wirklich in Gefahr bist. Wahrscheinlich bist du nur ein Rassist. Um mit dieser Situation fertig zu werden, solltest du dein Handy weglegen und wie gewohnt mit deinem Tag weitermachen. Oder: Wenn du dich heute besonders mutig fühlst, stell dir mal vor oder probier es aus, wie es ist, einfach ein Mensch zu sein.“

Wütende weiße Männer kannst du hier sehen:

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Stockfotos von wütenden Männern
Peng, Peng! Wer nicht hören will, den niete ich mit meiner Bananen-Knarre um!
quelle: imago
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Warum macht die "New York Times" das?

Es handle sich zwar um eine Satire-Hotline, auf der Bandansage wird aber betont, dass das Problem nicht zum Lachen ist. Denn: In Amerika werden schwarze Menschen häufiger festgenommen und auch öfter Opfer von polizeilicher Gewalt als weiße Menschen.

Wie sind die Reaktionen auf die Aktion?

 Kurz gesagt: Das Internet liebt die sie. Aber lies selbst: 

"Ich liebe es. Das ist genau die richtige Mischung aus Sarkasmus und subtilem Hass, den es braucht, um diesen ganzen "Was ist falsch mit dir?"-Aspekt des Problems aufzuzeigen. Das erinnert mich an die Sketche, die sie zu diesem Thema in "Reno 911" -Zeiten gemacht hat. 

"Exzellent, klug, sehr witzig und auf tragische Weise traurig. Alles in Einem."

"Die Menschen müssen wieder lernen, die Polizei in Notfällen anzurufen und nicht jedes Mal, wenn sie denken, dass andere sie bedrohen."

(hd)

Darüber ärgern sich hierzulande gerade Menschen: Sawsan Chebli, die eine Rolex trägt. 

Video: watson/Yasmin Polat, Lia Haubner

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