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Sri Lanka: Zahl der Todesopfer steigt auf 310 – Hinweise auf "Vergeltung" für Christchurch

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Sri Lanka: Zahl der Todesopfer steigt auf 310 – Hinweise auf "Vergeltung" für Christchurch

23.04.2019, 06:5623.04.2019, 10:57
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Nach den Anschlägen in Sri Lanka ist die Zahl der Todesopfer auf 310 gestiegen. In der Nacht seien mehrere Menschen ihren Verletzungen erlegen, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag mit. Demnach wurden inzwischen im Zusammenhang mit den Anschlägen 40 Menschen festgenommen. Bislang hatte die Polizei von 290 Toten und 24 Festnahmen gesprochen. Rund 500 Menschen wurden bei der Anschlagsserie verletzt.

Die Regierung teilte auch erste Ermittlungsergebnisse mit. "Die vorläufigen Untersuchungen haben enthüllt, dass das, was in Sri Lanka passiert ist, Vergeltung für den Angriff auf Muslime in Christchurch war", sagte Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene am Dienstag im Parlament. Ein australischer Rechtsextremist hatte in Christchurch Mitte März 50 Menschen getötet.

Die Anschläge am Ostersonntag in Sri Lanka waren binnen kurzer Zeit auf drei Fünf-Sterne-Hotels in der Metropole Colombo und auf drei Kirchen in Colombo, im nahegelegenen Küstenort Negombo und in der Ostküstenstadt Batticaloa verübt worden. Zu dem Zeitpunkt waren die Kirchen vollbesetzt mit Gläubigen, die die Ostermesse feierten.

Die Regierung des asiatischen Inselstaates macht eine einheimische Islamistengruppe namens National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die verheerenden Anschläge verantwortlich. Untersucht wird nun, warum Warnungen vor islamistischen Angriffen schon Tage vor den Anschlägen folgenlos blieben.

Am Dienstag wurden in Erinnerung an die Opfer drei Schweigeminuten abgehalten. Für den ganzen Tag gilt eine Staatstrauer. Außerdem traten in der Nacht zum Dienstag Notstandsbestimmungen in Kraft. Staatspräsident Maithripala Sirisena erklärte den öffentlichen Notstand im Interesse der öffentlichen Sicherheit, der Wahrung der öffentlichen Ordnung und der Sicherung der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen für die Bürger, wie es in einer Erklärung des Präsidenten hieß. Mit den Regelungen erhalten Sicherheitskräfte erweiterte Befugnisse, etwa für Durchsuchungen und zur Festnahme von Personen.

(hd/ afp)

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