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USA: Mindestens 10 Tote – die lebensgefährliche Kälte in den USA hält an

A harbor light is covered by snow and ice on the Lake Michigan at 39th Street Harbor, Wednesday, Jan. 30, 2019, in Chicago. A deadly arctic deep freeze enveloped the Midwest with record-breaking tempe ...
Ein Hafenlicht ist von Schnee und Eis auf dem Lake Michigan in Chicago bedecktBild: AP
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Mindestens 10 Tote – die lebensgefährliche Kälte in den USA hält an

01.02.2019, 06:2901.02.2019, 11:26
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Die seit Tagen anhaltende Kältewelle in den USA will noch nicht weichen: Der National Weather Service sagt für den Mittleren Westen und den Norden der USA weiterhin lebensgefährliche Kälte voraus.

  • Klirrender Frost verbunden mit teils auffrischendem Wind führe zu Bedingungen, die anfälligen Menschen Probleme bereiten könnten. Am Donnerstag waren stellenweise Temperaturen von deutlich unter minus 30 Grad Celsius gemessen worden.
  • Mindestens zehn Menschen kamen laut US-Medien bis Donnerstag infolge der arktischen Temperaturen ums Leben.
  • Zu den gemeldeten Kältetoten gehört auch ein 18-jähriger Student im Bundesstaat Iowa. Er wurde am Mittwoch auf einem Universitätscampus in Iowa City gefunden.

In der stark von der Kältewelle betroffenen Millionenmetropole Chicago ließ der Frost etwas nach, auch wenn Freitag und Samstag noch immer sehr kalt bleiben sollen. Dann hoffen die Einwohner auf Plusgrade. Bis zum Donnerstag waren elf Menschen der Kälte zum Opfer gefallen. In Chicago alleine wurden über 60 Wärmestuben für Wohnungslose eingerichtet. Auch alle Polizeidienststellen dienen als Möglichkeit für Menschen, sich aufzuwärmen.

(190130) -- CHICAGO, Jan. 30, 2019 -- Homeless people are seen bundled in their tents underneath the Fullerton Ave viaduct along the Kennedy Expressway in Chicago, the United States, on Jan. 30, 2019. ...
Obdachlose in Chicago.Bild: imago stock&people

Die Kältewelle führte zum Teil zu skurrilen Begebenheiten. In vielen Orten wurden die Lieferketten unterbrochen. Gastwirte wurden nicht mehr mit Bier beliefert, aus Angst, der Gerstensaft könnte einfrieren. In den Bergen der Rocky Mountains fielen am Donnerstag stellenweise noch einmal bis zu 50 Zentimeter Schnee.

Die Kälte führte vereinzelt zu Stromausfällen. In vielen Bundesstaaten blieben Schulen und manche Universitäten geschlossen. Die Flughäfen kamen teils mit dem Enteisen der Maschinen nicht nach. Laut Webseite "Flightaware" wurden bis zum Donnerstagvormittag rund 2000 Flüge gestrichen und rund 900 verspäteten sich, US-Medien berichteten von bis zu 4800 gestrichenen Flügen.

Angesichts des brutalen Frosts müssen selbst die wettergeprüften Zusteller des US-Postdienstes vielerorts kapitulieren. Der USPS teilte mit, der Dienst werde in Iowa, Minnesota sowie in Teilen von Wisconsin und Illinois eingestellt.

Verantwortlich für die "arktische Kälte" ist der sogenannte Polarwirbel. Diese Luftströmung ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eigentlich gar nicht ungewöhnlich. Denn der Wirbel entsteht regelmäßig am Pol, wenn im Winter keine Sonne durch die arktische Dauernacht dringt, die die angesammelte Kaltluft wärmen könnte. Das dabei entstehende sogenannte Höhentief kann auf der Nordhalbkugel kräftige westliche Winde erzeugen.

Doch während der Polarwirbel normalerweise stabil mit seinem Zentrum über der Arktis bleibt, hat er sich nun ungewöhnlich weit nach Süden ausgebreitet. Dazu tragen nach Angaben von DWD-Sprecher Gerhard Lux auch die besonderen geografischen Gegebenheiten Nordamerikas bei: Die von Norden nach Süden verlaufenden Rocky Mountains bilden immer wieder eine Art Leitplanke.

(pb/dpa)

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