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USA: Trump kritisiert Deutschland wegen Nato-Ausgaben

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Merkel: "Wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen" – und Trump schießt direkt zurück

11.06.2018, 07:4711.06.2018, 10:26
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Kein Tag ohne einen wütenden Trump. Diesmal hat der US-Präsident Donald Trump Deutschland erneut offen wegen seiner geringen Verteidigungsausgaben im Nato-Verbund kritisiert.

"Deutschland zahlt ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes (langsam) in Richtung Nato, während wir vier Prozent von einer weit größeren Wirtschaftsleitung zahlen."
Donald Trump auf Twitter

Zwischen Deutschland und den USA läuft's nicht rund: 

Die USA trügen einen Großteil der Nato-Kosten zum Schutz von Ländern, die im Gegenzug auf Kosten der Vereinigten Staaten Handel trieben.

"Sie zahlen nur einen Bruchteil der Kosten und lachen uns aus", schrieb Trump. "Wir beschützen Europa zu großen finanziellen Kosten, und dann werden wir beim Handel auf unfaire Weise geschröpft", ergänzte Trump. und er zeigte sich sicher: "Veränderung kommt!"

In der ARD hatte sich Merkel am Sonntagabend kritisch gegenüber Trump geäußert: "Wir lassen uns nicht ein ums andere Mal da irgendwie über den Tisch ziehen. Sondern wir handeln dann auch." Gemeint waren die Strafzölle auf Aluminium- und Stahlimporte. 

Für den Fall, dass Trump wie geplant weitere Strafzölle auf deutsche Autos verhängen sollte, kündigte die Kanzlerin scharfe und wenn möglich europäische Gegenmaßnahmen an.

Merkel sagte zu den Alleingängen Trumps, man müsse sich in der Politik entscheiden: "Nichtstun kann ein Risiko sein. Dass man als vollkommen erpressbar gilt." Die Entscheidung Trumps habe sie in der Haltung bestärkt, sich noch mehr für eine einheitliche, starke Europäische Union einzusetzen, sagte Merkel.

Trumps aufregende Tage
Trump war vor seinem Aufbruch nach Singapur, wo er sich zu einem historischen Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen wird, vorzeitig vom G7-Gipfel in Kanada abgereist. Seine Zustimmung zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung hatte er aus Ärger über Äußerungen von Kanadas Premierminister Justin Trudeau zurückgezogen und damit einen Eklat verursacht sowie das gesamte G7-Format in eine Krise gestürzt.

(pb/dpa)

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