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Trump: "Vernachlässigung und Missbrauch" – US-Präsident geht gegen seine Nichte vor

Donald Trump freut sich nicht auf das Buch seiner Nichte Mary, das Ende Juli erscheinen soll.
Donald Trump freut sich nicht auf das Buch seiner Nichte Mary, das Ende Juli erscheinen soll.Bild: Consolidated News Photos / Stefani Reynolds
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"Vernachlässigung und Missbrauch": Trump will gegen Nichte vorgehen

17.06.2020, 11:3817.06.2020, 13:42
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Viele Familienangehörige von Donald Trump kennen wir schon. Für seine Nichte Mary galt das bisher nicht, doch es könnte sich schon bald ändern. Der Grund: Sie wird ein Buch über ihren Onkel veröffentlichen – und der US-Präsident plant offenbar, sie deswegen zu verklagen.

Am 28. Juli soll "Too Much and Never Enough: How My Family Created the World's Most Dangerous Man" (deutsch etwa: Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf) erscheinen. Wie der Titel es bereits andeutet, wird der Inhalt keineswegs schmeichelhaft ausfallen.

So beschreibt der Verlag Simon & Schuster in einem Klappentext das Buch:

"Sie beschreibt einen Alptraum aus Traumata, destruktiven Beziehungen und einer tragischen Kombination aus Vernachlässigung und Missbrauch."

Das wiederum soll nicht im Sinne Donald Trumps sein. Wie "Daily Beast" berichtet, erwägt der Präsident, gegen seine Nichte juristisch vorzugehen. Die Seite beruft sich dabei auf zwei Insider. Diesen zufolge lasse Trump von seinen Anwälten prüfen, welche Schritte genau erfolgsversprechend sein könnten.

Ein Insider habe demnach erklärt, Trump hätte in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Mary Trump eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterschrieben habe, die es ihr untersage, über ihre Beziehung zu ihrem Onkel zu sprechen.

Ex-Berater von Trump: "Persönlicher Verrat"

Mary ist die Tochter von Donald Trumps Bruder Fred. Dieser war bereits 1981 im Alter von 42 verstorben. Das 240 Seiten starke Buch soll über Erlebnisse berichten, die sie als Kind im Haus ihrer Großeltern im New Yorker Stadtteil Queens erlebte, wo ihr Onkel und seine vier Geschwister aufwuchsen.

Ein früherer Berater von Trump, Sam Nunberg, erklärte "Daily Beast", der Präsident mache sich über das Buch seiner Nichte mehr Sorgen als über das seines ehemaligen Sicherheitsberaters John Bolton. "Es geht um die Familie, es ist ein persönlicher Verrat", wird er zitiert.

Gegen das Buch von Bolton, das kommende Woche erscheinen soll, hat die US-Regierung bereits Klage eingelegt. Sie wirft dem Ex-Berater vor, darin Geheimnisverrat zu begehen.

Die Webseite berichtet weiter, dass Mary Trump unter anderem auch enthüllen werde, sie sei die Hauptquelle für die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Untersuchung der Finanzen und Steuern von Donald Trump durch die "New York Times" gewesen. Diese war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Präsident aus dem Immobilienimperium seines Vaters mehr als 400 Millionen Dollar zu heutigen Bedingungen erhalten habe, ein Großteil davon durch betrügerische Steuerregelungen.

(om)

Kein Rafah-Termin: Israels Verteidigungsminister widerspricht Netanjahu

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mitgeteilt, dass es noch keinen Termin für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen gibt. Galant habe damit der Darstellung seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu widersprochen, berichteten am Dienstagabend übereinstimmend die israelischen Zeitungen "Haaretz", "Times of Israel" sowie das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf informierte Quellen.

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