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Fragen der Liebe

Expertin erklärt: Wie viel Einfluss hat das erste Mal auf unser Sex-Leben?

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Der erste Sex wird oft von großen Erwartungen begleitet.Bild: Pexels / Channnsy
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Expertin erklärt: Wie viel Einfluss hat das erste Mal auf unser Sex-Leben?

25.02.2023, 12:4725.02.2023, 13:01
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Einige erleben das erste Mal mit ihrem großen Teenagerschwarm und denken gerne daran zurück, andere wiederum bringen ihre Sex-Premiere irgendwie holprig hinter sich: auf einer Kellerparty, im Auto oder mit einem Menschen, der später kaum noch eine Rolle in ihrem Leben spielt.

Ist das ein schlechtes Omen für das zukünftige Sexualleben? Oder spielt es gar nicht so eine große Rolle, wie schön das erste Mal empfunden wurde? Wird das Ende der Jungfräulichkeit überbewertet?

Wir sprachen darüber mit Mignon Kowollik. Sie arbeitet als Sexual-Coach für Paare und Singles in Hamburg und ist Beraterin beim Portal "Ashley Madison".

Psychologin Mignon Kowollik , Portal Ashley Madison
Mignon Kowollik ist Sexual-Coachin Hamburg. Bild: PR / Anri Coza

Das erste Mal bleibt in Erinnerung

"Zahlen hierfür gibt es nicht", sagt die Expertin. Aus eigener Erfahrung weiß wohl aber jeder: Der erste Sex ist immer "etwas Aufregendes". Kowollik führt aus: "Mädchen und Jungs wollen wissen, was das Prickelnde hinter dem Sex ist, warum alle Menschen davon sprechen und es teils verboten ist."

Gerade weil Geschlechtsverkehr in einem gewissen Alter so sagenumwoben ist, weiß wohl auch noch jeder genau, wann, wo und mit wem er letztlich stattfand. Doch wenn der erste Sex nicht schön, sondern vor allem peinlich ablief, ist das noch kein Grund zu verzweifeln.

"Der erste Sex bleibt in Erinnerung, auch der oder die erste Sexpartner:in, aber als ausschlaggebend für das zukünftige Sexleben würde ich ihn nicht nennen", sagt die Sex-Beraterin. "Sicherlich nimmt man das ein oder andere aus dem ersten Mal mit, aber eher mit dem Gedanken, noch mehr ausprobieren zu wollen."

Prägend ist eher das Kleinkindalter

Wichtiger als "das erste Mal" mit einem anderen Menschen sei die erste Entdeckung von Sexualität an sich. Und die findet viel früher statt, wie Kowollik sagt:

"Viel mehr Einfluss auf unser Sexleben haben die ersten Entwicklungsphasen, besonders die phallische Phase im vierten bis fünften Lebensjahr, die durch die Lustbesetzung der Genitalien gekennzeichnet ist."

Schon als Kleinkinder stellen viele Menschen nämlich fest, dass sie sich selbst gute Gefühle verschaffen können; auch Doktorspiele in der Kita sind unter Gleichaltrigen nicht selten. Ob diese ersten Erlebnisse von Sexualität mit Scham oder Spaß verbunden werden, hängt dann vor allem von der Reaktion des Umfelds ab.

"Wir lernen hier viel im Unterbewusstsein von unserer Kindergartenzeit, den Eltern und der Umwelt", sagt Mignon Kowollik. Dabei geht es natürlich nicht darum, dass Kinder echten Sex sehen, sondern vielmehr um den "Umgang mit den Genitalbereichen und der Nacktheit zu Hause."

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Sind die Eltern verkrampft oder frei, wenn sie aus der Dusche steigen? Ist der Umgang mit den Genitalien, beispielsweise beim Waschen, respektvoll oder übergriffig? Werden Kinderfragen zu Penis und Vulva beantwortet oder tabuisiert? Das alles sei letztlich "prägend" für das spätere Sexualleben.

Wer sich in seinem Körper wohlfühlt und sich traut, Fragen, Bedürfnisse und auch Grenzen offen anzusprechen, hat die besten Voraussetzungen für ein erfülltes Sexualleben als Erwachsener. Und das unabhängig davon, wie der erste echte Geschlechtsverkehr mit einem anderen Menschen abläuft. Mit dem ersten Mal ist es eben manchmal einfach wie mit dem ersten Pfannkuchen – die nächsten werden sicher besser...

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