Corona-Zeit. Nicht-Rausgeh-Zeit. Kaum-Freunde-Treff-Zeit. Kein-Sex-Zeit?! Nachdem in Deutschland weitreichende Maßnahmen getroffen wurden, damit sich Covid-19 nicht unnötig schnell verbreitet, liegt das Sozialleben vieler Menschen brach. Aber was ist eigentlich mit Sex? Darf man jetzt noch? Oder ist die Ansteckungsgefahr zu hoch?
Alexander Kekulé widmete sich dieser Frage am Mittwoch im MDR-Podcast "Kekulés Corona-Kompass" und erzählte auch gleich noch, ob er mit einem baldigen Babyboom rechnet.
"Natürlich ist es so, dass man fast nicht in der Lage sein wird, Geschlechtsverkehr zu haben, ohne das Virus auszutauschen", so der Wissenschaftler. Wenn man sich bereits über Husten und Niesen in der Supermarktschlange anstecken kann, ist nackter Vollkontaktsport quasi eine Garantie für Übertragung. "Deshalb würde ich sagen, solche Leute sollte man sich handverlesen aussuchen."
Verboten ist unverbindlicher Sex natürlich nicht, aber One-Night-Stands und wechselnde Partner sind in Zeiten von Corona aus Sicht des Virologen unvernünftig. "Das ist ja auch ein Grund, warum in Deutschland alle Bordelle geschlossen wurden."
Natürlich ist das kein Appell zum Zölibat. Paare, die sowieso zusammenleben oder schwer verliebt sind, sollen weiterhin ihren Spaß haben, so Kekulés Meinung. Wenn es das Risiko wert ist.
Stromausfälle führten in der Vergangenheit regelmäßig zu explodierenden Schwangerschaftszahlen. Wäre der Corona-Lockdown also nicht auch eine prädestinierte Zeit dafür? Alle sind in ihren vier Wänden, arbeiten zum Teil vom Bett aus... Nein, so Kekulé. Weil die Menschen während einer Pandemie offenbar gar nicht so wild auf Intimität sind.
Erstmal traurig, doch es gibt einen Lichtblick: Wirtschafts-Experten gehen derzeit davon aus, dass es nach Corona einen gewissen Nachholbedarf geben wird, was Konsum, Reisen und Gastronomie angeht. Wer weiß, ob sich das nicht auch noch auf deutsche Schlafzimmer ausweitet.
(jd)