"Otto! Otto! Otto!", schallt es aus Tausenden Kehlen, noch bevor Deutschlands berühmtester Ostfriese auf der Bühne steht. "Der König tritt hervor", sagt einer der Besucher zu seinem Begleiter, als die ersten Töne gespielt werden.
Spätestens jetzt sind die letzten Zweifler im Publikum überzeugt. Die allermeisten in der Menge stimmen bei "Friesenjunge" ein. Noch lange nachdem Otto von der Bühne verschwunden sein wird, werden die Fans seine spezielle Version von Stings Welthit "Englishman in New York" im Chor weitersingen.
Obwohl er in der Nacht zum Samstag mit dem Headliner "In Flames" konkurriert, sind Tausende gekommen. "Ich bin sehr überrascht, dass Otto auf Wacken so viele Leute anzieht", sagt Peter Schieritz. Das eigentlich für Heavy Metal bekannte Festival zieht vor allem Fans der harten bis härtesten Rockmusik an. "Otto ist ein Idol aus meiner Kindheit, deswegen bin ich hier", sagt der 41-jährige Sebastian Bohnstaedt.
Wie ihm geht es offenbar vielen im Publikum. Die von Otto präsentierten Lieder werden ausnahmslos mitgesungen - egal ob Klassiker wie "Aber bitte mit Sahne", "Dänen lügen nicht", "Grund zum Feiern" oder rockige Cover von Queens "We Are The Champions" oder AC/DCs "Highway To Hell". Wobei "Grund zum Feiern" bei sehr bierseliger Stimmungslage besonders großen Anklang findet.
Bei "Zehn kleine Ottifanten" wirft der 70-Jährige zunächst Plüschversionen des Fantasie-Tieres ins Publikum - ein Exemplar für jeden in dem Lied gestorbenen Ottifanten. Am Ende feuert Otto mit einer Kanone eine ganze Ladung samt Konfetti in die Menge. Unterstützt wird er von seiner Band, den "Friesenjungs". Beim Konzert greift er aber auch selbst zu E- und Akustikgitarre.
Kurz vor Ende ermahnt Otto das Publikum noch, dass Alkohol am Steuer nicht gehe. Sonst fahre man noch jemanden an und verschütte etwas.
(pb/dpa)